Schilderung der letzten Nacht

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Ich wartete geduldig, bis auch Maggie und June zu ihren Gemeindschaftsräumen aufgebrochen waren. Sofort stürzte ich mich mit Fragen auf James.

„James! Wie geht es Remus? Wo ist er? Was ist mit dem Hund? Was hat Dumbledore gesagt?“ schoss es aus mir heraus. James lachte und legte mir einen Finger auf die Lippen. Ich verstummte. James legte seine Hände auf meine Schultern.
„Lily, ganz ruhig. Ein atmen und aus atmen.“ sagte er. Ich befolgte seine Anweisung und wartete ungeduldig auf seine Antwort.

„Es ist alles in Ordnung. Remus geht’s gut. Er ist bei Sirius und Peter.“ sagte James.

„Aber der Hund...“ begann ich. Wieder lachte James vergnügt auf.

„Lily-Schatz, das war nur Sirius.“ sagte er besänftigend. Ich sah ihn verwirrt an.

„Sirius.“ sagte ich ungläubig. James nickte grinsend.

„Er ist ein Animagus, genau wie Peter und ich.“ sagte er. Ich schnappte nach Luft.

„Du bist ein Animagus?!“ rief ich und pikste ihm mit dem Zeigefinger in die Brust. Ich sah mich mit einem unsicheren Lächeln an und zuckte mit den Schultern.

„Warum weiß ich das nicht?“ beschwerte ich mich bei ihm. „Was für einer? Auch ein Hund?“ fragte ich neugierig.
„Nein, ich ähm... bin ein Hirsch.“ sagte er und sah mich abschätzend an. Ich war etwas überrascht.

„Wirklich ein Hirsch?“ fragte ich. Er lächelte unsicher.

„Bist du enttäuscht?“ fragte er.

„Warum sollte ich enttäuscht sein?“ lachte ich.

„Es ist nicht sonderlich eindrucksvoll denke ich.“ sagte er. Ich strahlte ihn an.

„Ich kann mir nichts eindrucksvolleres Vorstellen.“ sagte ich und lächelte. Er erwiderte das Lächeln und beugte sich zu mir vor. Ich legte ein Hand in seinen Nacken und lehnte mich ein Stück vor. Unsere Lippen berührten sich zart. Meine Haut begann zu kribbeln und die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten verrückt. Ich zog sein Gesicht näher zu meinem heran und vergrub eine Hand in seinem zerzausten Haar. James legte eine Hand an meine Hüfte, mit der anderen streifte sanft meine Wange. Ich spürte plötzliches Verlangen in mir hochkochen. Meine Lippen bewegten sich gierig auf seinen. Er seufzte leicht und ich fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Seine Zunge umtanzte meine und ich presste mich noch dichter an ihn. Nach Atem ringend löste ich mich von ihm.

„Es wird mir noch schwer fallen, nicht immer über dich herzufallen.“ murmelte ich und lies mich in mein Kissen zurückfallen. James atmete schwer und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten konnte. Doch es lag Liebe in diesem Blick, soviel Liebe, wie ich gar nicht verdient hatte.

„Ich liebe dich.“ sagte James und Sehnsucht lag in seiner Stimme. Ich hob die Hand und legte sie an seine warme Wange.

„Ich liebe dich auch.“ sagte ich und lächelte ihn an. Meine Gedanken schwirrten zurück zu letzter Nacht.

„James, was hat Dumbledore gesagt?“ fragte ich nervös und schwang die Beine über die Bettkante.

„Hmm ja im Grunde nicht viel. Wir haben ihm alles erklärt und er hat nur gesagt, dass wir gehen können. Ich bin sicher er wird auch noch mit dir sprechen wollen.“ sagte James. Ich nickte stumm.

„Was ist überhaupt gestern Nacht passiert? Ich meine, nachdem ich umgekippt bin.“ wollte ich wissen. James verzog das Gesicht, als er daran dachte.

„Pet und Sirius haben Remus tiefer in den Wald getrieben. Sirius hat dich mit seiner Hintertatze am Kopf getroffen, als er sich mit Remus gefetzt hat.“ sagte James. Remus tat mir furchtbar Leid.

„Du musstest so schnell wie möglich in den Krankenflügel. Schniefelus und ich ich haben dich zum Schloss getragen. Ich hab ihm gesagt, er so abhauen und dass ich dich allein tragen kann, aber er ist nicht von deiner Seite gewichen.“ zischte James mit zusammengebissenen Zähnen.

„Ich hab einfach versucht ihn nicht zu töten. Es hat ganz gut geklappt.“ sagte James sichtlich stolz. Ich versuchte zu Lächeln, doch innerlich schmerzte es mich, dass Severus und ich keine Freunde mehr waren.

„Im Krankenflügel war niemand. Wir mussten erst Professor McGonnagal wecken. Sie hat Madam Pomfrey geholt. Madam Pomfrey hat dir so eine seltsame Creme auf die Wunde geschmiert und gesagt morgen geht es dir besser.“ sagte James und machte eine kurze Pause, als erwarte er eine Bestätigung meinerseits.

„Oh ähm ja... Mir geht’s wieder super.“ sagte ich schnell und lächelte. James lächelte unsicher und fuhr fort.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt