Mein Zwilling Und Ich

21

Als ich unten bin liegen alle blicke auf mir.

"Was?" frage ich leicht verwirrt in die Runde.

"Nichts" antwortet mein Opa schnell.
"Sicher?" frage ich leicht provotzierent. Mein Opa will gerade etwas erwidern als Vanessa neben mir auftaucht.

Sie hat leicht rote und geschwollene Augen vom weinen. Aber sie sieht besser aus als vorhin.

Ich nehme wie selbstverständlich Vanessa an der Hand und ziehe sie hinter mir her zum bereits gedeckten Tisch.
Ich merke die blicke meiner Großeltern, sehe sie aber nicht an.

"Wieso hast du meine Hand genommen? Oma und Opa sind doch da." flüstert mir Vanessa zu.
"Wieso nicht? Früher haben wir auch ständig Händchen gehalten. Bevor wir zusammen waren." antworte ich trocken.
Aber es stimmt. Bevor Vanessa und ich zusammen waren haben wir auch ständig Händchen gehalten, deshalb hat auch jeder gedacht das wir ein Pärchen wären.

Tja Zwillinge eben.

"Sie haben euch gesehen." flüstert uns unsere Mutter zu.

Das war sowas von klar...

Vanessa läuft wie aufs Stichwort rot an und ich sehe abwechselnd meine Großeltern an.

Stille.
Es ist nichts anderes außer unser Atem zu hören.

"Ist es wahr?" fragt nun unsere Oma.
"Ja." gebe ich nur von mir und nehme Vanessas hand in meine.  "Ihr seid Geschwister. Zwillinge. Ih-" "Das ist uns egal. Wir lieben uns nun mal, wenn ihr damit nicht klar kommt ist es nicht unser Problem." antworte ich unserem Opa und sehe ihn herausfordern an.

"Marek?" ich drehe mich zu Vanessa und sehe sie fragend an.
"Lass uns bitte gehen." ich nicke nur und stehe auf.
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Als wir auf einer Brücke stehen die über einem kleinem Fluss liegt bleiben wir stehen.

Keiner von uns hat auch nur ein Wort gesagt.
Und darüber bin ich ehrlich gesagt auch froh.
Ich brauche einfach etwas Ruhe. Es gibt soviel fragen auf die ich keine Antwort bekommen.

Wie soll es weiter gehen?
Wie lang wird es dauern bis es alle wissen das wir zusammen sind?
Wird es Vanessa schaffen über die blöden aussagen darüber stehen zu können?
Was ist mit Roxy?
Wird sie auf Vanessa losgehen? Wird sie ihr etwas antun?

Gott was wird alles passieren?

Wird es unsere Beziehung aushalten oder zerstören?

"Marek?" höre ich Vanessas stimme und ihre Hand auf meiner Schulter.
"Hm?" gebe ich nur von mich.
Vanessa stellt sich so hin das ich sie ansehen muss.
"Wie soll es eigentlich weiter gehen? Wie sollen wir uns in der Schule verhalten? Ich mein-" "Ich weiß es nicht." unterbreche ich sie. Wir stehen uns gegenüber und sehen uns gefühlte stunden an.

"Ich hab Angst Marek." "Wovor?" frage ich sie und nehme sie in den Arm.
Sofort vergräbt sie ihr Gesicht in meiner Brust.
"Wenn es mit uns irgendwann aus ist..." "Ja?" "Dann wird nie es nie wieder so sein wie es mal war. Ich meine wir werden uns nie wieder so nah sein wie davor...ich meine als Zwillinge, nicht als Paar...wir werden nie wieder so vertraut umgehen...so-" "Ich weiß was du meinst. Und ja da hast du wahrscheinlich recht. Wir werden nie wieder so ein Zwillingspärchen sein wie davor." antworte ich und umklammere sie noch fester.

Wieder stehen wir nur da, umarmen uns und hängen in unseren eigenen Gedanken nach. Immer mit der Frage 'was wäre wenn?'.

Das klingeln meines Handys reißt uns beide aus unseren Gedanken.

"Mama..." sage ich eher zu mir selber als zu Vanessa.

"Ja?" "Wo seit ihr? Habt ihr schon mal auf die Uhr gesehen? Es ist kurz vor Mitternacht!" "Beruhig dich erstmal. Uns beiden geht es gut. Wir sind einfach nur unterwegs." ich sehe zu Vanessa die mich müde und kaputt ansieht.
Ich ziehe sie mir und sie lehnt sich an mich.

"Mama? Wir werden heute nicht mehr nach hause kommen." "Was?! Wieso?! Ist was passiert?! Soll ich euch abholen-" "Mama! Nein es ist nichts passiert. Wir sind nur müde und der Heimweg ist zu lang. Wir werden in einem Hotel übernachten das in der Nähe ist." beruhige ich meine Mutter. Stille. Minuten lang.

"Hallo? Mama? Bist du noch da?" "Ja. Ich bin noch dran. Kommt ihr morgen wieder nach hause?" "Ja, das werden wir." "Nagut. Dann Gute Nacht und ruft an wenn etwas passiert ist." "Ja machen wir. Gute Nacht." antworte ich und lege auf.

"Vanessa?" "Hmm?" gemalt sie.
"Komm gehen wir. Oder soll ich dich tragen?" "Geht schon." antwortet sie und folgt mir.
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Als wir endlich angekommen sind bleibt Vanessa abrupt stehen.

"Hey was ist los?" "Was machen wir an einer alten, verlassenen Fabrikhalle?" "Ich hab einen Kumpel der hier mit seiner Clique wohnt." "Hier?!" "Ja komm schon." sage ich und ziehe eine unsichere Vanessa hinter mir her.

Als ich die Tür öffnen kommt mir schon Stefan entgegen.

"Das ich das noch mal erlebe das Marek hier auftaucht." begrüsst mich mein alter und guter Kumpel Stefan.

"Da siehst du mal." antworte ich und schlage mit ihm ein.

"Und das ist?" Stefan bedeutet auf Vanessa. "Vanessa. Meine Freundin." erkläre ich worauf er Vanessa begrüßt.

"Also was kann ich führ euch machen?" "Hast du vielleicht einen Platz wo wir für heute übernachten können?" "Klar. Kommt mit." .

Als wir weiter in die Halle gehen bleiben Vanessa und ich gleichzeitig wie versteinert stehen und starren eine Person an die uns ganz genau beobachtet.

Tom.