Falsches Zimmer

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Ich schleppte mich die letzten Stufen zum Gryffindor-Gemeindchaftsraum hoch und brummte das Passwort. Das Porträt der fetten Dame schwang zur Seite und ich stolperte in den Gemeindschaftraum, der noch relativ gut besetzt war. Am Kamin entdeckte ich Florence und Remus auf dem Sofa, die sich unterhielten. Ich schlurfte zu ihnen und lies mich auf den Boden sinken.

„Ich bin so kaputt, das sag ich euch.“ schnaufte ich. Florence sah mich verwirrt an.

„Lily, was machst du denn hier?“ fragte sie verwirrt. Ich sah auf.

„Tut mir Leid, störe ich?“ fragte ich mit glühenden Wangen und sprang auf. Remus lachte.

„Nein, aber du musst doch auch auf Zimmer oder nicht?“ sagte Florence. Ich runzelte die Stirn.

„Schon, aber ihr seit doch auch noch hier unten.“ sagte ich unsicher. Erneut lachte Remus, diesmal stimmte Florence mit ein.

„Aber Lily. Du musst doch in den Schulsprecher-Gemeindschaftsraum.“ sagte Florence. Ich schlug einmal mit den Augen auf.

„Oh verdammt, stimmt ja!“ rief ich und hastete zurück zum Porträtloch. Einige Schüler wandten verwundert die Köpfe.

Ich schlüpfte durch das Porträtloch und mir wurde klar, das ich keine Ahnung hatte, wo der Schulsprechergemeindschaftsraum war. Ich sah mich hilfesuchend um und entdeckte einen Geist. Meinen Lieblingsgeist.

„Constatine.“ rief ich leise und winkte ihn zu mir rüber. Er grinste und kam auf mich zu geschwebt.

„Lily, schön dich zu sehen. Wie waren deine Ferien.“ fragte er freudig.

„Ja, ähm waren ganz okay. Hör zu, du musst mir helfen. Es ist eigentlich schon lange Bettruhe, aber ich muss in den Schulsprechergemeindschaftsraum. Kannst du mir sagen wo er ist?“ bat ich ihn.

„Klar, komm mit.“ sagte er und schwebte voraus. Ich folgte ihm zu einer kahlen Wand, an der er stoppte.

„Du musst einfach nur 'Alohomora' sagen und den Zauberstab auf diesen Ziegelstein richten.“ Er tippt mit einem weißen Finger gegen den Stein.

„Okay.“ sagte ich unsicher und zog meinen Zauberstab. Ich richtete ihn auf den Ziegelstein und sagte „Alohomora.“

Er knarrte und knirschte und die Ziegelsteine der kahlen Wand verschoben sich und offenbarten einen Geheimgang, ähnlich wie im der Geheimgang vom tropfenden Kessel in die Winkelgasse.

„Danke Constantine. Du hast mir echt geholfen.“ sagte ich dankbar und stieg in den Geheimgang.

„Kein Problem, Lily. Und immer der Nase nach.“ Ich winkte ihm und ging durch den Schmalen Gang in einen prächtigen Raum, während sich die Mauer hinter mir wieder schloss.

Der Schulsprecher-gemeindschaftraum war fast so groß, wie der Gryffindor-gemeindschaftsraum. Er hatte ein hohe Decke und von einer Wand führten zwei smale steinerne Wendeltreppen nach oben. Die Backsteinwände waren mit Gryffindor-Wimpeln geschmückt und im Kamin prasselte ein warmes Feuer. Es gab ein einziges hohes Fenster, durch den nun der Mond schien. Vor dem Kamin waren zwei rote Samtsessel und ein Zweisitzer-Sofa aufgebaut. Unter dem hohen Fenster stand ein runder Holztisch mit zwei Holzstühlen.

Ich schlurfte zum Kamin und lies mich in einen Sessel sinken. Ich betrachtete das Feuer und wurde schläfrig.

„Evans. Ich dachte schon, du hast dich verirrt.“ sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Potter, an die gegenüberliegende Wand gelehnt. Er hatte ein selbstgefälliges Grinsen aufgesetzt. Ich seufzte und wandte mich wieder dem Feuer zu. Schlurfende Schritte näherten sich meinem Sessel.

„Du bist dir ganz sicher, dass du das mit mir allein aushältst? Ich weiß, dass du all deine Selbstbeherrschung brauchst, um mir widerstehen zu können.“ flüsterte Potter nun dicht an meinem Ohr. Ich riss mich zusammen.

„Der einzige Grund warum ich es nicht mit dir aushalten sollte ist, weil du so ein selbstverliebter Blödmann bist.“ zischte ich. Potter lachte und sein warmer Atem kitzelte meinen Hals.

„Wir werden ja sehen, Evans. Gib mir nur dieses letzte Jahr mit dir und du wirst mir nicht widerstehen können.“ grinste er.

„Tsss. Mit der Einstellung wird das ja schon mal gar nichts.“ murmelte ich und stand von meinem Sessel auf.

„Gute Nacht, Potter!“ fauchte ich und steuerte erhobenen Hauptes die linke Wendeltreppe an, in der Hoffnung, sie würde zu meinem Gemach führen. Oben angekommen stoppte ich und sah mich um. Es gab zwei hohe Fenster und in der Mitte der beiden Fenster stand ein großes Himmelbett. Das Zimmer war in weinroten Farben gehalten, die perfekt mit dem dunklen Holz der Möbel harmonierten. Gegenüber des Bettes stand eine Kommode und daneben ein großer Spiegel. Erst auf den zweiten Blick entdeckte ich den Koffer vor dem Bett und die Wäsche, die auf dem Bett verteilt war. Ich ging einen Schritt näher und erkannte die verschiedenen Boxershorts in dunkelblau, braun und karrirten Mustern. Hastig stolperte ich rückwärts zurück zur Tür und stieß mit jemandem zusammen. Ich wirbelte herum.

„Wenn du willst kannst du die Nacht natürlich bei mir verbringen.“ grinste Potter und knöpfte sein Hemd langsam auf. Ich war zu verwirrt und aufgeregt um etwas schlagfertiges zu entgegnen. Ich starrte mit offenem Mund und knallroten Wangen auf Potters Hände, die überraschend flink über die Knopfleiste seines Hemd wanderten und die Knöpfe mühelos öffneten. Ich schnappte nach Luft, als das weiße Hemd seine trainierte Brust und die Muskeln seines Bauches entblößten.

„Na, bist du schon auf den Geschmack gekommen, wie es wäre mit mir zusammen zu sein?“ fragte Potter. Ich rang nach Fassung und zwang mich in die haselnuss-braunen Augen zu schauen. Mein Herz raste und mein Atem ging ungewöhnlich schnell und so laut das es mir peinlich war.

„Bild' dir bloß nichts drauf ein!“ stotterte ich und eilte mit starrem Blick an Potter vorbei zur Treppe.

„Willst du wirklich schon gehen?“ fragte er enttäuscht und lächelte mich kokket an. Ich schluckte und schob ihn von mir fort, wobei ich unbedacht seine Brust berührte. Ich schloss für eine Sekunde dir Augen und sog scharf Luft ein. Mein Selbstbeherrschung begann zu bröckeln, doch ich schaffte es, mich von ihm abzuwenden und so stürzte ich regelrecht die Stufen hinunter und rannte in mein Zimmer, wo ich mit einem lautem BUMM die Tür zuknallte. Dieser bescheuerte Schwachkopf! Was machte der nur mit mir?!

Nachdenklich legte ich meine Klamotten ab und schlüpfte in das cremefarbene Seidennachthemd. Ich lies mich flach auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich war zu müde, um mich zu konzentrieren und so glitt ich langsam in den Schlaf.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt