Happy Birthday, Dora

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Eine Viertelstunde später hielten wir am Kingscross Bahnhof. Sirius steuerte uns, durch den gut gefüllten Bahnhof auf eine junge Frau zu. Sie hat sehr langes, leicht gelocktes, braunes Haar. Ihr Gesicht war sehr hübsch. Sie hatte braune Augen und ein schmale Stupsnase. Ihre Lippe leuchteten in einem dunklen Rot. Grinsend kam sie auf uns zu und schloss Sirius in die Arme.

„Hi, ich bin Andromeda. Sirius' Cousine. Ich bin hier, um euch abzuholen.“, sagte sie. Wir stellte uns der Reihe nach vor und Andromeda disapperierte mit uns zu einem großen hübschen Haus, das mit bunten Luftballons geschmückt war.

Als wir das Haus betraten lag ein köstlicher Duft von Kesselkuchen in der Luft. Auch im Haus waren Luftballons und bunte Girlanden Verteilt. Aus dem großen Wohnzimmer war eine Männerstimme zu hören. Es war ein großes helles Zimmer, mit einer hohen Decke. An einem Ende des Raumes war ein großer Kamin und davor ein langes violettes Sofa, auf dem ein junger Mann und ein kleines Mädchen saßen.

„Guck mal, Dora, wer da ist.“, rief Andromeda und das Mädchen auf dem Sofa drehte sich um und sprang kreischend auf, wobei ihre Langen silber-blauen Zöpfe umherwirbelten. Sie stürmte auf Sirius zu und umarmte ihn stürmisch. Sirius lachte.

„Happy Birthday, Dora“, sagte er und ging leicht in die Hocke, um sie besser ansehen zu können. Das Mädchen strahlte und sah uns einen nach dem anderen an.

„Das ist Lily Evans, sie die Freundin von James. Den kennst du ja bereits, so wie Remus.“, sagte Sirius.

Nymphadora grinste mich und James an, doch als ihr Blick zu Remus huschte begannen ihr Augen zu strahlen.

„Hallo Moony.“, sagte die Kleine und lächelte zaghaft.

„Hallo, Dora. Happy Birthday.“, sagte Remus recht zaghaft und wusste nicht ganz sicher ob er sie umarmen oder die Hand reichen sollte. Er entschied sich dafür, ihr Haar zu zerwuscheln. Als Andromeda uns zu Tisch bat und Remus Sirius ins Esszimmer folgte, sah ich wie Nymphadora sich über die Zöpfchen strich, die sich an den spitzen für einen kleinen Moment pink verfärbten.

Die kleinen Kesselkuchen schmeckten köstlich. Andromeda und ihr Mann Edward waren wirklich gute Gastgeber. Nymphadora sah alle fünf Minuten nervös zur Haustür, bis sie irgendwann ihre Mutter fragte: „Kommen denn Tante Zissi und Tante Bella gar nicht?“

Andromeda tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Mann.

„Nein, Liebling. Die werden es wohl nicht mehr schaffen. Zissi hat viel zu tun im Moment, wegen der Hochzeit und Bella hat bei der Arbeit viel Stress.“, sagte sie mitfühlend und tätschelte ihrer Tochter die Schulter. Dora wirkte ziemlich geknickt, doch nickte tapfer und stocherte in ihrem Kuchen herum.

„Also, Dora, wie alt bist du heute geworden?“, fragte ich. Sie sah auf.

„Fünf.“, sagte sie halbherzig. Ich sah sie verblüfft an.

„Wirklich? Fünf Jahre? Du siehst viel älter aus.“, sagte ich. Sie zuckte gelassen mit den Schultern. Sie sah nicht zu älter aus, sie verhielt sich auch so.

„Dora, macht sich immer etwas älter, als sie wirklich ist.“, sagte Ted Tonks. Ich runzelte die Stirn.

„Du weißt ja... Metamorphmagus.“, sagte Andromeda geringschätzig und griff seufzend nach einem silber-blauen Zopf, der sich auf der stelle feuerrot verfärbte. Etwas erschrocken ließ Andromeda den Zopf los und warf ihrer Tochter einen verärgerten Blick zu.

„Wir würden unsere Tochter sonst niemals mit bunten Haaren herumlaufen lassen. Aber wir haben leider keine Wahl. Nymphadora ist ein Sturrkopf. Sie macht immer, was sie-“

„Nenn mich nicht Nymphadora!“, fiel diese ihrer Mutter ärgerlich ins Wort.

„Aber das ist dein Name.“, entgegnete Andromeda erbost.

„Es ist ein bescheuerter Name!“, rief sie störrisch.

„Dora!“, ermahnte Ted sie. Andromeda stand eisern vom Tisch auf.

„Ja dann tut es mir leid, Kind. Wie es aussieht, ist es das einzige an dir, das du nicht ändern kannst.“, sagte sie triumphierend und räumte energisch die Teller ab. Bockig verschränkte Dora die Arme vor der Brust.

„Noch nicht.“, brummte sie so leise, dass ihre Eltern sie nicht hören konnten. Ich unterdrückte ein lachen und half Andromeda, den Esstisch abzuräumen.

„Sind Zissi und Bella ihre Schwestern?“, fragte ich sie, als wir in der Küche standen und uns darum kümmerten, dass Geschirr zu spülen.

„Du kannst mich ruhig duzen, Lily.“, sagte sie und lächelte.

„Ja. Ihre Namen sind Bellatrix und Narzissa.“ Etwas in meinem Kopf machte Klick.

„Oh, ich erinnere mich an sie. Bellatrix, war doch im Quidditchteam von Slytherin, nicht? Und Nazissa war mit diesem Lucius Malfoy zusammen.“, sagte ich und sah Andromeda an. Sie nickte.

„Die beiden wollen demnächst heiraten. Wir können nur hoffen, dass sie kein Kind in die Welt setzen.“, sagte sie und lachte verbittert. Ich wusste nicht recht, ob es mir zu stand, darüber zu lachen, doch musste unwillkürlich an Petunia und Vernon denken.

„Hast du kein gutes Verhältnis zu deinen Schwestern?“, fragte ich vorsichtig.

„Das kann man so sagen. Wir haben teilweise etwas unterschiedliche Ansichten, das hat unsere Familienbande wohl ein wenig belastet.“, murmelte Andromeda. Ich sah sie fragend an.

„Meine Schwestern hassen Muggel.“, sagte sie frei heraus.

„Meine Schwester hasst Zauberer.“, konterte ich. Andromeda lachte. Wir unterhielten uns noch einige Zeit über meine Muggelfamilie, bis ich Andromeda irgendwann fragte, wo ihr Schwester Bellatrix arbeiten würde.

„Dora weiß es nicht, darum sagen wir 'Arbeit'...“, sagte Andormeda und zögerte.

„Bella schließt sich den Todessern an, Lily. Es ist furchtbar. Darum habe ich keinen Kontakt mehr zu ihnen und sie nicht mehr zu mir. Sie verachten mich dafür, dass ich einen Muggelgeborenen geheiratet habe und nicht der gleichen Meinung bin, wie sie.“ , erzählte sie.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt