Dann, mit einem Male packte er sie und ehe sie sich versah, saß sie seitwärts auf seinem Schoß. Seine linke Hand ruhte auf ihrem unteren Rücken und sein rechter Unterarm lag auf ihren Oberschenkeln.
Irritiert sah sie auf ihn herab und versank sogleich in seinen Augen. Sie waren voller Wärme und Zuneigung, doch sie konnte auch etwas dunkles, lauerndes darin entdecken.
Sanft legte sie beide Hände auf seinen Hals und liebkoste seine Wangen mit ihren Daumen.
Er legte den Kopf schief und berührte ihren linken Unterarm mit seiner rechten Hand.
Im Anschluss daran löste er ihren Griff mit sanfter Gewalt von seinem Gesicht und packte hiernach mit seinem Zeigefinger und Daumen ihr Kinn und zog sie zu sich.
Sie waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen bereits berührten.
Sie kam langsam näher und er tat es ihr gleich, doch plötzlich schien er sich eines Besseren zu besinnen, denn er schubste sie von sich, stand auf und machte einige Schritte von ihr weg.
Schnaufend raufte er sich die Haare und schaute gen Decke.
Sie stand unbeholfen und verlegen da und beäugte in misstrauisch.
"Nicht", fing er an.
...
"Nicht", wiederholte er, "du solltest dich nicht auf mich einlassen. Ich bin nicht gut für dich."
Ihre Brauen fanden ihren Weg nach oben.
"Du solltest gar nicht hier sein. Du hättest mich gar nicht sehen dürfen. Erst recht nicht beim Spielen", seufzte er.
Noch immer hatte er ihr den Rücken zugewandt und sie nutzte dies zu ihrem Vorteil, um sich an ihn heranzuschleichen.
Gerade als sie ihn umarmen wollte, drehte er sich jäh um und ergriff ihr Handgelenk.
"Du weißt nicht, wie unberechenbar ich sein kann", nuschelte er leise und senkte seine Hand, ließ sie aber nicht los.
"Mir egal", sagte sie schlicht.
Abrupt schaute er auf und wirkte bestürzt.
"Aber-"
"Egal was du sagst, es ist mir schnuppe", unterbrach sie ihn nachdrücklich.
"Aber wieso?", verlangte er verzweifelt zu wissen, "warum hast du keine Angst vor mir?
Warum gehst du normal mit mir um?! Wieso lässt du mich nicht allein!?"
Er wurde immer lauter und erhöhte den Druck auf ihr Handgelenk.
"Weil du mir keinen Anlass dazu gegeben hast. Du warst immer nett zu mir, naja, mehr oder weniger, und bist sanft mit mir umgegangen.
Okay, ich gebe ehrlich zu, dass es mich angepisst hat, dass du zwei Wochen unauffindbar warst, aber davon abgesehen, hast du mir nichts getan.
Wieso also sollte ich nicht freundlich zu dir sein? Du warst es doch auch", versuchte sie zu erklären.
Er schaute zur Seite und schloss danach die Augen.
"Wie zur Hölle soll ich mich beherrschen, wenn du so etwas einfach frei heraus sagst", murmelte er vor sich hin.
Nun war es an ihr perplex zu sein.
"Hä?", machte sie.
Mit einer unerwarteten Bewegung, die schneller war, als ihr lieb gewesen wäre, umklammerte er auch ihr anderes Gelenk und presste sie gegen die Wand.
"Du fürchtest dich nicht vor mir, gehst normal mit um und als wäre das nicht genug, sagst du auch noch solche Sachen und berührst mich immerzu. Ich kann nicht mehr", verkündete er und versuchte seine Atmung zu regulieren.
"Du raubst mir den letzten Nerv und meine Beherrschung noch dazu", raunte er und rückte näher.
Sie schluckte und schaute unsicher zu ihm hoch. Er überragte sie um mindestens einen Kopf und sein Körper war so breit gebaut, dass eine Person, die hinter ihm stünde, sie nicht einmal erahnen würde. Er verdeckte sie vollkommen.
Auch der Halt an ihren zierlichen Handgelenken war kraftvoll und sie fühlte sich entblößt.
Sie kam sich klein und schwach vor.
Sie meinte verstehen zu können, was er versucht hatte zu erklären. Er hatte zwar seine lieben und schwachen Momente, doch im Endeffekt war er noch immer bedrohlich und gefährlich und das wurde ihr erst jetzt klar.
Er könnte mit ihr anstellen, was auch immer er wollte. Hier, fernab aller, würde sie niemand hören, falls sie um Hilfe schrie, und ihm erfolgreich zu entwischen, erschien selbst ihr mehr als nur lachhaft, da seine körperliche Verfassung fitter wirkte als sonst irgendjemand, den sie kannte.
Er untersuchte ihre Gesichtsregungen genauestens und als ein Hauch von Unruhe über ihre Züge huschte, grinste er selbstgefällig.
Sie hatte wohl endlich begriffen, wozu er imstande war.
Sie wand sich unter ihm, doch er ließ nicht von ihr ab.
"Yoongi", flüsterte sie schüchtern.
"Ja? Mach' ich dich etwa nervös?", raunte seine Stimme, die in ihren Ohren noch tiefer klang als gewöhnlich, ihr süffisant zu.
Sie spürte die Gänsehaut, die sich auf ihren Armen ausbreitete, und wie ihr langsam heiß wurde.
Auch wenn er überwältigend war und ihr mulmig zumute wurde, konnte sie nicht sagen, dass sie sich nicht irgendwie irgendwo geborgen fühlte und sich nach ihm sehnte.© cremo

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Min Yoongi X Reader (gang au)
Fiksi PenggemarMin Yoongi X Reader (gang au) Author's note: Hallo mein lieber Leser:), ich freue mich, dass du hierher gefunden hast und wünsche dir ganz viel Spaß beim Lesen. ^~^ Das ist meine erste veröffentlichte Geschichte, weil meine Freundin mich dazu gezwun...