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https://youtu.be/RuntXwPvvaE

Dieses Lied habe ich währenddessen angehört, vielleicht solltest Du das auch; nur so als kleiner Tipp am Rande... ;)

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Sie sah ihm weiterhin tief in die Augen und was sie dort vorfand, verblüffte sie.
Sie erblickte kein Monster.
Aber auch kein gebrochenes Ich.

Was sie in seinen Seelen las, war nur eines: Freiheit.
Die Rebellion, die er an den Tag legte; die Trauer, die sein ständiger Begleiter war, und die Apathie, die ihn eingenommen hatte; all dies diente nur einem einzigen Zweck, wie sie nun verstand. Er tat dies aus einem bestimmten Grund, und zwar um frei zu sein.
Erst jetzt erblickte sie die Passion in ihm, die Leidenschaft, das lodernde, prasselnde Feuer, das heller erstrahlte, als die Sonne selbst.
Ihr wurde bewusst, dass er die einzige Person war, die ihr zeigen konnte, was das Leben bedeutete und wie man wirklich lebte.
Nur er würde ihr zeigen können, wie man es vermochte zu fliegen.
Lediglich er war dazu in der Lage, sie auf seinen dunklen, mächtigen Schwingen mit in den Himmel zu nehmen.
Bloß er konnte ihr aufweisen, wie man wirklich und wahrhaftig unabhängig war.

So von seiner Schönheit angezogen, näherte sie sich ihm.
Vorsichtig und darauf bedacht, ihn nicht zu verletzten, da er wie etwas übernatürliches, etwas nicht greifbares, fast schon unechtes wirkte, zog sie sein Gesicht auf ihre Höhe.
Langsam schloss sie ihre Augen und legte zärtlich ihre Lippen auf seine Stirn.
In dieser Position verharrte sie einige Momente, bevor sie sich zögerlich von ihm löste und tief durchatmete.

"Du weißt, was es heißt, wirklich frei zu sein, nicht wahr?", murmelte sie leise, wie um die Stimmung nicht zu zerstören.

"Zeige mir, was es bedeutet.
Zeig' mir, was Freiheit ist", hauchte sie sanfter als die leichteste Sommerbrise des Windes.

"Meine Freiheit?", echote er in derselben Lautstärke.

"Ich weiß nicht, ob ich das kann, aber ich kann versuchen, dich mitzunehmen", raunte er ihr nach einigen Sekunden zu und lehnte sich an sie.

"Aber ich warne dich: Komm' mit mir und du wirst eine Welt zu sehen bekommen, die von absoluter Dunkelheit eingenommen ist", wisperte er und sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Mund.

"Ich folge dir falls nötig bis ans Ende der Welt", war ihre Antwort und sie legte ihre rechte Hand direkt auf die Stelle über seinem Herzen, wie um ihre Worte nochmals zu besiegeln. Als hätte er ihre Entscheidung zur Kenntnis genommen und akzeptiert, legte er seine Hand über die ihre, um das leise Versprechen zu vollenden.

Ihre Nasenspitzen berührten sich bereits, als sie sich weiter nach vorne beugten; die Situation magisch, die Atmosphäre atemberaubend und der Moment perfekt;
doch plötzlich zerstörte ein durchdringendes Geräusch das gesamte Ambiente.
"Yoongi-Hyung bist du da drin?", hörten beide eine Stimme vorsichtig fragen.
Genannter schloss die Augen und atmete tief durch, um die Emotionen, die durch die Unterbrechung zutage gekommen waren, zu unterdrücken.
Äußerst unwillig lösten sich die beiden gänzlich voneinander und Yoongi drehte sich in Richtung Tür.
"Was willst du Jungkook?", fragte er schroff und von seiner vorherigen Wärme und Zärtlichkeit war nichts mehr zu hören, oder gar zu sehen.
Sie stand zwei Schritte hinter ihm und es wirkte beinahe so, als wolle er sie mit seinem eigenen Körper beschützen.
Knarzend öffnete sich die Tür und Jungkook lugte hinein; was er dort vorfand, schockierte ihn vollkommen.
Noch nie hatte er seinen Hyung mit einem Mädchen gesehen, schon gar nicht mit so einem hübschen, da er immer kalt und abweisend zu jedem war.
"Hyung? Wer ist das?", fragte er leise, als wolle er Yoongi nicht noch weiter verärgern.
Er hatte bereits bemerkt, dass er den denkbar ungünstigsten Augenblick abgepasst hatte und weil er keine Selbstmordgedanken hegte, unterließ er es, den Raum zu betreten. Er wusste, wie heilig ihm dieser war und dass er es eigentlich niemandem erlaubte.
Yoongi knurrte und baute sich weiter auf.
"Ich habe dir eine Frage gestellt", grollte er und blockierte seine Sicht auf (d/N).
"Der Direx verlangt nach dir. Solltest du nochmal fehlen, fliegst du und er schien ziemlich angepisst zu sein", antwortete er in einem Atemzug.
Wenn Yoongi sich in dieser Laune befand, tat man besser, was er sagte, denn er wusste nur zu gut, wozu dieser in der Lage war, falls man es darauf anlegen sollte.

Er winkte ab.
"Schon gut, ich habe verstanden. Du kannst gehen, ich komme gleich nach", meinte er und klang ein wenig ruhiger.
Froh über seinen Sinneswandel und die Tatsache, dass er seinem Groll dieses Mal entkommen war, schloss er auch sofort die Tür und verschwand.

"Wir sollten gehen, oder was meinst du?", fragte er und wandte sich wieder zu ihr.
Das Lächeln auf seinen Lippen erreichte auch seine Augen und ließ diese erstrahlen.
Sie legte ihre Hand in seine, die er nach ihr ausgestreckt hatte, und lächelte, als sich seine Finger um ihre eigenen schlangen.

© cremo

Min Yoongi X Reader (gang au)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt