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Yoongis ausdrucksloser Blick glitt zu Jungkook, der unruhig auf seinem Sitz hin und her rutschte.
"Jungkookie", sagte er stoisch und legte sein Kinn auf seiner Faust ab.
Dieser schrak auf.
"Was hast du ihnen denn erzählt, hm?", seine Stimme klang ruhig, zu ruhig.
Der Jüngste blickte verschüchtert auf den Tisch und wrang sich die Hände.
"Jungkook", presste Yoongi und klang düsterer, sein Ton wurde bissig.
Genannter kauerte sich zusammen und biss sich nervös auf die Unterlippe.

"Yoongi bitte. Der Arme ist total verängstigt, sei nicht so streng", murrte sie ihn nun sanft an und legte Jungkook eine Hand auf die Schulter.
Yoongi betrachtete all dies stirnrunzelnd, schnalzte genervt mit der Zunge und blickte aus dem Fenster, ließ es aber auf sich beruhen.
Die anderen beobachteten dies sprachlos und perplex.
Noch nie war so etwas geschehen. Noch nie zuvor hatte es jemand geschafft, Yoongi zu beruhigen, geschweige denn zu kontrollieren.
Natürlich, die Situation war nicht wirklich gefährlich gewesen und er hätte Kookie auch niemals etwas ernsthaftes angetan, denn schließlich bedeutete jeder ihm etwas, auch wenn er seine Probleme hatte, das zum Ausdruck zu bringen; doch sie alle wussten, dass Yoongi die Gruppe vor externen Gefahren und unzumutbaren Feinden beschützte, dennoch war es mehr als nur ungewöhnlich für ihn, jemanden ungeschoren davonkommen zu lassen.
Und sie wussten, was oder besser gesagt wer hierfür verantwortlich war.
Plötzlich legten sich alle Augen ausschließlich auf sie und sie blickte sich leicht verunsichert um. Zögerlich nahm sie ihre Hand von seiner Schulter und legte sie zusammen mit der anderen auf ihren Schoß.
Hatte sie etwas falsches gemacht?
Hatte sie etwas dummes gesagt?
Hatte sie sich inkorrekt verhalten?
Sie schluckte und widmete sich wieder ihrem Essen zu.

"Wahnsinn", hauchte Jimin beeindruckt und Taehyung neben ihm nickte ebenso entgeistert.
Jungkook lächelte leicht; vielleicht war das sein Freischein, sein Ticket, das ihn vor Ausschimpfungen bewahren würde und vielleicht war sie diejenige, die Yoongi retten konnte.
Rap Monster hingegen betrachtete das Ganze eher stirnrunzelnd. Was passierte hier? Warum war Yoongi, sein Hyung so ... er schämte sich, das überhaupt zu denken, aber wieso war Hyung so zahm?
Seine Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen, als er das Mädchen einer gründlichen Musterung unterzog. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn auch verletzte; falls nötig, würde er ihn vor ihr beschützen und das mit allen Mitteln.
J-Hope hatte eine ähnliche Miene aufgesetzt und schaute sie mehr als nur skeptisch an.
Jin lächelte wissend, er hatte nicht sie, sondern die Jungs im Auge behalten und was sich ihm anbot, versprach, interessant zu werden. Er konnte schon jetzt die Unstimmigkeiten in der Gruppe erkennen, doch noch gab es keinen Grund für ihn, einzuschreiten. Er wandte sich Yoongi zu. Dennoch würde er alles daran setzen, ihn vor allem Unheil zu bewahren.

Yoongi schaute sich all dies regungslos an, während sein Kopf noch immer auf seiner Hand lehnte, und fokussierte danach seinen Blick allein auf sie.
War sie in der Lage damit zurecht zu kommen?
Konnte sie das fertigbringen?
Würde sie es durchhalten?
Wird sie gewinnen?
In diesem Moment sah sie auf und fand seinen Blick. Sie zog ihre linke Braue nach oben, als würde sie ihn fragen, was denn los sei.
Sein rechter Mundwinkel zuckte leicht.
Er wusste nicht, was sie konnte und wer genau sie war, doch trotz alldem erschien sie vielversprechend.
Dennoch hielt er sich eine Sache stur vor Augen.
Er hielt noch immer an seinem ersten Eindruck fest und so schnell würde sich dies auch nicht ändern.

_Zeige mir, was du drauf hast kleine wehrlose Prinzessin._

© cremo

Min Yoongi X Reader (gang au)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt