-24-

1.4K 104 24
                                    

Uuuuunnd hier bin ich!^~^
Zurück mit einem brandneuen Kapitel:3
Diesmal geht's rund, was wird wohl passieren? ;p
Have fun and stay tuned ^.~

~

Sie traten gemeinsam aus dem Krankenhaus und er hatte seinen Arm um ihre Mitte geschlungen, um sie zu stabilisieren. Ihr wurde ein etwas festerer und dickerer Verband angelegt, als der vorherige von ihm, doch die Diagnose war dieselbe gewesen, was ihn sehr erleichtert hatte. Er wusste nicht, was er getan hätte, wenn sie ihren Fuß gebrochen hatte.
Er biss sich auf die Lippe.
Was tat er nur falsch?
Warum konnte er sie nicht beschützen?
Der Arzt hatte gesagt, sie bräuchte Ruhe und solle sich nicht übermäßig anstrengen.
Wäre er in der Lage sich nun um sie kümmern?
Ihr dabei zu helfen, dass sie ihren Knöchel nicht zu sehr belastete?
Er drückte sie näher an sich.
Zweifellos.
Er hatte schon zu oft versagt.
Nicht noch einmal, sagte er zu sich.
Er schielte zu ihr herüber und sah ihren entspannten Gesichtsausdruck.
Sie sah nicht im Geringsten wie jemand aus, der verletzt war, viel eher schien es so, als würde sie einen gemütlichen Spaziergang mit ihm unternehmen.
Es nervte ihn und er wusste noch nicht einmal, warum.
War ihr denn nicht klar, wie viel Glück sie hatte?
Der Ball hätte sie auch direkt ins Gesicht treffen können und dabei hätte sie sicher eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen, so wie Jungkook den Ball geworfen hatte.
Er knirschte mit den Zähnen.
Jungkookie.
Wenn er den kleinen Bengel erstmal in die Finger bekam...
Wie hatte er so etwas Hinrissiges veranlassen können? Er hatte immer gedacht, Kookie sei einer der Vernünftigen gewesen, doch da hatte er sich eindeutig und allemal geirrt.
Er würde ein langes und ernsthaftes Gespräch mit ihm führen müssen.
Doch ... Worüber?
Was sollte er ihm sagen? Was könnte er ihm sagen?
Pass' auf, wo du den Ball hinwirfst?
Wohl kaum.
Du solltest nicht mehr Basketball spielen?
Einfach nur abwegig.
Bleib ihr fern?
Er würde vermutlich genau das Gegenteil tun.
Doch hier stockte er.
Merkwürdigerweise wollte er den Jungen tatsächlich nicht in ihrer Nähe wissen.
Generell machte ihn der Gedanke, dass es jemand außer ihm geben könnte, unruhig.
Was war nur falsch mit ihm?
Hatte ihn doch ein Ball am Kopf getroffen?
"Nicht, dass ich wüsste", nuschelte er kaum
hörbar vor sich hin und starrte gen Boden.
"Hm? Hast du etwas gesagt?", erkundigte sie sich nun neugierig bei ihm.
Er schüttelte nur still den Kopf.
Diese Gedanken ließen ihn nicht in Ruhe.
Auch als er sie vor dem Spiel mit Jungkook gesehen hatte, hatte er ein unsägliches Ziehen in seiner Brust gespürt, welches ihm bis dato unbekannt war.
Was hatte das alles zu bedeuten?
Sie konnte doch tun und lassen, was sie wollte.
Oder nicht?
Nein, antwortete er sogleich.
Sie hatte in seiner Nähe zu bleiben, bei ihm zu bleiben.
Seine Finger drückten sich stärker in ihre Taille.
Sie war so schmal und so zerbrechlich.
So klein im Vergleich zu ihm.
Und doch fühlte es sich gut an. Es war richtig, dass sie hier war. Hier, bei ihm. Hier, wo seine Hand hingehörte.
Nur er.
Nur er durfte in ihrer Nähe verweilen.
Nur er durfte sie so halten.
Er fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar und befeuchtete seine Lippen mit seiner Zunge.
Sie gehörte ihm.
Nein, das war falsch; sie gehörte zu ihm.
Abrupt hielt er an und drehte sich zu ihr um.
Sie standen inmitten einer kleinen, ruhigen Wohnsiedlung und keine andere Seele war weit und breit zu sehen.
Es war eine friedliche Gegend.
Eine Gegend, in die er eigentlich nicht gehörte.
Und doch hatte er den plötzlichen Wunsch in eben einer solchen Gegend zu wohnen, zu leben.
Er blickte sie an.
Bestenfalls sogar mit ihr.
Ja, das wäre schön.
Sein Ausdruck wurde weich.
Sie war so wundervoll.
Eine Brise wirbelte ihre Haare auf und sie schloss genervt die Augen, als die Strähnen sich in ihrem Gesicht verfingen.
Sie machte Anstalten, diese aus ihrem Gesicht zu wischen, doch er war schneller.
Sanft strich er ihre Strähnen zur Seite und hinter ihr Ohr, wo seine Hand verweilte.
Sie öffnete langsam ihre Augen und blickte zu ihm auf.
Er lächelte leicht, hatte er doch die Ungewissheit in ihren Iriden bemerkt.
Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte und ihm ging es ähnlich.
Noch nie zuvor war ihm jemand so nahe gestanden und er wusste nicht damit umzugehen.
Er wollte sie nah bei sich, doch genau das ängstigte ihn, weshalb er sie von sich stieß.
Er war ratlos.
Was sollte er tun?
Er fühlte sich zerrissen.
Langsam glitten seine Finger von ihrem Ohr ihren Hals entlang, bis sein Handballen unter ihrem Kiefer ruhte und seine Finger sich um ihren Nacken schlangen.
Sie war so warm.
Er schloss die Augen und spürte das leichte Pochen ihres Pulses an seiner Handfläche und die Wärme, die von ihrer Haut ausging.
Er hörte das entfernte Rauschen von Blättern, die sich im Winde wogen. Roch das Aroma des frisch gemähten Rasens neben sich und etwas anderes, etwas leichtes, blumiges. Sie.
Tief atmete er ein.
Ihr Duft beruhigte ihn. Vermittelte ein absolutes Gefühl der Geborgenheit und Friedlichkeit. Sie bewirkte dasselbe, das seine Mutter vor langer Zeit in ihm ausgelöst hatte, wenn sie ihn umarmt und gehalten hatte, und doch war es etwas gänzlich anderes.
Zwar hatte er sich bei seiner Mutter auch sicher und geliebt gefühlt, doch diese Wärme, die sich von seinem tiefsten Inneren bis in die Spitzen seiner Haare zog, war neu.
Auch dieses flattrige Gefühl, es war wie ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, doch im positiven Sinne, kannte er nicht.
Vieles war ähnlich, doch grundlegend verschieden.
Die Intensität, mit denen er seine Emotionen wahrnahm, wenn sie in seiner Nähe war, war ihm fremd. Er kannte Empfindungen wie Wut, Hass und Mordlust nur zu genau. Aber auch Trauer, Enttäuschung und Einsamkeit, waren sie doch seine ständigen Begleiter geworden.
Doch mit ihr erlebte er Dinge, die ihm neu waren.
Er konnte lächeln, empfand etwas wie Seelenfrieden. Scheute sich nicht, sie zu berühren und zu halten. Wollte immerzu bei ihr bleiben.
Sein Daumen strich liebevoll ihren Kieferknochen entlang und er öffnete seine Augen.
Er machte einen Schritt auf sie zu und legte seinen Arm um ihre Taille, um sie an sich zu drücken.
Sie waren sich so nah, dass noch nicht einmal ein Blatt zwischen sie gepasst hatte.
Sie schaute überrascht zu ihm hoch.
Sein Verhalten war unüblich, dies war selbst ihm bewusst, doch es war ihm egal.
Er wollte sie bei sich haben, so nah wie irgend möglich.
Langsam beugte er sich zu ihr herab, bis sich ihre Nasenspitzen berührten und lehnte seine Stirn an ihre.
Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn. Daraufhin zuckte sein rechter Mundwinkel amüsiert und er drückte ihren Kopf vorsichtig nach hinten.
Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut und lehnte sich ihm entgegen.
Und gerade als ihre Lippen im Inbegriff waren, sich zu berühren, zerriss eine laute Melodie den Moment und sie schreckten auseinander.
Er hielt seinen Arm noch immer um ihre Mitte geschlungen, doch seine andere Hand hatte sich sogleich von ihrem Gesicht gelöst.
Es dauerte einige Augenblicke, ehe ihm klar wurde, dass sein Handy klingelte.
Mürrisch grub er es aus seiner Hosentasche hervor und nahm den Anruf mit einem kurzen Wischen seines Daumens über den Bildschirm an.
"Ja?", knurrte er mehr als nur ungehalten und schenkte ihr einen schnellen Blick, bevor er sie an seine Seite drückte.
Langsam glätteten sich seine Züge und er hörte seinem Gesprächspartner scheinbar gebannt zu.
Sie beobachtete, wie seine gleichgültige Miene etwas anderem wich.
Sie konnte es nicht recht in Worte fassen, da sich an seinem Gesicht nicht wirklich etwas veränderte, doch plötzlich wirkte er anders.
"Bitte was?!", seine Stimme war beinahe nicht zu hören, doch sein Tonfall war so dunkel, so mörderisch, dass ihre Härchen sich allesamt aufstellten.
Seine Augen, die zuvor von Wärme und Sanftmut durchzogen waren, wurden dunkel und sie hätte schwören können, dass ein Sturm in ihnen aufzog. Sie wurden so kalt und erbarmungslos, dass sie sich fragte, wie es sich um ein und dieselbe Person handeln konnte.
"Jungkook!?", fragte er nun nach und seine Stimme wurde noch tiefer. Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine tiefe Steilfalte und sie spürte, wie seine Finger, die sie einige Momente zuvor behutsam liebkost hatten, sich nun kraftvoll in ihre Seite pressten.
"Wie ernst ist es?", zischte er.
Nun wurde auch sie hellhörig, was genau war geschehen?
Was hatte ihn in diese Rage versetzt? Und was war mit Jungkook? Hatte er wieder etwas ausgefressen?
"Jimin."
Sie erzitterte.
Er hatte noch nicht einmal sie adressiert, aber trotzdem fühlte sie sich eingeschüchtert.
Sein Tonfall war wie noch nie zuvor.
"Halt endlich den Mund!", befahl er mit Nachdruck.
Sein Arm ließ von ihr ab und er strich sich mit der Hand über sein Gesicht; versuchte so, sich zu beruhigen, doch genau dabei blieb es, einem Versuch.
"Hast du schon irgendjemandem Bescheid gegeben?", fragte er nun nach.
Jimin antwortete etwas, das sie nicht erhaschen konnte.
"Gut, hör' mir jetzt genau zu: Ich werde gleich bei euch sein, du gibst in der Zwischenzeit den anderen Bescheid und sagst, dass wir uns bei Namjoon treffen werden. Hast du mich verstanden?!"
Einige Atemzüge später legte er auf und steckte sein Telefon wieder ein. Er atmete tief ein und aus und seine Fäuste ballten sich.
Dann blickte er auf und sie erstarrte.
Seine Augen waren leer und sein Gesicht ohne jeglichen Ausdruck.
"Ich muss gehen", sagte er schlicht und wandte sich schon zum Gehen um, als sie am Handgelenk packte.
"Nimm mich mit."
Er schaute sie über seine Schulter hinweg an.
"Nein."
Ihre Entschlossenheit stählte sich, wie auch ihr Griff an seinem Handgelenk.
"Nimm mich mit dir", wiederholte sie, diesmal energischer.
Sie hatte ihren Beschluss gefasst. Ihre Brauen zogen sich zusammen, sie würde mit ihm gehen.
Er prüfte sie mit seinem Blick, bevor er sich von ihr wegdrehte.
"Du willst wissen, in was für einer Welt ich lebe? Na schön, komm mit mir; aber sage nicht, ich hätte dich nicht gewarnt; und viel wichtiger, erwarte nicht von mir, dass ich Rücksicht auf dich nehme."
Mit diesen Worten preschte
er los.

© cremo

Min Yoongi X Reader (gang au)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt