Remus und ich kämpften uns durch die Menge der Schüler, die sich auf der Treppe gebildet hatte. Die meisten plapperten aufgeregt miteinander, einige von ihnen wirkten allerdings ziehmlich verloren. Ein Junge mit gelbem Wappen an der Brust sah sich panisch um und klammerte sich ans Geländer der Treppe um nicht von dem Strom der Schüler mitgerissen zu werden. Seine Unterlippe bebte leicht und seine großen braunen Augen füllten sich mit Tränen. Ich stupste Remus an. Er sah auf und ich deutete zu dem kleinen Jungen. Wir schoben uns an den Schülern vorbei zu dem Jungen. Er sah ehrfürchtig und ängstlich zu uns hinauf. Ich lächelte ihn Freundlich an. Remus hockte sich zu ihm herunter. Ich folgte seinem Beispiel eilig.
„Hallo. Ich bin Remus.“ sagte Remus freundlich. Der kleine Junge warf mir einen unsicheren Blick zu.
„Wie heißt du?“ fragte Remus behutsam.
„Finnley Forlorn.“ sagte der Kleine.
„Was für ein schöner Name.“ bemerkte ich. „Und ein schönes Wappen, auf deinem Umhang. Du bist bestimmt ins Hufflepuff-Haus eingeteilt worden, oder?“ fragte ich ihn und begutachtete den Dachs. Er nickte.
„I..ich wollte in den Gemeindschaftraum, aber hier ha..haben alle ein ganz anderes Wappen auf der Brust.“ wimmerte er.
„Hier ist der Gryffindor-Gemeindchaftsraum.“ sagte Remus und deutete auf das Porträt der fettem Dame.
„Aber das macht gar nichts, der Hufflepuff-Gemeindschaftsraum ist gar nicht weit weg und wir finden sicher jemanden, der dich dorthin begleiten kann.“ sagte ich. Ich beugte mich über das Geländer der Treppe und sah sieben Stockwerke in die Tiefe. Zwei Treppen unter uns jedoch entdeckte ich Maggie auf einer Treppe. Hinter ihr tummelten sich ein Dutzend Erstklässler und zu ihrer Rechten stand der zweite Vertrauensschüler Hufflepuffs; Ed Tanker.
„Maggie.“ rief ich nach unten. Sie hörte mich nicht. Es ertönte ein gellender Pfiff neben mir und ich schreckte zusammen, doch ich erkannte, dass es nur Remus war, der sich ebenfalls über das Geländer gebeugt hatte. Maggie und Ed sah zu uns empor.
„Megan, wir haben hier einen Erstklässler für euch.“ rief Remus. Sie nickte.
„Ich komme schon.“ rief sie. Remus und ich beugten uns wieder zu Finnley runter.
„Keine Angst, gleich bringt dich jemand zum Gemeindschaftraum.“ sagte ich zu ihm. Er sah ein wenig erleichtert aus. Maggie kam die Stufen zu uns hinauf gehetzt.
„Finnley.“ stöhnte sie. „Na komm, wir gehen zu den andren.“ Finnley raffte sich auf und drängte sich an den Schülern vorbei zu Maggie. Maggie winkte uns und verschwand mit Finnley in der Menge. Remus und ich erhoben uns und gingen zum Porträt.
„Eulenmist.“ sagte Remus und das Porträt schwang auf. Neben uns drängten sich noch weitere Schüler in den Gemeindschaftraum. Ich stapfte ermüdet durch den Gemeindschaftraum und lies mich am Kamin in einen Sessel fallen. Remus folgte mir und setzte sich vors Feuer.
„Meine Güte ist das Anstrengend. Hoffentlich werd ich kein Schulsprecher.“ brummte er.
„Ja das hoffe ich auch, aber ich denke der Job ist wesentlich entspannter, als Vertrauensschüler.“ murmelte ich. Remus drehte sich zu mir um.
„Wie meinst du das?“ fragte er stirnrunzelnd, naja als Schulsprecher musst su im Grunde nur die Vertrauensschüler durch die Gegend scheuchen und außerdem wird im siebten Stock gerade ein Gemeindschaftraum nur für den Schulsprecher und die Schulsprecherin eingerichtet. Hat mir Constantine erzählt.“ erklärte ich Remus. Er runzelte die Stirn.
„Wer ist Costantine?“ fragte Remus neugierig.
„Ein Hogwarts-Geist. Etwas jünger gestorben.“ sagte ich in Gedanken an mein fünftes Schuljahr, indem ich Costantine das erste Mal begegnet war. Danach hatten wir uns hin und wieder auf den Gängen getroffen und fast jedes mal hatte Constantine eine neue lustige Geschichte zu erzählen. Seit dem war ich ziehmlich gut mit ihm befreundet.

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The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)
FanfictionLily Potter geborene Evans kam am 30. Januar 1960 mit magischem Blut zu Welt. Zehn Jahre lang wuchs sie in dem Glauben auf ein normales Mädchen zu sein. Doch sie konnte Dinge tun, die andere nicht tun konnten. Ihre einzige Schwester Petunia nannte s...