Das war jetzt aber mal eine deutliche Erklärung!
"Ich hab Zeit." Seufzte ich knapp und etwas ungeduldig. Dennoch hoffte ich, dass er genau das nicht merkte.
Klaus zog die Augenbrauen hoch und murmelte dann: "Soll ich es erzählen, oder reicht es dir, wenn ich dich in meine Gedanken lasse?" Letzteres klang doch ganz gut. Das ließ er nämlich alles Andere als oft zu.
"Letzteres klingt ganz gut." Stellte ich zuversichtlich und neugierig klar. Ich wollte wissen, was er mir zeigen wollte.
Er ging nicht weiter auf meine Worte ein, sondern legte sich auf den Arm und hielt beide Zeige- und Mittelfinger an meine Schläfen. Dabei murmelte er: "Mach dich bemerkbar wenn du raus willst. Ich krieg Alles mit, was du tust." Und massierte meine Schläfen ein wenig. Genau das sorgte dafür, dass meine Augen zu fielen. Es tat zwar richtig gut, aber ich war hellwach. Also war das doch ziemlich komisch, als ich eingeschlafen war.
Kurz darauf aber fand ich mich auf einem vielgenutzten Bürgersteig wieder. Die lauten Stimmen der Passanten dröhnten durch meine Ohren, lauter, quälender als sonst. Alles hallte in meinem Kopf wider. Jedes Wort, jeder Ruf, jedes Motorsurren.
Ich konnte nicht mal genau sagen, wo oder in welchem Jahrzehnt ich mich befand. Klaus ließ mich wirklich nur das wahrnehmen, was er wollte. Und Qualen gehörten dazu, egal, was man für ihn war. Ob man sich damit abfand oder nicht war einem nicht mal unbedingt selbst überlassen. Aussprechen durfte man das dann ja bloß nicht.
Irgendwann fiel mir Klaus in den Blick, der ziemlich eilig an mir vorbei trottete. Sofort wurden die Geräusche um mich herum ausgeblendet, und ich nahm nur noch seine, und meine eigenen Laute wahr.
Natürlich folgte ich ihm den Weg die Straße entlang, bis er vor einem Haus stehen blieb. Jetzt erst bemerkte ich, dass er etwas ältere Kleidung am Leibe hatte. Also befanden wir uns wahrscheinlich im 20. Jahrhundert...Autos gab es ja schon.
Irgendwann blieb er dann stehen und schien, auf Jemanden zu warten. Nach einigen Minuten kreuzte ein gutaussehender Mann auf, der kurze, blonde Haare hatte und durch sie fuhr.
"Das mit der Pünktlichkeit üben wir noch." Knurrte Klaus nun genervt und nicht widerhallend. Darüber war ich froh, diese Laute waren so unangenehm, das war fast schon abnormal.
Der Mann entschuldigte sich sofort und meinte dann: "Verzeihung. Du weißt aber schon, dass es eigentlich vor einer halben Stunde hieß. Du bist also auch nicht die Pünktlichkeit in Person."
"Komm, streichen wir das. Es gibt Wichtigeres zu besprechen als die Uhrzeit." Brummte Klaus abwimmelnd und machte eine wegwerfende Bewegung. So kannte ich ihn. Wegen unwichtigen Dingen herumnölen aber abwürgen, wenn es um ihn selbst ging.
"Also...was sollen wir tun?" Fragte der Mann sofort. Ich kannte ihn nicht, genau das passte mir überhaupt nicht. Gut sah er trotzdem aus.
Boah, für diesen Gedanken scheuerte ich mir gerade innerlich eine.
Da fing ich gerade was mit demjenigen an, dem ich schon seit Jahren hinterher heulte, schon zog ein Unbekannter meine kostbare Aufmerksamkeit auf sich. Unfassbar. Einfach unfassbar. Das zwang mich jetzt zum Lachen. Ich wusste ja genau, wen ich nachmachte...Elijah. So kannte ihn nämlich Jeder.
"Riley, wenn ich das bloß wüsste, wäre die Lage nicht mal halb so ernst!" Fauchte Klaus genervt und verschränkte die Arme. Worum ging es überhaupt?
Offensichtlich hieß der mir Unbekannte Riley. Der entgegnete nun zischend und vergleichsweise leise: "Das weiß ich doch! Aber wir müssen einen Weg finden, Esther zu stoppen."
Klaus funkelte ihn gereizt an. Scheinbar lag Riley richtig. Und das schien Nik nicht zu passen.
"Was hast du überhaupt damit zu tun?" Knurrte Klaus schließlich und wechselte damit das Thema.
"Ich bin zufälligerweise mit der wegen ihr toten Rebekah zusammen und entstamme deiner Blutlinie! Wenn du stirbst, sterbe ich auch. Bei den Anderen haben wir das ja schon festgestellt." Zischte Riley, der an sich eine raue, tiefe Stimme hatte. Tiefer als Klaus, tiefer als Elijah. Also klar rauszuhören.
So wie sich das anhörte, waren Elijah, Rebekah und Kol tot. Und von Freya wusste damals noch Keiner etwas. Mit Finn brauchte man eh nicht rechnen, er steckte schon 800 Jahre in einem Sarg, der konnte das auch ruhig noch ein Jahrtausend länger. Ich mochte ihn überhaupt nicht.
"Esther hätte mich schon längst getötet, hätte sie nicht irgendwas Anderes vor. Elijah hat sie ja auch nie länger als einen Monat tot gehalten." Knurrte Klaus munter weiter und sah Riley ernst an.
Der lächelte nur dumpf und brummte dann kühl: "Sie ist eine Hexe, allzu schwer kann sie doch wohl nicht zu töten sein."
"Oh doch, das ist sie aber. Sie kennst die übelsten Psychotricks, die man schlichtweg nicht erleben will." Entgegnete Klaus sofort und schüttelte den Kopf.
Jetzt hatte er recht. Woher wollte Riley denn wissen, wie Esther tickte? Klaus war ihr Sohn, wenn sie einer kannte, dann doch er.
"Gut...trotzdem müssen wir uns was Ordentliches einfallen lassen. Es bringt uns gar nix wenn wir uns einfach töten lassen." Stimmte Riley schließlich darauf ein und sah Klaus selbstsicher an.
Und bevor ich herausfand, wie es ausging holte Klaus mich mit sanften Stößen zurück in die Realität.
Müde sah ich zu ihm herüber und fragte knapp: "Wie ist es ausgegangen?"
"Sie hat mich getötet, hat Elijah zurück geholt, der hat sie dann umgelegt und uns zurück geholt." Erklärte Klaus so kalt als wäre es Nichts.
"Und wer ist Riley?" Fragte ich neugierig weiter, während er sich aufsetzte. Das machte ich ihm nach, als plötzlich ein Typ, der augenscheinlich Riley war, in der Tür stand und überrascht nachhakte: "Du hast ihr noch nicht gesagt wer ich bin? Das ist verletzend!"
"Ich war gerade dabei." Knurrte Klaus knapp und ließ sichtlich Gnade mit Riley walten. Gut für mich, das bot mir noch eine Möglichkeit, ihn kennen zu lernen.
Riley blickte sofort zu mir und murmelte, während er beiläufig auf das Bett zutrat: "Wer ist die Hübsche überhaupt?"
"Jolene..." antwortete ich knapp und sah ihm in die blauen Augen. Verliebt hab ich mich jetzt nicht, aber gut sah er trotzdem aus.
Ich wiederholte mich!
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New Girl in New Orleans || The Originals FF
FanfictionJolene Castle kam im Jahr 1001 n.Chr. als Tochter von Lucien Castle und Aurora DeMartel zur Welt. Schon als klar wurde, dass die Mikaelsons das Leben des Hofes auf den Kopf stellen würden, beschlossen Lucien und Aurora ihre Affäre geheim zu halten...