The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)

Ein warmes Kribbeln

Ich stand von meinem Bett auf.

„Lily, wo willst du hin?“, fragte er verwirrt, als ich in Richtung Flügeltür ging. Ich drehte mich verwirrt zu ihm um. Ein breites Grinsen trat auf mein Gesicht.

„Ich? Ich geh zu den anderen.“, sagte ich. Meine Stimme klang völlig fremd in meinen Ohren. Irgendwie höher als sonst und irgendwie künstlich. Sie hätte eher zu Valentina oder Mafalda gepasst.

„Lily, du kannst hier nicht einfach weg. Du musst dich ausruhen.“, protestierte Constantine. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und verließ den Krankenflügel.

„Lily!“, hörte ich Constantine hinter mir sagen. Er war mir lautlos gefolgt.

„Ich muss zu meinem Schatz.“, seufzte ich leise. Constantine lachte.

„Lily, du musst jetzt nicht zu deinem Schatz. Ich sag ihm, dass er zu dir kommen soll. Leg dich wieder her.“, verordnete er. Ich zog eine Schnute.

„Nein, ich will jetzt zu ihm!“, schmollte ich. Er seufzte.

„Dann hole ich ihn jetzt.“, sagte er und drängte mich zurück in den Krankenflügel. Ich setzte mich aufrecht auf mein Bett.

„Beeile dich!“, sagte ich aufgeregt. Erneut lachte Constantine und verschwand in einer Wand in Richtung Große Halle. Hibbelig und vollkommen aus der Bahn geworfen tippelte ich mit dem Fuß auf dem Steinboden und wartete ungeduldig. Das warme Kribbeln erreichte meine Lippe und zwang sie zu einem Lächeln. Ich warf mich nach hinten in die Kissen und lächelte apathisch die hohe Decke des Krankenflügels an, bis ich Schritte hörte, die sich eilig dem Krankenflügel näherte. Mein Herz schlug schneller.

„Lily!“, rief eine Stimme. James kam auf mih zu gelaufen, schlang seine Arme um mich und legte seine Lippe auf meine. Erschrocken schuppste ich ihn von mir. Ich keuchte vor Überraschung, dann spürte ich eine ungeheure Wut in mir aufflackern. Ehe ich mich versehen hatte, hatte ich ausgeholt und James Potter mit einem lauten Klatsch mitten ins Gesicht geschlagen. Er taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich seine feurig-rot glühende Wange. Sein Gesicht zeigte so viel Schmerz, dass ich für einen Moment mehr über seinen Ausdruck, als über seinen Kuss verwundert war. Ich fing mich wieder.

„Potter, du elender Idiot! Was fällt dir eigentlich ein! Mach das du fort kommst bevor ich dich in einen Flubberwurm verwandle.“, schrie ich ihn an. Er war so geschockt und verwirrt, dass er kein Wort zustande brachte.

„Aber Lily...“, hauchte er und eine Träne glitzerte in seinen Augen.

„Hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Hau ab!“, schrie ich. Potter drehte sich um und rannte aus den Krankenflügel. Wütend sah ich zu Constantine, der wie versteinert neben meinem Bett schwebte und mich anstarrte, als wäre ich du-weißt-schon-wer persönlich.

„Was?“, fauchte ich ihn an. Ein leises Klopfen ließ mich zusammenzucken und zum Eingang des Krankenflügels blicken. Augenblicklich verwandelte sich die Wut wieder in das warme Kribbeln, dass mich nun stärker übermannte, denn je. Severus trat unsicher auf mich zu.

„Sev!“, flüsterte ich und grinste, als ich aufsprang zu auf ihn zu rannte. Erst wirkte er überrascht, dann jedoch strahlte er über das ganze Gesicht. Ich riss ihn in meine Arme.

„Severus!“, rief ich überglücklich.

„Lily. Fühlst du dich besser?“, fragte er. Ich sah in sein strahlendes Gesicht und nickte hastig.

„Das ist schön.“, sagte er und zögerte.

„Musstest du einen Schmerzsaft nehmen?“, wollte er wissen.

„Ja, aber es geht mir schon viel besser. Du bist ja da.“, sagte ich und wieder klang meine Stimme viel zu hoch und quietschig. Ich grinste Severus breit an. Er sah mich abschätzend an.

„Was denn? Freust du dich nicht, mich zu sehen?“, fragte ich enttäuscht. Severus grinste.

„Doch natürlich Lily! Ich bin überglücklich, dich zu sehen.“, sagte er und warf Constantine einen Seitenblick zu. Ich strahlte über beide Ohren und drückte meine Lippen auf Severus' Mund. Er jappste erschrocken auf, dann jedoch erwiderte er den Kuss. Es war ein seltsames Gefühl, ihn zu küssen. Es machte mich nicht glücklich, so wie ich es erwartet hatte. Viel mehr stillte es einen Durst.