T H R E E

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Verwirrt schaute ich mich um und knipste das Licht an. Schon wieder ein Schrei. Er kam aus Ryans Zimmer. Schnell sprang ich aus meinem Bett und eilte zu ihm. Dort saß er auf seinem Bett - Schweiß gebadet und schnell atmend. Und trotzdem sah er noch so verdammt gut aus.

"Kann ich rein kommen?", fragte ich vorsichtig.
"Klar", er atmete als wäre er grade 20 Kilometer durch gesprintet.
Ich setzte mich zu ihm aufs Bett. "Möchtest du darüber reden?"
"Nur ein Alptraum, alles okay" "Okay, wenn was ist ich bin drüben"

Ich wurde von meinem hinreißenden Wecker geweckt. Wegen dem Zwischenfall in der Nacht fühlte ich mich als hätte ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Unten am Frühstückstisch saß meine Mutter und blätterte durch eine Zeitschrift. Ich schnappte mir einen Apfel, gab meiner Mutter einen Kuss und machte mich auf den Weg zur Schule.

Cassy saß mal wieder neben mir und quatschte mich mit ihren Party Geschichten voll.
"Kannst du dir das Vorstellen? Er hat mich einfach alleine an der Bar sitzen lassen"
"Ey Cas, kannst du heute Mittag so gegen 15 Uhr zu mir kommen?"  "Aber natürlich" Nach 6 qualvollen Stunden Unterricht machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Es klingelte und ich hastete zur Haustür um sie zu öffnen. Doch draußen stand nicht Cassy, sondern Ryan mit einem blauen Auge und einer blutigen Nase. "Ach du heilige scheiße", rief ich. "Was zum Teufel ist mit dir passiert?" Nachdem ich ihn versorgt hatte und nur das nötigste mit ihm gesprochen hatte, klingelte es wieder und diesmal war es zum Glück Cassy. "Komm rein und fühl dich ganz wie Zuhause" , ich machte eine einladende Geste. Nachdem wir ein bisschen geplaudert hatten, beschlossen wir zu kochen. Cassy schnitt das Gemüse und ich machte das Fleisch fertig. Als alles fertig war, deckten wir noch zusammen den Tisch. Ich legte 3 Teller auf den Tisch. "Müssen es nicht 4 Teller sein oder darf ich nicht mit essen?", fragte Cassy mit einem leicht traurigen Unterton. "Du darfst mit essen, aber Ryan nicht". In dem Moment kam Ryan die Treppe runter. "Deine Mutter kommt heute erst um 22 Uhr also passt die Telleranzahl perfekt. Du, Cassy und ich. Danke fürs Kochen und Guten Appetit.", provozierte er und schaufelte sich einen Berg an Essen auf seinen Teller. Nach dem Essen war Ryan, wie zu erwarten, abgedampft und Cassy und ich durften den ganzen Abwasch machen. Wieso muss die Spülmaschine auch nur kaputt sein?

Es wurde spät und Cassy musste gehen, also knallte ich mich mit einer Tüte Chips auf das Sofa und machte mir Gilmore Girls an. Kurze Zeit später kam Ryan die Treppe runter getrampelt und schmiss sich halb auf mich. Er riss mir die Fernbedienung aus der Hand und schaltete auf Fußball. Empört starrte ich ihn an, er erwiderte nur mit einem frechen Grinsen, was verdammt sexy aussah. Nach einem Kampf um die Ferrnbedienung, den ich verloren habe, stand ich auf und ließ mich auf dem Sessel nieder. Die Haustüre wurde aufgeschlossen und meine Mutter kam herein, aber sie war nicht alleine. Mein Vater stand neben ihr. "Was will der hier?", fragte ich gereizt. "Er ist hier, weil er Ryan kennenlernen will", meine Mutter sah mich streng an. Danach sah sie zu Ryan. "Himmel Herr Gott, was ist nur mit dir passiert? Wir reden später, ja Spatz?"

Gefühlte 10 Jahre später saßen wir gemeinsam im Wohnzimmer und unterhielten uns mit Ryan. Ich erfuhr über ihn, dass er noch eine kleine Schwester hat und seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester gestorben war. Sehr tragisch, aber juckte mich nicht. Noch bevor mein Vater ging, verabschiedete ich mich und verschwand in meinem Zimmer.

Mitten in der Nacht wurde ich wieder von Ryans Schreien aufgeweckt. Ich schleppte mich aus dem Bett in sein Zimmer. "Soll das jetzt die ganzen Nächte lang so gehen?""Tut mir leid ehrlich". Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, stand ich auf und wollte gehen, da hielt er meinen Arm fest und sagte "Kannst du so lange hier bleiben bis ich eingeschlafen bin? Bitte", das Bitte kam nur noch als flüstern raus. Ich nickte und setzte mich wieder. Irgendwann wurde ich so müde, dass ich mich einfach neben ihn legte und selbst einschlief.

RYANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt