Nachdem James mich durch die Gruppe der aufgeregten und aufgelösten Zauberer und Hexen nach draußen in die kühle Abendluft gezogen hatte atmete ich ich erleichtert durch. Vor dem Ausgang dissaperierten die teils verletzten und teils noch in Badeanzug oder -hose gekleideten Zauberer und Hexen. Dafür tauchten nun mehrerer Auroren vor dem Ocean Springs auf und zwängten sich an den Gästen vorbei in das Schwimmbad. Ich zog die nasse Jacke dichter um mich.
„Wir müssen dich ins St. Mungos bringen.“, sagte ich bibbernd und ließ die Finger an James Schnittwunden vorbeigleiten. Er schüttelte den Kopf.
„Nicht nötig. Meine Mom kriegt das wieder hin.“, sagte er und fröstelte. Ich runzelte die Stirn, wollte allerdings nicht noch einen Streit mit ihm anfangen.
„Warum konnte ich drinnen nicht apperieren?“, fragte ich nun, wo ich die disapperierenden Zauberer vor dem Ausgang sah.
„Es gibt eine Art Sperre. Wie auf Hogwarts. Du kannst nicht rein- und nicht rausapperieren. Das haben einige Gebäude in der Zaubererwelt.“, sagte James und warf mir dann einen verblüfften Blick zu. „Du wolltest disapparieren? Mich allein zurück lassen?“, fragte er entsetzt, doch grinst. Ich schnappte nach Luft.
„Du hast mich alleine zurückgelassen!“, holte ich aus. James schüttelte lächelnd den Kopf, schlang die Arme um mich und küsste meine Schläfen.
Im nächsten Moment verspürte ich ein plötzliches Schwindelgefühl. Die Flimmer-Gasse mit den aufgescheuchten Hexen und Zauberern und den Trümmern des Ocean Springs drehten sich und verschwammen vor meinen Augen. Ich schloss sie und versuchte das Gleichgewicht in James Armen nicht zu verlieren und ihn zu Boden zu reißen.
Ich öffnete die Augen wieder, als der Lärm der Gasse abrupt verschwunden war und ich nur das leise Zirpen der Grillen hören konnte.
James löste sich von mir und zog den goldenen alten Messingschlüssel aus seiner Hosentasche, mit der er die große Haustür des Anwesens der Potters aufschloss. Ich sah in einigen der Fenster Licht brennen.
James stieß die schwere Tür auf und zog mich an der Hand ins Haus, wo er die Tür mit einem lauten Rumms wieder ins Schloss fallen ließ.
„Mom, Dad. Wir sind zurück.“, rief James und nahm mir die nasse Jacke ab, die durch die Kälte an der Luft steif geworden war. Er hängte sie an die große Garderobe mit den vielen vergoldeten Harken. Ich rieb mir die eisigen Hände, um sie aufzuwärmen. James sah mich an und nahm dann meine Hände in seine um sie zu wärmen. Seine Hände waren allerdings auch nicht viel wärmer, als meiner, was er selbst mit einem Lachen feststellte.
„Willst du vielleicht einen Tee oder einen Kakao, oder sowas?“, fragte er. Ich nickte dankbar.
„Einen Tee nehme ich gerne.“
„Kirby“, rief James in Richtung Treppe. Er wartete einige Sekunden, doch es kam keine Antwort. Er runzelte die Stirn.Wir gingen die breite Holztreppe hoch in den ersten Stock.
„Kirby?“, rief James erneut, doch eine Antwort blieb aus. James seufzte.
„Wahrscheinlich ist sie wieder vor dem Ofen eingeschlafen. Geh doch schon mal in die Küche, ich werde Mom und Dad nur eben schnell Bescheid sagen, was im Ocean Springs passiert ist und komm dann auch.“, sagte er.
„Alles klar, und eure Küche ist...?“, fragte ich leicht überfordert. James lachte und zeigte auf eine Tür am Ende des Flurs.
„Einfach geradeaus, Schatz. Ich bin sicher du findest es.“, witzelte er. Ich zog eine Grimasse und machte mich auf den Weg, den Flur runter auf die Küchentür zu, während James eine Treppe weiter nach oben ging, um nach seinen Eltern zu sehen.
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The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)
FanfictionLily Potter geborene Evans kam am 30. Januar 1960 mit magischem Blut zu Welt. Zehn Jahre lang wuchs sie in dem Glauben auf ein normales Mädchen zu sein. Doch sie konnte Dinge tun, die andere nicht tun konnten. Ihre einzige Schwester Petunia nannte s...