Meine Augen öffneten sich...ich war von Gras umgeben und stand in einem...Wald. Meine Beine taten weh und meine Handgelenke fühlten sich an, als hingen sie in Seilen. Dabei waren hier nirgends welche. Aber...viel wichtiger, wo war ich???
Die Sonne traf nur ein wenig auf meinen Kopf, da sie von den vielen Baumwipfeln abgehalten wurde.
Mir war ganz flau im Magen...ich hatte Hunger.
Mein Magen knurrte so sehr, als hätte ich wochenlang nichts gegessen...aber nicht wegen Nahrung, sondern wegen Blut. Der Durst nach dem warmen, dickflüssigen Zeug das mich am Leben hielt war einfach zu groß. Aber ich war mitten in Wald...was sollte ich hier schon zum Aussaugen finden?
Langsam trottete ich durch das Gras und versuchte dabei, möglichst wenige laute von mir zu geben, als mir auf einmal lautes Gebrüll in die Ohren geriet. Was war das? Das klang nach...Klaus! Nein!!! Schlimmer noch, Mikael.
Von da an war mir Alles egal, ich rannte so lange vorwärts bis ich mitten auf einer weitflächigen Lichtung stand und mich somit zwischen zwei Schießrohren wiederfand, die aufeinander gerichtet waren. Ich gehörte definitiv nicht hierher. Mit meinen Jeans und dem weiten Shirt sowieso nicht.
"Wer sind Sie verdammt!?" Fauchte Mikael sofort rechts von mir. Mein Herz pochte wie wild, ich rührte mich kaum, bis hinter mir plötzlich Aurora stand und laut von sich gab: "Siehst du mich nicht, Vater?! Ich bin es, deine Tochter Rebekah!" "Nein bist du nicht! Du bist ein niemand der sich als meine Tochter ausgibt!" Brüllte Mikael sofort, während ich so langsam realisierte, dass er mich offensichtlich nicht sehen konnte. Es war, als wäre ich nicht da. Auch wenn ich mich genau an das hier erinnern konnte. Ich stand ganz nah bei Lucien, während Tristan die andere Waffe in der Hand hielt. Mein junges Ich zumindest stand da.
Mein Atem stockte, als ich sie...mich da sah. War ich wirklich dieses kleine schwache Ding, das sich so an Lucien klammerte? So ängstlichhatte ich nicht jetzt nicht unbedingt in Erinnerung.
Plötzlich fielen Schüsse, zeitgleich...FAST!!! Völlig erschrocken und taub von den lauten knallen sah ich mich um, erst nach links zu dem erleichtert schnaufenden Tristan, dann rüber zu Mikael, der tot am Boden lag. Dabei war es klar, dass er wieder zu sich kam. Dass Aurora sich für Rebekah hielt war auch kein Wunder...die Mikaelsons haben sie dazu manipuliert, zu denken, sie wären sie...also dass Aurora Rebekah, Tristan Elijah und Lucien eben Klaus war. Nur mich ließen sie im normalen Zustand, sorgten aber dafür, dass keiner der drei meinen Worten Glaube schenkte. Ich erinnerte mich wieder daran, wie eng wir zusammenhielten, und wie allein ich doch trotzdem war.
Und ich wusste auch, wem ich das zu verdanken hatte, den Mikaelsons.
Nun wurde es aber richtig unangenehm für meine Kinderversion...Tristan blickte Aurora nämlich an und murmelte: "Wir müssen hier weg, so schnell wie nur möglich. Mikael wird wieder zu sich kommen, dann sind wir tot. Und sie ist dafür nicht gerade dienlich." "Heißt was?" Blaffte Lucien sofort, packte mein jüngeres Ich am Arm und zerrte mich mit sich. Er war wütend, das sah man ihm an. "Dass wir sie loswerden müssen." Meinte Aurora sofort total verträumt und nahm ihrem Bruder die Waffe ab, um sie auf die kleine Jolene richten, die sofort anfing zu weinen. Wurde ich gerade verrückt? Meine Mutter Aurora wollte mich umbringen?!
Wieso? Was ist in sie gefahren?! Sie hatte zwar eine Meise aber sowas von...aber sowas hätte ich nicht von ihr erwartet. Und warum auch immer konnte ich mich nicht mehr daran erinnern.
Lucien zog Jolene sofort dichter an sich und fauchte laut: "Keiner von euch tut ihr was!!!"
Tristan lachte. "Wie solltest du mich daran hindern können? Du bist nichts als ein wertloser Diener."
Wieder biss ich mir auf die Lippen. Am Liebsten wäre ich zu ihm gerast und hätte ihn getötet, aber da fiel mir wieder ein, dass ich unsichtbar für Jeden hier war.
"War ich es nicht, der dich fast getötet hat?!" Fauchte Lucien sofort und warf meiner Kinderversion den rechten Zopf über die Schulter, der mir im Gesicht hing.
"War ich es nicht, wegen dem du überhaupt in diese Situation gekommen bist? Du kannst dich glücklich schätzen, dass das Kind einen Vater braucht und hat, sonst wäre einer von euch tot." Knurrte Tristan dann und scheuchte Aurora vom Feld.
Lucien kniete sich dann vor Jolene nieder, legte eine Hand auf ihre Schulter und murmelte besonnen: "Hör nicht auf ihn, Jolene. Er hat keine Ahnung wie besonders du bist." Er hatte Recht. Ich war das erste Kind, das sich verwandelt hat. Und vor Allem wuchs ich weiter. Im Normalfall verblieben Vampire nach ihrer Verwandlung in dem Alter gefangen, das sie bei ihrem Tod hatten. Ich bin schon damals gestorben, wuchs aber wegen einem Schlupfloch der Natur weiter. Solange, bis ich Lucien's Alter erreichte, als er getötet wurde. Also mit 25 Jahren. Jolene nickte und weinte schon fast. Meine Wangen brannten, ich merkte, wie sich meine Lungen zusammenzogen und ich dann unkippte. Das Bewusstsein hat mich einfach verlassen und mein Atem stockte.
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New Girl in New Orleans || The Originals FF
FanfictionJolene Castle kam im Jahr 1001 n.Chr. als Tochter von Lucien Castle und Aurora DeMartel zur Welt. Schon als klar wurde, dass die Mikaelsons das Leben des Hofes auf den Kopf stellen würden, beschlossen Lucien und Aurora ihre Affäre geheim zu halten...