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Klaus stand sofort auf und ging an den Kleiderschrank, kramte ein blaues Shirt und eine schwarze Hose aus und warf sie mir auf das Bett. Sofort stand ich auf und zog sie mir an.
Und Klaus beobachtete mich dabei natürlich wieder mit einem verschmitzten Grinsen. Wow...das ist ein Kerl, aber durch und durch.
Ein Kerl mit seinen Tagen. Ich hab selten einen Menschen erlebt, der so schnell von glücklich zu wütend oder von traurig zu hinterlistig wechseln konnte. Vieleicht war es das ja was mich so an ihm interessierte. Gerade eben War er noch feinfühlig und ruhig, jetzt wirkte er auf alles und jeden wütend und hätte mich fast mit der Jeans abgeworfen, wäre ich nicht unter der Decke heraus geschlüpft.
Aber gerade jetzt konnte ich das auch verstehen. Hier war ein mortz Krach und die ganze Bude bebte.
Während Klaus in den Flur ging, trottete ich erstmal raus an das Balkongeländer. Juhuuu....eine Party. Nur schwach konnte ich erkennen, wie sich Elijah durch die Menge wandt und das Haus betrat. Ihm war das offensichtlich genauso geheuer wie mir. Ich genoss trotzdem diese elektrische, belebende Musik und wippte sogar ein bisschen mit.
Irgendwann fand ich Kol, der sich von drei Typen und zwei Frauen mit einem Bierbaum abfüllen ließ und beschloss, runter zu gehen, als ich Klaus durch die Grüppchen laufen sah, der Kol dann am Nacken packte und seine Show stoppte.
Nach kurzer Zeit kam ich unten an und sah mich erstmal um. Erst jetzt fiel mir auf, wie bläulich Alles beleuchtet war. Freya tanzte schließlich um mich herum und lachte dann laut: "Hey Jolene! Was guckste so grimmig? Die Hybriden sind erledigt! Wooooooooh!" Und kippte sich die halbe Bierflasche im Mund aus, die sie in ihrer Hand hielt und die ganze Zeit wild damit herum wedelte. Der Alkohol sprach aus ihr...
Und die Hybriden waren ja auch nicht für immer erledigt, sondern nur, bis Damian den Dolch irgendwie losgeworden ist.
Ich lachte nur kurz und räusperte mich dann. Mir war das nicht wirklich genehm, auch wenn ich sonst die Königin solcher Partys war. Ich liebte das...wahrscheinlich eines der wenigen positiven Erbe von Lucien.
Schließlich traf ich auf Elijah, der hinter mir stand und mir eine eiskalte Bierflasche an die Schulter drückte. Sofort fuhr ich zusammen und wandt mich vor Schreck.
Danach nahm ich ihm die Flasche aus der Hand und zapfte einen ordentlichen Schluck ab.
"Was ist los, Jolene?" Fragte er mich nun laut um trotz der lauteren Musik zu mir durchzudringen. Ich hatte damit aber keine Probleme...Vampirgehör! "Wo ist Klaus?" Jaulte ich lautstark und zog damit Elijah's von mir abgewandte Aufmerksamkeit zurück auf mich. Er konnte echt so ein Arschloch sein.
"Kol und er sind rein gegangen. Was die machen weiß ich nicht." Stellte Elijah immer noch abwesend klar. Seine Aufmerksamkeit galt einer anderen Frau...brünett, freundlich aber ernste Wirkung...Hayley. Ja, das war die Kindsmutter. Sie trug ganz normale Klamotten und schlenderte gelassen auf uns zu. "Na Elijah? Wer ist deine Freundin da?" Fragte sie direkt und richtete ihren musternden Blick auf mich.
"Ich bin Jolene...Klaus' zweite Verwandlung. Ich bin Lucien Castles Tochter." Erklärte ich mich schnell und sah dann zu, wie sich ihre höfliche Miene zu einem teuflisch wütenden Gesichtsausdruck wandt. Hasste mich denn echt Jeder wegen meinen Eltern??? Ich musste irgendwie damit umgehen. "Es wird noch besser...Aurora DeMartel ist meine Mutter." Fuhr ich jetzt fort und Hayley schlug sich die Hand auf den Kopf. "Dann hoffen wir mal, dass du nicht so bist, wie sie." Brummte Hayley nun sichtbar angespannt und fasste Elijah's Hand.
"Wo ist Hope?" Fragte Elijah schließlich und wechselte so das Thema, was mir sehr entgegen kam.
"Sie ist in meiner Wohnung gegenüber und schläft." Meinte Hayley schnell, was dafür sorgte, dass ich umso schneller Nebensache wurde.
Also konnte ich auch weiter nach Klaus suchen.
Den sollte ich auch recht schnell finden, mit einer Frau zusammen, knutschend, auf dem Flur. Wow...mir rutschte das Herz in die Hose und die Tränen kamen mir.
Warum reagierte ich so darauf? Das war total sonderbar. Ich war doch weder mit Klaus zusammen, noch hatte ich mehr als eine Freundschaft zu ihm. Und doch brannte mein Herz als hätte mir es Jemand gewaltsam rausgerissen. Es pochte...klopfte, so laut, dass ich es deutlich hören konnte. Meine Luft blieb weg und ich schnaufte leicht, während ich zurück nach draußen hastete und Kol in die Arme lief.
Das war jetzt genau, was ich gebrauchen konnte.
"Was willst'n du?" Fragte er mich stöhnend und blies mich mit seinem muffigen Alkoholatem voll.
"Sorry, Kol." Knurrte ich knapp uns fast heulend.
Es war so komisch, ich war nicht mit Klaus zusammen, wusste nicht mal, ob er mich auch liebte und trotzdem tat es weh...sehr weh...zu wissen, dass man nicht Diejenige ist, die von ihm geliebt wird.
Wobei...wahrscheinlich liebte er diese schwarzhaarige Trulla auch nicht.
"Hey...was ist los?" Fragte Kol nachdem er mich leise schluchzen hörte. Das hat mir doch jetzt gerade noch gefehlt. Vor Allem aber eigentlich erst, dass Kol nur aus seinem Alkoholkonsum sprach und morgen früh wahrscheinlich keine Ahnung mehr davon hatte, was er mit mir nun erzählte.
"Ach nichts." Wimmelte ich ihn deshalb ab und drehte mich ein Stück weiter von ihm weg, um weiter zu gehen. Ich hatte jetzt einfach keinen Bock darauf, ich hatte auf nichts Bock.
Gerade ging ich zur Tür stand Kol schon wieder vor mir und legte seine Hand auf meine Schulter, um sich zu mir vorzulehnen und mich nochmal zu fragen: "Was ist denn jetzt los, Jolene? Ich merke, dass etwas nicht stimmt." Ja toll, Kol war besoffen und wenn ich ihm die Wahrheit erzählt hätte, wäre es zu einem Kampf mit Klaus ausgeartet, der keine Ahnung hatte, was überhaupt war. Also musste ich mir was ausdenken.
Trotzdem wollte ich ein bisschen fies zu Klaus sein, von dem ich ja wusste, dass er einen Hals auf Kol hatte. Ich passte den brünetten Mann so ab, dass wir direkt in Klaus flüchtigen Blickfeld standen. Noch immer fuchtelte seine Zunge im Mund der anderen Schlampe herum. Ich konnte kotzen.
Danach murmelte ich knapp: "Ich brauche Trost." Und sah Kol in die Augen. Was auch immer ich da vorhatte, es war falsch. Das war so verdammt falsch, aber es war mir egal.
Kol lehnte sich weiter zu mir hin, als ich auf ihn zukam und ihm einen langen, fordernden Kuss auf die Lippen drückte. Noch im Kuss biss er mir leicht auf die Unterlippe und ich öffnete den Mund, um seine Zunge dort spielen zu lassen.
Irgendwo war es ja schon eklig. Ich fühlte gar nichts für Kol und benutzte ihn eigentlich nur. Aber ich brauchte das jetzt, ich brauchte einfach Jemanden, an dem ich meinen Frust auslassen konnte.
Und das tat ich auch als wir hinein ins Haus und die Treppen hoch in sein Zimmer gingen...

New Girl in New Orleans || The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt