[ABGESCHLOSSEN] Fight, Love, Apocalypse. ~Taddl FF~

Kapitel 6

      Nach der Aktion kannten mich viele in der Schule, da sich nahezu keiner ausser ich und Lili mit den Jungs - Thaddeus Tjarks, Ardian Bora, Sebastian aka Rewi, Felix von der Laden und Marius Ley wie ich gehört hab - anlegt. Natürlich gibt es viele, die dies mögen, jedoch gibt es natürlich im Gegenzug auch diese Barbies, die denken, ich würde mich an "ihren Jungen" nur ranmachen wollen und ihn für mich allein haben. Also entweder tun sie nur so, oder sie haben wirklich eine aufgeweichte Semmel als Hirn. Solche Menschen liebe ich ja.
      Und in der Frühstückspause kam eine dieser Puppen auf mich zu und setzte sich neben mich. Drei Meter Ausschnitt; einen Meter lange, rosa lackierte Fingernägel; fünf Tonnen Haarspray und Makeup im Gesicht und dazu noch zehn Zentimeter hohe Stöckelschuhe. Herzlichen Glückwunsch Storm, du durftest gerade Barbie in Real begegnen.

      "Na Bitch, schmeckt dir dein Essen?" fragte sie mich schnippisch. Ich ignorierte sie augenrollend und hoffte, sie würde einfach endlich gehen. Aber nein, falsch gedacht. "Lass ja meinen Taddli in Ruhe, sonst passiert was!" War das gerade eine Drohung? Diese künstliche Schlampe wollte mir drohen? Was sollte sie denn groß anstellen. Meine Augen mit ihren Fingernägeln auskratzen oder was. Oh Gott, lass Hirn regnen.
Wie es das Schicksal wollte, erlöste mich das Vorklingeln zum Unterricht von diesem Anblick und alle gingen in ihre Klassen.

      Nachdem auch die nächsten beiden Stunden pure Verblödung vorbei waren, war endlich Mittagspause. In der ersten grossen Pause konnte man nie auf den Hof gehen, doch zu dieser Zeit war der Pausenhof wie leergefegt. Richtig krass.
      Ich setzte mich auf eine Bank unter einen Baum und zündete meine Zigarette an, als ich vom Eingang her bekannte Stimmen hörte. Gott, ist es denn zu viel verlangt wenigstens entspannt und ohne Stress eine Kippe zu rauchen!?
      Schliesslich kamen die überall gefürchteten BadBoys um die Ecke und erblickten mich. Die Neue. Ich nahm genüsslich noch einen Zug und tat so, als ob ich sie nicht gesehen hätte. Doch einen Moment später fiel auch schon ein Schatten auf mich. Ich schaute hoch und erblickte Bora, der mich mit verschränkten Armen vor der Brust amüsiert ansah. "Was ist, hab ich irgendwas im Gesicht oder was?" fragte ich ihn genervt und erntete belustigte Blicke von den anderen vier Jungs, die hinter Ardian standen. Dann meldete er sich zu Wort: "DU sitzt auf UNSERER Bank Kleine. Also entweder verpisst du dich jetzt oder ich sorge dafür." Also entweder wollte er auf cool tun oder er hatte immer noch nicht begriffen, dass ich mir nichts sagen ließ. Dass er es richtig ernst meinte, kam mir auch nicht wirklich vor. "Soll mich dein halbstarkes BadBoy-Getue jetzt einschüchtern oder was, ich hab keine Angst vor dir, Bora. Also sucht euch eine andere Bank oder lebt mit den Konsequenzen." Ich lächelte ihn provokant an und wieder hörte ich Gelächter von hinten.
      Langsam verwandelte sich Ardians Gesichtsausdruck vom amüsierten zum wütenden und er stierte mich böse an. Doch das brachte mich nur zum Lachen. Dann kam Bewegung ins Spiel und Thaddeus stellte sich vor mich. Er zog mich von der Bank und setzte sich dorthin, wo ich bis gerade eben noch saß. Doch so leichtfertig liess ich nicht mit mir umgehen.
      Also stand ich auf, klopfte den Dreck von meiner Jeans und setzte mich kurzerhand auf die Schoß von ihm. Er schaute mich verdutzt an und ich flüsterte ihm ins Ohr: "Ich habe gesagt, sucht euch eine andere oder lebt mit den Konsequenzen. Ihr habt euch für die zweite Methode entschieden und - glaub mir - ich ziehe alle meine Pläne durch, ohne Angst. Egal was passiert, Tjarks. Denkt ja nicht, ihr wärt die Kings an dieser Schule. Also entweder ihr unterlasst dieses being Bad, oder ihr lernt mich mal richtig kennen."Ich lächelte ihn zuckersüß an und küsste ihn auf die Wange. Dann nahm ich den letzte Zug meiner Zigarette und stand auf. Ich wuschelte ihm durch die Haare und verabschiedete mich mit den Worten: "Es war mir eine Freude, mit euch Geschäfte zu machen."

      Ich liess die Jungs einfach auf der Bank sitzen. Mit einem erstaunten Gesichtsausdruck, vollkommen ohne Worte, mir hinterher schauend. Denn ich ging zum Eingang der Uni, wo mich Lili schon erwartete. Und sie hatte alles gesehen.