33

1.4K 46 1
                                    

Am nächsten Morgen merkte ich, dass ich noch immer bei Klaus am Bett hockte. Mein Kopf lag auf der Matratze, er schlief noch...aber bewegen konnte ich mich nicht wirklich.
Seine Hand lag auf meinem Kopf. Sie war warm...er lebte auf jeden Fall noch. Ich hätte es mir nicht verzeihen können, wenn er wegen sowas Dummen gestorben wäre. Bei meiner Rettung noch dazu. Das war ja gerade das Schlimme.
Ich versuchte, mich noch etwas auszuruhen, als mir dann wieder Zelena in den Sinn kam. Klaus und Elijah wollten sie tot sehen...wie Damian. Sie wollte aber nur ihr Kind zurück, deshalb hat sie das Alles für ihn getan. Es war aber schon mal gut, dass Damian für den Moment ausgeschaltet war. Man konnte ihn ja jederzeit wieder befreien.
Auf Einmal bewegte sich Klaus' Hand und riss mich aus den Gedanken. Überrascht sah ich zu ihm auf und stellte fest, dass er seine Augen völlig überrascht auf mich richtete.
"Jolene?" Fragte er knapp und setzte sich auf. Ich war so erleichtert, das letzte bisschen Anspannung verzog sich schlagartig aus meinem Körper. Ich machte einen kurzen Satz auf das Bett und umarmte ihn innig, genau, wie er mich. "Ich bin so froh, dass du noch lebst!" Schluchzte Klaus benommen und drückte mich fest an sich. Es war komisch, ihn so aufgelöst zu erleben. Er musste vor Sorgen fast gestorben sein.
"Elijah hat mich befreit. Geht es dir gut?" Meinte ich knapp und etwas stotternd. Ich konnte meine Gedanken kaum zusammen halten.
Er nickte. Ein Glück! Unsicher sah er mich an, als er von mir abließ. "Und Kol?" Fragte er zögernd.
Ich unterbrach ihn schnell und schüttelte den Kopf. "Keine Gefahr Mr geht von ihm aus. Kol steckt mit einem Dolch in der Brust in einem Sarg unten im Keller." Meinte ich sofort und lächelte locker.
Klaus wirkte erleichtert, als er nach Hope fragte.
"Ja, ihr geht es gut...sie hat nach mir gefragt." Brummte ich schnell und blickte ihn ruhig an. Jetzt fiel mir wieder in den Sinn, dass ich noch mit ihr reden musste.
Klaus lachte ruhig und lehnte sich ein Stück weit zurück. "Ja, das haben wir alle." Murmelte er dann und grinste verschmitzt. Ich war froh, dass es so war. Wäre es nicht so, hätte ich kotzen kommen. Sie retteten mich und wollten trotzdem nichts von mir wissen. Das wäre doch nur unlogisch.
Schließlich öffnete sich die Tür und wir rasten beide auf die Beine, vor Schreck. Es war komisch, wir standen nun nebeneinander und blickten beide zu Elijah, der lächelnd in der Tür stand und meinte: "Bruder...Hope wollte mit Jolene sprechen." Dann trat er einen Schritt zurück und ließ das kleine Mädchen eintreten. Sie trug ein lilanes Kleid und lächelte uns zufrieden an.
"Ich bin froh, dass du wieder zurück bist, Jo." Lachte sie glücklich und trieb mir ein noch stärkeres Lächeln auf die Lippen. Ich liebte es einfach, wenn es ihr gut ging. Sie war ein Kind und hat all unser Leid, das vom Vampir Dasein mitgebracht wurde alles Andere als verdient.
"Ich war doch nur einen Tag weg." Stellte ich rasch klar und kniete mich vor ihr nieder. Sie war so süß wie sie mich ansah, einfach zum dahinschmelzen.
Hope sah mich nun ernst an und fragte dann: "Was ist mit Riley?" Woher kannte sie denn den?
"Hope? Woher kennst du ihn?" Fragte Klaus ebenso verdutzt wie ich. Überrascht sah ich ihn an und blickte dann skeptisch zurück zu ihr. Das war jetzt irgendwie sonderbar. Hope hatte nie etwas mit Riley zu tun, das war auch eigentlich ganz okay so. Aber woher zum Teufel kannte sie ihn dann?
"Der hat angerufen als ihr alle weg wart. Das Klingeln hat mich geweckt und ich bin rangegangen. Er war total lieb zu mir, wollte aber mit Jo reden." Erklärte Hope direkt und lächelte unschuldig. Scheiße. Jetzt war die Katze also aus dem Sack. Und ich konnte dem Übeltäter noch nicht mal böse sein...sie wusste es ja nicht besser.
"Okay...Hope, geh doch mit Elijah spielen. Bestimmt hilft er dir mit deinem Puppenhaus. Daddy muss mit Jo reden." Knurrte Klaus nach kurzer Zeit und schob die Kleine ein Stück weit aus dem Zimmer.
"Was hast du noch mit Riley zu tun?" Fragte er mich sofort und funkelte mich aufgebracht an. Die helle Freude von vorhin war wie weggeblasen und vergessen. "Dass du ihn nicht getötet hast, weiß ich...aber was ist dann noch?" Fügte er hinzu und schüttelte verwundert den Kopf. Das hätte er nicht von mir erwartet.
Ich biss mir fest auf die Lippe und beschloss, ehrlich zu sein. "Wir wollen Zelena nicht anlocken und töten, sondern ihr helfen." Stellte ich schnell klar, kam aber nicht richtig zum Thema.
Klaus sah mich stutzig an und fragte laut: "Wie meinst du das?"
"Damian ist ihr egal. Sie hilft ihm nur, weil er ihre Tochter entführt hat." Sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Ich konnte einfach nicht anders. 
"Tatsächlich? Und warum rückst du nicht einfach raus mit der Sprache?" Knurrte Klaus bloß und lächelte ruhig. Ich hätte nicht mit so einer positiven Reaktion gerechnet.
Tja...das war leichter gesagt als getan.
Ich suchte noch die Worte zusammen, bis plötzlich eine tiefe Stimme ertönte: "Weil sie Angst davor hatte, wie du reagierst." Riley.
Ich sah mich nicht zu ihm um, da ich wusste, dass er in der Tür stand und wohl hämisch grinste.
Klaus sah mich nur grimmig und verwundert an, sagte aber nichts...vorerst. Bei ihm galt immerzu die Divise: vorerst. Meistens handelte er ja spontan, vermutlich war er gerade deshalb so ein Meister der Planung. Wenn er mal etwas plante, ging es für ihn gut aus, auch wenn es für die meisten Beteiligten in einem Massaker endete. Das hab ich von Lucien und so ziemlich Jedem gelernt, der bereits etwas mit Klaus zu tun hatte.
"Wie bist du an Elijah vorbeigekommen?" Fragte ich schnell und behielt meinen Blick weiterhin bei Klaus, schweifte aber hin und wieder zu Riley herüber. Gerade jetzt hätte ich ihn zerfetzen können, aber natürlich hab ich es gelassen. Immer wieder ich.
Riley grinste und stellte schnell klar: "Er hat mich passieren lassen, weil Hope dabei war. Ich glaube, sonst hätte er mich getötet."
"Wenn nicht er, dann ich. Aber Hope weiß, dass du gekommen bist, sie wird dich auch wieder gehen sehen." Brummte Klaus schnell und merklich unzufrieden. Man merkte ihm die Wut sofort an, die er sich verkniff. Und man sah auch genau, dass er nicht verstand, wie ihm geschah.
Das verstand ich aber gerade selbst nicht.
"Ach so...Unten im Keller steht ein Sarg leer. Ich weiß ja nicht, ob er Tötungsmaschine 1 oder Tötungsmaschine 2 zusteht, aber ich wollte es gesagt haben. Ich würde an deiner Stelle lieber mal nachsehen, als dich über meine Anwesenheit aufzuregen." Meinte Riley recht gelassen, auch wenn der Ausbruch beider für ihn ein mindestens genauso schwerwiegender Nachteil war, wie für uns. Aber wie konnten sie ausbrechen? So unbemerkt noch dazu.
Klaus funkelte Riley hasserfüllt an und fauchte knapp: "Geh." Er hatte nicht die Zeit für zu viele Worte.
"Ich helfe euch lieber. Sowohl Damian als auch Kol sind nicht leicht zu finden." Entgegnete Riley rasch und grinste immer noch. Er konnte das, ernste Situationen ins Lächerliche ziehen.
Was folgte, schockte jedoch auch ihn.

New Girl in New Orleans || The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt