"Es ist nicht deine Schuld!"

4.1K 231 7
                                    

„McGonnagal hat getobt vor Wut und uns sofort zu Dumbledore geschickt. Dumbledore war ganz schön überrascht mitten in der Nacht geweckt zu werden. Wir mussten ihm alles erklären. Das mit Remus wusste er schon. Als einziger Lehrer. Er hat gesagt, es sei das Beste, wenn wir bei Vollmond raus auf die Ländereien gehen und uns im Wald bedeckt halten, aber nur wenn wir mit der Sache klarkommen.“, erzählte James. „Dumbledore hat uns geraten, uns an Professor Porkins aus Verteidigung gegen die dunklen Künste halten, und ihn bei Vollmond mit in den verbotenen Wald nehmen. Als Animagi ist es für uns allerdings kein Problem, Remus Gesellschaft zu leisten. Werwölfe greifen keine anderen Tiere an, es sei denn, sie werden von ihnen angegriffen. Professor Porkins kennt sich mit Werwölfen wirklich gut aus. Ich darf es ja eigentlich nicht erzählen, aber Professor Porkins hat einen Schwager, der vom Werwolf gebissen wurde, und sich seit dem bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt. So war es damals bei Remus auch, er wurde...“

„James ich unterbrech dich ja nur ungern, aber du glaubst ja gar nicht wie nervös mich diese ganze Verbotener Wald Sache macht, könntest du also zum Kern deiner Erzählung fortfahren.“, sagte ich bittend.

„Oh, ja natürlich. Tut mir Leid.“, gluckste er.

„Wir waren also bei Dumbledore und haben ihm alles von letzter Nacht erzählt. Dass ich den ganzen Tag nicht im Unterricht war ist wohl keinem Lehrer wirklich aufgefallen. Professor McGonnagal hat nur gesagt, dass es an diesem Tag überraschend leise in der Klasse war.“, sagte James und schnitt eine Grimasse.

„Sirius hat Dumbledore erzählt, dass ihr abends losgegangen seit, um mich zu suchen, und dass ihr vorher in Filchs Büro eingebrochen seit um die Karte zu holen. Ihr habt mich dann im verbotenen Wald gefunden und als ich aufgewacht bin und wir zurück zum Schloss wollten, hat Rem sich verwandelt.“, sagte James.

„Was hat Dumbledore gesagt? War er sehr böse?“, fragte ich besorgt. James lachte.

„Lily, du kennst doch Dumbledore. Er war völlig ruhig. Hat die ganze Zeit stumm zugehört. Das erste, was er gesagt hat, nachdem Sirius alles erzählt hat, war: Merlin, haben wir ein Glück, dass die arme Lily von Mr. Black getroffen wurde und nicht von Mr. Lupin.“, sagte James. Ich spürte wie er bei den Worte leicht meine Hand drückte. Ich sah ihn fragend an.

„Wie meinte er das?“, wollte ich wissen.

„Ich denke, wenn es Remus gewesen wäre, der dich verletzt hat, dann würdest du dich fortan auch in einen Werwolf verwandeln. Es ist wie mit dem Biss eines Werwolfs. Wenn diese 'Werwolf-Essenz' an dein Blut gerät, färbt es auf dich ab.“, sagte James nachdenklich. Ich seufzte.

„Und was hat Dumbledore noch gesagt?“, fragte ich nach ein paar Sekunden des Schweigens.

„Nichts wirklich schlimmes. Dubledore meinte, wir hätten uns von vorne rein an die Lehrer wenden sollen, und stattdessen Florence und Darren raushalten sollen. Er ist wirklich völlig ruhig geblieben. Dass McGonnagal ausgerastet ist kannst du dir sicher vorstellen. Sie hat rumgebrüllt, wie gefährlich das ganze war und unverantwortlich, bla bla bla.“, sagte James und grinste. Lautes Getrappel näherte sich dem Krankenflügel und drei Jungen kamen auf uns zu.

„Lily-Schatz!“, rief Sirius grinsend und winkte mir zu, während er zu schnellen Schrittes auf uns zu kam. Ich gluckste.

„Tut mir wirklich Leid, das mit deinem Kopf. Ich wollte dich nicht treffen.“, sagte er und ließ sich neben James auf der Bettkante nieder.

„Ist schon okay, Sirius.“, sagte ich lächelnd. Auch Peter gesellte sich zu uns.

Ich lehnte mich ein Stück zur Seite. Ein honigblonder Junge stand mit gesenktem Kopf am Eingang zum Krankenflügel. Ich schwang meine Beine über die Bettkante und setzte mich auf. James setzte zum Protest an, doch ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und er verstummte. Etwas wacklig ging auf Remus zu. Sein Blick war noch immer starr auf den Boden geheftet. Ich kam vor ihm zum stehen. Stille. Ich nahm eine seiner kalten Hände in meine.

„Rem', was ist los?“, fragte ich vorsichtig.

„Das hast du doch gesehen.“, sagte er leise. Ich schwieg.

„Es tut mir so Leid, Lily. Es ist alles meine Schuld. Ich wollte das nicht.“, sagte er und hob seinen Blick. Seine eisblauen Augen sahen mich traurig an. Ich schlang meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. Er wirkte etwas überrumpelt.

„Es ist nicht deine Schuld! Gar nichts ist deine Schuld.“, widersprach ich ihm und löste mich aus unserer Umarmung um ihn anzusehen. Er wirkte immernoch niedergeschlagen. Ich grinste ihn aufmunternd an. Er seufzte.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt