Vollmond

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Wir traten aus der kleinen Hütte. James legte einen Arm um mich. Der Himmel war nun in ein tief-dunkles Blau getaucht. Ich tastete nach meinem Zauberstab um uns Licht zu verschaffen, als plötzlich Remus keuchte. Ich drehte mich überrascht zu ihm um.

„Rem? Alles okay?“ fragte ich besorgt. Sein Blick bohrte sich in meinen und das himmelblau seiner Augen färbte sich von einer Sekunde auf die andere schwarz. Ich gab einen erstickten Schrei von mir.

„Moony!“ rief Sirius und lief zu ihm. Er sah in die schwarzen Augen und sein Blick flog erst an den nun wolkenlosen Himmel und dann zu mir.

„James! Bring sie hier weg!“ schrie Sirius.

„Was ist hier los?“ rief ich hysterisch und ging einen Schritt auf Remus zu. James griff mich beim Handgelenk und zog mich zurück.

„Lily! Komm mit!“ sagte er panisch und versuchte mit aller Kraft mich von Sirius, Peter und Remus weg zu ziehen. Ich schrie auf, als Remus auf die Knie fiel. Sein Körper bebte und schien sich irgendwie zu verändern. Er rang nach Luft.

„Remus!“ kreischte ich. Remus sah auf und wieder traf sein Blick meinen. Ich war starr vor Schreck, als ich in dieses Gesicht war. Aus seiner Haut wuchs ein dunkles zottiges Fell. Sein Mund und seine Nase waren zu einer langen Schnauze gezogen. Das Wolfsähnliche Gesicht funkelte mich an und fletschte die Zähne. Ich schrie auf.

„Lily!“ flehte James. Er riss mich von den Beinen und trug mich weg von Remus und den anderen beiden, die nun verschwunden waren. Stattdessen stand ein großer schwarzer Hund nun direkt neben Remus. Ich versuchte mich von James loszueisen.

„Was ist hier los?“ jappste ich. Remus richtete sich auf und nun sah ich, dass auch der Rest seines Körpers, dem eines Wolfes ähnelte. Der Wolf regte den Kopf gen Himmel heulte auf. Nun sah ich ihn auch. Der große grelle Vollmond schien durch die Kronen der Bäume auf uns hinab.

„Remus? Du bist ein Werwolf...“ keuchte ich und sah ihn erschrocken an. Bei diesem Wort wand der Wolf den Kopf ruckartig in meine Richtung und setzte zum Sprung an. Ich schrie, als der große schwarze Hund sich auf Remus zu hetzte und ihn in der Luft abfing, bevor er sich auf mich stürzen konnte.

„Lily! Komm!“ schrie James. Seine Stimme war starr vor Angst und als ich zu ihm sah, bemerkte ich die Tränen die in seinen Augen glitzerten.

„Nein, wir müssen Remus helfen.“ rief ich hilflos.

„Bitte! Alles ist in Ordnung, wenn du nur mitkommst.“ sagte er verzweifelt. Der Wolf heulte auf und ich sah, wie er seitlich an dem schwarzen Hund vorbei humpelte.

„Remus.“ jammerte ich und wollte einen Schritt auf ihn zu machen. Der Wolf schnappt aus und geschockt stolperte ich zurück in James Arme. Er umklammerte mein Handgelenk und zog mich wieder ein paar Meter von dem Wolf und dem Hund weg.

„Lily?“ sagte eine vertraute Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte... Severus. Er kam hinter einem Baumstamm hervor.

„Snape! Was willst du denn hi-“ weiter kam ich nicht. Ich hörte das erneute heulen des Wolfes und das Knurren das Hundes. Etwas hartes und spitzes traf mich am Kopf und ich sank zu Boden.

„Lily!“ schrien zwei Stimmen auf einmal. Meine Augenlider wurde schwer und die Sicht vor mir verschwamm. Der pochende Schmerz schien meinen Kopf in den Waldboden zu drücken. Die Stimmen, die nach mir riefen entfernten sich und klagen ab, während meine Augen zufielen.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt