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Seit diesem Zwischenfall waren jetzt zwei Wochen vergangen und sie hatte ihn nicht einmal gesehen.
Sie war irritiert, verletzt und sauer.
Nein, sie war wütend; warum hatte er sie sitzen gelassen?
Sie dachte, dass sie danach irgendwie so etwas wie Freunde sein würden, doch da hatte sie sich scheinbar gewaltig geschnitten.
Sie nahm den Bleistift zwischen ihre Hände und bog ihn durch.
Sie hatte ihm nur helfen wollen. Hatte ihm nur die Nähe geben wollen, nach der er sich so sehr gesehnt hatte und was bekam sie dafür?!
Ignoranz und die kalte Schulter.
Sie knirschte mit den Zähnen und erhöhte den Druck auf den Stift.
Ging er so mit seinen Mitmenschen um, wenn er sie nicht physikalisch überrannte?
Inzwischen wunderte es sie kaum, dass er so einen verdammt schlechten Ruf hatte.
Nun hatte sie es am eigenen Leibe erfahren und musste zugeben, dass er wirklich ein herzloser Arsch war.
Sie hatte es doch tatsächlich in Erwägung gezogen, dass er sie nicht hasste, dass er sie vielleicht sogar unter Umständen etwas ... nun ja ... mochte, oder zumindest nicht verabscheute, so wie alle anderen, aber da hatte sie sich wohl in ihren eigenen Gedanken verrannt.
"So ein mieser Dreckssack",  zischelte sie leise vor sich hin.
Sie war so in ihrer Wut versunken, dass sie überhaupt nicht bemerkte, wie sich die Spitze des Stiftes in ihre Haut bohrte und ihre filigrane Haut zerstach.
Min Yoongi.
Nett? Lächelnd? Zerbrochen?
Sie schnaubte gehässig. Wohl kaum.
Kalt. Grimmig. Verachtenswert.
Das traf es schon eher.
Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er sie nur benutzt hatte, nur mit ihr gespielt hatte, um des Spaßes willen und genau das versetzte sie so in Rage.
Sie war zu leichtgläubig gewesen, zu naiv für jemanden, der so von Niedertracht erfüllt war, wie ihn.
Sie löste ihre eine Hand von dem Stift und packte ihn stattdessen mit der anderen in der Mitte. Dann rammte sie ihn gewaltsam gegen den Tisch und sah zufrieden dabei zu, wie die Spitze der Mine wegflog und sich das Holz verformte.
Das Geräusch, das sie hierbei ausgelöst hatte, ging in dem regen Treiben des Klassenzimmers gänzlich unter, wofür sie mehr als nur dankbar war.
Sie atmete tief durch und beruhigte sich langsam.
Eigentlich war es ihre eigene Schuld.
Wieso hatte sie sich auch auf ihn eingelassen?
Sie seufzte tief und rieb sich mit ihren Handflächen übers Gesicht.

© cremo

Min Yoongi X Reader (gang au)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt