Kapitel 35

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      Konnte es wirklich sein dass...ich meinen vermissten Geliebten wiedergefunden hab?

      Diese Frage schwirrte in meinem Kopf, als wir die Leiter runter zu den Anderen gingen. Ardy war gekommen, um uns zu sagen, dass wir wieder aufbrechen würden.
      Mittlerweile war es eben schon um 7 oder so, er erwähnte es nur kurz. Der Plan war, die Zentrale zu suchen. Aber diesmal werden wir unsere Gefundenen mitnehmen, schließlich konnte es bis zum Hauptsitz unserer Sekte nicht weit sein.

      Taddl schleppte die Kiste auf seiner Schulter, Alex hatte alle Waffen auf dem Rücken und Ardy versuchte, die Barriere unserer Zentrale aufzuspüren, während ich alle beschützte. Also, mit Zaubern und so. Wie es das Schicksal wollte, musste sich vor unserem beziehungsweise um unseren Treffpunkt eine Ansammlung von gefühlt allen Zombies Berlins befinden. Und es lag allein an mir und Ardy, sie zu vernichten und gleichzeitig auf Flo, Frodo, Captain Blood - wie er genannt werden möchte -, Sola und die Restlichen aufzupassen. Oman. Das wird eine sehr harte Nuss werden.

      Natürlich griffen wir zuerst an, das war unser Vorteil. Vorerst. Und es dauerte auch nicht lang, bis wir einen Weg freigeschlagen hatten. Doch noch schneller ging es, dass die restlichen Infizierten wie Parasiten unsere Arbeit zunichte machten und sich uns sofort wieder in den Weg stellen mussten. Nervig sowas. Irgendwie bekamen mich zwei zu fassen und warfen mich zu Boden. Ardy kam mir zur Hilfe, aber im selben Moment griffen fünf Untote Taddl an. Meinen Taddl! Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hastete zu ihm, doch ich war zu spät.
      Sie hatten ihn schon mehrfach gebissen und er lag regungslos am Boden. Wir waren doch aber nur wenige Meter von der rettenden Medizin entfernt, ich wollte nicht so einfach aufgeben. Ich tötete die Zombies im Handumdrehen und kniete mich zu ihm. Die Kiste lag auf dem Boden und war aufgegangen. "Hey, Taddl...komm schon, du schaffst das! Nur ein paar Meter, dann kannst du dich ausruhen und etwas essen, aber bitte lass uns nicht alleine zurück.. Wenn, dann sterben wir gemeinsam! Sie werden nicht gewinnen, hast du gehört? Taddl, hör zu! Bleib bei mir!" Ich betrachtete ihn und seine immer wieder zufallenden Augen, während diese mich fixierten und meinen Lippen folgten. Ich zwang ihn, mich anzusehen, doch es funktionierte nicht wie gewollt. Seine blutige Hand wischte eine Träne von meiner Wange weg, die ausgebrochen war.
      Sein wunderschönes Lächeln blieb, auch als seine Augen zufielen. Mein Blick fiel in die Kiste, genau auf die Bilder von ihm und mir. Das mag komisch klingen, aber dieses Ereignis brachte mir meine Ausdauer und meinen Hass zurück, den ich auf diese Wesen hegte. Also stand ich auf, ging an Ardy vorbei und übernahm die Führungsrolle. "Alex, du beschützt Taddl und die Anderen vor den Geschöpfen. Ardy, du holst bitte so schnell es geht Jeremy und ein paar Sanitäter. Tut mir einen Gefallen, und lasst euren ganzen Hass raus. Ich tus auch."

      Während ich die Befehle gab, bildete sich mein Schwanz, meine Flügel und das komplette Aussehen meiner Verwandlungsform. Mit meinen Flügeln erzeugte ich Windstöße, die die Zombies an die Barriere drückte und meine Gegner somit ausschaltete. Als ich mich umdrehte um zu schauen ob alles gut war, traf Alex' besorgter Blick meinen. 
      Anscheinend sah man meinen Hass durch meine Augen hindurch, eine Farbmischung von Rot und Schwarz. Nicht umsonst sagt man, dass man durch die Augen in die Seele eines Menschen schauen kann. Bei mir war dies vollkommen der Fall. "Ihr nehmt mir meine Eltern und meine beste Freundin, aber meine Liebe bekommt ihr nicht!"
Mit meinem Teufelsschwanz räumte Ich weitere Zombies aus dem Weg und meine Zaubersprüche wirkten Wunder. Aber es dauerte unendlich lang wie mir schien, bis Ardy und Jeremy endlich mit Heilern kamen und sie Taddl abtransportierten.

      Hawk kam zu mir und ich verwandelte mich zurück. Ich drohte umzukippen, doch er hielt mich fest in seinen Armen. "Du hast dich überanstrengt.. Diese Zeit zerrt uns allen sehr an den Nerven. Keine Sorge, Taddl und die anderen sind in Sicherheit. Der Präsident meldete uns vor fünf Minuten die Ansammlung vor der Zentrale, wir kümmern uns nun um die Restlichen. Ruh du dich erstmal aus." Mein ehemaliger Lehrer drückte mich an sich und ließ mich dann wieder los, um sich den Störenfrieden zu widmen. Ich lief mit schwankenden Schritten in Richtung Eingang, bis mir schwarz vor Augen wurde und ich den harten Boden unter meinem Körper spürte.

[ABGESCHLOSSEN] Fight, Love, Apocalypse. ~Taddl FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt