Empfang in der großen Halle

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„Lily!“, rief Florence, als sie mir entgegen rannte. „Merlin, wir haben uns ja solche Sorgen gemacht!“, sagte sie und umarmte mich.
„Mir geht’s gut, Florence.“, sagte ich mit matter Stimme. Sie löste sich von mir und betrachtete mich prüfend.
„Du siehst müde aus.“, sagte sie beunruhigt. Ich schüttelte den Kopf.

„Lils!“, rief June und kam auf mich zu. „Gott sei dank!“, rief sie und zog mich ebenfalls in eine Umarmung. Wir standen in der großen Halle. Hinter uns strömten einige Schüler herein und gingen zu ihren Haustischen um zu Abend zu essen, wobei sie uns interessierte Blicke zu warfen. Alle wussten von dem Todesser-Attentat am Samstagabend im Ocean Springs. Es hatte einen großen Artikel im Tagespropheten gegeben. Ich sah Susan Hammilton und Carl Amberton am Raveclawtisch, die von einer Traube von Freunden umgeben waren und zu den Ereignissen im Ocean Springs befragt wurden.

Die beiden, die über das Wochenende auch Zuhause gewesen waren, waren am Samstagabend durch die Winkelgasse spaziert und hatte die Anschläge in der Flimmer-gasse gehört und so schnell wie es ihnen möglich war die Auroren benachrichtigt.

Hinter June tauchte ein besorgt wirkender Sirius auf.
„Er ist noch im Ministerium.“, sagte ich zu Sirius, bevor er etwas sagen konnte. Er nickte.

„Ich weiß, er hat mir eine Eule geschickt.“, entgegnete er betrübt.

„Lily, du bist zurück.“, sagte eine andere Stimme. Ich drehte mich um und entdeckte Maggie, die besorgt auf mich zu kam. Sie umarmte mich wie die anderen beiden.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie. Ich nickte.

„Ich hab einen ziemlichen Hunger“, sagte ich ausweichend. „Hättet ihr was dagegen wenn...“
„Oh man, klar Lils. Iss erstmals was und ruh dich aus. Wir können noch den ganzen Tag reden.“, sagte Maggie entschuldigend und schob Florence und mich in Richtung Gryffindortisch. Ich lächelte ihr dankbar zu. Maggie nickte und verschwand am Hufflepufftisch, wo sie sich neben Michelle Flood setzte, die sich mit zwei aufgeregten Ravenclawschülern unterhielt.

Ich setzte mich an den Gryffindortisch und starrte auf meinen leeren Teller. Ich realisierte wage, wie Florence neben mir Platz nahm.

„Lily, du solltest wirklich was essen.“, sagte sie. Ich sah auf.

„Ja, wahrscheinlich.“, stimmte ich ihr geistesabwesend zu. Ich nahm mir ein Croissant und begann daran zu knabbern.

„Hi, Florence.“, sagte eine Stimme. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Florence sich umdrehte.
„Hi, Xeno.“, sagte sie mit plötzlich veränderter Stimme. Jetzt wurde ich hellhörig und drehte mich der Gestalt hinzu uns zu. Ein großer, schlanker Ravenclaw mit hellblondem, zotteligen, schulterlangen Haar stand vor uns. Florence erhob sich von ihrer Bank und umarmte den Jungen. Ich betrachtete ihn eingehend. Florence bemerkte meinen Blick.

„Oh, ähm Lily, das ist Xenophilius Lovegood.“, sagte sie mit roten Wangen. Ich grinste und streckte ihm die Hand entgegen.
„Lily Evans.“, sagte ich freundlich. Er nahm meine Hand und schüttelte sie.

„Schön dich kennenzulernen. Flo hat mir schon so viel von dir erzählt.“, erwiderte er. Ich warf Florence einen flüchtigen Blick zu.

„Also, ich muss los. Die anderen warten.“, sagte Xenophilius. Florence nickte und beugte dich vor um ihn zu küssen. Ich wandte mich meinem Brötchen zu und grinste in mich hinein. Wenige Sekunden später saß Florence wieder neben mir und griff nach dem „Klitterer“ vor ihr auf dem Tisch. Sie blätterte ein wenig darin herum, bis sie bei einem Artikel über etwas wie Schrumpfhörnige Schnarchkackler inne hielt. Ich betrachtete sie abwartend. Sie sah kurz zu mir rüber und wandte dann ihren Blick mit einem Lächeln wieder ab

„Also, Flo“, begann ich grinsend. Legte die Zeitschrift beiseite und sah mich fragend an.

„Ja bitte.“ Ich lachte.

„Du und Xeno, ihr seid jetzt also...“

„Zusammen. Ja.“, beendete sie meinen Satz. Ich nickte anerkennend.
„Florence, das ist echt super. Ich freu mich so für dich.“, jubelte ich dann. Florence lachte.
„Danke, Lily. Das ist nett von dir.“, sagte sie mit rosa Wangen.

„...und was für ein guter Fang! Echt schnuckelig dieser Xenophilius, ein richtiger Sunnyboy.“, sagte ich begeistert. Florence betrachtete mich mit einer Mischung aus Belustigung und Verwirrung.

„Ein richtiger was?“, fragte sie. Ich lachte.

Sirius ließ sich gegenüber von mir auf die Bank sinken und nahm sich etwas von der Steak- und Nierenpastete. Ich sah ihn fragend an.

„Hey Sirius. Heute mal nicht den Nachtisch zu erst. Was ist denn los?“, fragte ich belustigt. Er sah auf.

„Nachtisch hatte ich schon.“, entgegnete er knapp mit einem geheimnisvollen Grinsen und ließ den Blick an mir vorbei schweifen. Stirnrunzelnd drehte ich mich um und sah wie June sich an den Raveclawtisch setzte, während sie den obersten Knopf ihrer Bluse zu schließen versuchte. Intuitiv griff ich nach Florence' Zeitschrift und schlug Sirius damit auf den Arm.

„Sirius Black, du blöder Hund. Benimm dich endlich.“, sagte ich und gab Florence ihren Klitterer zurück. Sirius lachte bloß und nahm einen Bissen von seiner Pastete.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt