34

1.4K 56 0
                                    

Es war Damian, der Hope im Nacken festhielt und hinter Riley im Flur stand.
Elijah stand untätig da, konnte sich aber gar nicht erst wehren, da Zelena ihn in einem Bann hatte, der ihn regungslos machte.
Der Schock wog tief. Klaus ging es aber am Schlimmsten von uns Allen. Und die Schmerzen, verursacht durch einen weiteren dieser miesen Zauber von Zelena verstärkten das alles noch. Wir hatten alle Angst vor dem, was Damian von sich gab. "Jetzt kann ich dir mal zeigen, was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren." Lachte dieses miese Schwein belustigt und würgte Hope mit seinem Arm. Sie wimmerte und ächzte bitterlich.
Und ich war so geschockt, dass ich nicht einmal heulen konnte, auch wenn mir danach war.
Klaus war erstarrt, er rührte sich nicht, schnaufte nur angestrengt und blickte Damian und vor allem Hope mit vor Schreck und Angst geweiteten Augen an. So angsterfüllt habe ich ihn noch nie erlebt.
Ich hätte das, was Damian gerade tat, niemals gekonnt...einem Kind den Tod nachsagen, nur um dessen Vater eine heidenangst einzujagen. Das schlimmste war aber erst, dass ich Damian nicht einschätzen konnte. Ich wusste nicht, ob er seinen Worten Taten folgen ließ, oder nicht.
Riley drehte sich sofort zu ihm und sah ihn geschockt an. "Das wagst du nicht."
"Sonst was? Greift der kleine Riley für den schwächlichen Nik ein und rettet dessen kleine Tochter? Das ich nicht lache! Wenn hier einer Hilfe braucht, dann ist das das Kind!" Fauchte Damian sofort und zog Hope näher an sich. Der konnte sich aber mal glücklich schätzen, dass wir in einem von Zelenas Zaubern gefangen waren und er Hope als Geisel hatte. Sonst wäre er nur noch ein zerfetzter Haufen gemischtes Gulasch.
Ich konnte die Lage nicht einschätzen, und genau das hasste ich. Bis es mit mir durchging und ich Damian anfuhr: "Was soll das verdammt nochmal? Man kann so viel drohen, wie man will...aber Niemand, der wenigstens etwas Herz hat, nimmt ein kleines Kind offen als Geisel!" Sofort bereute ich meine Worte, konnte sie nun aber nicht zurückstellen. Die Situation war viel zu heikel, es durfte nicht nochmal mit mir durchgehen. Sonst hätte das womöglich tatsächlich Hopes Tod bedeutet und gerade den hätte ich mir niemals verziehen, egal, ob ich dafür verantwortlich war,  oder nicht.
"So herzlos bin ich auch gar nicht." Entgegnete Damian grinsend und stieß Hope von sich. Auch wenn ich nicht wusste, was noch passierte, als sie in meine Arme stolperte und auch Klaus sich zu uns begab, fiel die Anspannung von mir ab. Mir war egal, dass Damian da war. Jetzt zählte nur Hope.
Aber einen Blick behielt ich noch auf Damian, während ich Klaus' Tochter umarmte und Dieser uns beide umarmte. Hope weinte vor Erleichterung, Klaus ebenso. "Danke." Flüsterte er leise und strich seiner Kleinen über den Kopf.
Damian machte eine schnippende Bewegung Richtung Zelena, sofort spürte ich einen Zug an mir, eiskalt, mitreißend, schmerzhaft. Ich löste mich unfreiwillig aus der Umarmung und stürzte rückwärts in Damian's Arme. So ein scheiß, und doch ging es mir so besser als mit Hope in seinen Armen.
Klaus sah sofort auf, Hope ebenso. Ihnen stand der Schock in die Gesichter geschrieben. Klaus schüttelte fassungslos den Kopf und stand langsam wieder auf, trotzdem hielt er eine Hand bei Hope. "Wieso?" Fragte er knapp und biss sich auf die Lippe. Er kannte die Antwort schon, jeder kannte sie. Trotzdem wiederholte Damian sie: "Ich will Rache...für all die Untaten, die du mir und allen Anderen Hybriden zugemutet hast."
Jaja...es war doch immer wieder die selbe Leier. Rache dies, Rache das. Konnte der sich nicht mal was Neues einfallen lassen?
Damian drückte seinen knochigen Arm in meinen Hals und würgte mich so. Ich keuchte ein wenig, weil ich nicht mal mehr richtig atmen konnte.
Auf Einmal bekam ich zu sehen, wie Hope den Arm hob und laut fauchte: "Lass sie wieder frei und hau ab!"
Sofort lockerte sich Damian's Griff, da er anfing, zu schreien und zu keifen. Direkt als ich geschwächt auf die Knie fiel, fiel er in eine Art Trance und machte eine 45° Drehung nach rechts. Mit der verließ er das Anwesen und nahm Zelena gleich mit. Sie gingen an Elijah vorbei, der ihnen ein Stück weit nach sah, bis er sich zu mir setzte und mich aufrichtete. Ich atmete immer noch schwer, aber alle gesellten sich zu mir und gaben mir den Halt, den ich brauchte. Mein Hals brannte wie verrückt, aber das war in Ordnung. Auf jeden Fall besser als dass Hope diese Qualen litt.
"Das mit Zelena ist erledigt. Wir haben uns geirrt, Riley." Knurrte ich angestrengt und räusperte mich danach. Zelena war immer noch die dumme Kuh, wie Klaus sie von Anfang an abstempelte. Es war dumm von mir, ihr das nicht auch sofort anzumaßen. So hätte ich mir auch nicht die folgenden Verhöhnungen des Hybriden bieten lassen müssen.
Klaus hatte Hope noch immer dicht bei sich, grinste mich nun aber an.
"Und danke Hope. Ohne deine Hilfe wäre ich womöglich nicht mehr hier." Meinte ich dann dankbar und lächelte Hope ruhig an. Diese erwiderte das locker und murmelte: "Nicht der Rede wert." Ich mochte sie und war ihr wirklich dankbar. Sie hatte echt was gut bei mir. Mein Problem war aber irgendwie auch, dass Damian wieder auf freiem Fuß war. Und Kol durfte nicht freikommen. Egal, um welchen Preis.
Klaus stand schließlich auf und sah zu seiner Tochter herab, welche er dann bat: "Kannst du für einen Moment rausgehen? Elijah, Riley...ihr bitte auch. Ich will kurz alleine mit Jo reden."
Eigentlich hatte ich schon eine Idee, was er wollte, trotzdem war ich nicht unbedingt darauf vorbereitet. Die drei nickten und gingen aus dem Zimmer, jetzt standen nur noch wir beide hier und sahen uns an.
"Wieso hast du dich für sie geopfert? Sie ist nicht deine Tochter...sie könnte dir egal sein." Fragte Klaus schnell aber doch zögernd. Es schien ihn sehr zu beschäftigen.
Ich wusste nicht mal wirklich, wieso. Deshalb murmelte ich bloß: "Aber sie ist deine. Das reicht schon als Begründung." Etwas Besseres fiel mir einfach nicht ein.
Klaus nickte, entgegnete dann aber: "Trotzdem könnte sie dir genauso gut egal sein." Konnte es nicht einfach eine Tatsache sein? Warum musste ich das so dringend erklären?
"Ist sie aber nicht. Als ich so klein und hilflos war, war ich dir ja auch nicht egal. Du hast mich damals beschützt und Lucien beim Beschützen geholfen." Stellte ich sofort klar und funkelte ihn dankbar an. Ich wusste nicht, ob ich das irgendwie gutmachen konnte. Und das war mein Problem...mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich noch immer in Klaus' Schuld stand und keine Idee hatte, wie ich sie begleichen konnte.
Langsam fuhr ich fort: "Ich habe meinen Teil noch nicht eingelöst. Ich stehe immer noch in deiner Schuld."
Sofort legte Klaus seine warmen Hände auf meine Schultern und entgegnete direkt und vor Allem ernst: "Du hast keine Schuld mehr zu begleichen, Jolene...deine Anwesenheit und Gesellschaft ist Begleichung genug."
Sofort fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Es ging einfach mit mir durch, als ich einen Schritt dichter auf ihn zu kam und ihm einen langen, innigen Kuss auf die Lippen drückte, was er sofort erwiderte. Ich hab Alles richtig gemacht. Der Kuss war nicht wirklich fordernd, sondern eher leidenschaftlich und wundervoll. Und gerade das war es, was mir daran so sehr gefiel.
Als wir langsam und nach einer halben Ewigkeit absetzten, lächelten wir beide zufrieden und erleichtert. Klaus sah so aus, als hätte er schon ewig darauf gewartet. Und ich sah wahrscheinlich auch nicht viel besser aus.
"Schön, dass du es genauso siehst wie ich." Meinte Klaus grinsend und fing dann wie ich an zu lachen.
Das war so absurd und wahr, dass es nur lustig war.
Einige Minuten später ließ Nik die Anderen wieder zu uns...

New Girl in New Orleans || The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt