Wie erschlagen ließ ich mich in mein ungemachtes Bett fallen und seufzte. Ryan und ich hatten uns noch lange unterhalten. Ich hatte erst, als ich zuhause war gemerkt, dass er einen totalen Umweg gefahren war. Normalerweise braucht man mit dem Auto nicht lange zu mir, aber Ryan hatte es geschafft 2 Stunden unterwegs zu sein. Wenigstens haben wir uns nicht ein einziges mal angemeckert. Meine Mutter betrat das Zimmer ohne anzuklopfen. "Mama wie oft denn noch? Anklopfen!", innerlich verdrehte ich die Augen. "Es gibt erstmal keine Chance Ryan und Vio zurückzubekommen", niedergeschlagen schaute sie zu Boden. "Aber es wurde bewiesen, dass ich trotzdem eine gute Pflegemutter bin und sie hätten jemanden für unsere Familie.". Abschätzend schnaubte ich auf. "Nach allem was passiert ist mit Ryan willst du ihn einfach ersetzen und jemand neues anschaffen. Ich glaub' du spinnst!", unbeeindruckt blickte ich sie kurz an, fand die weiß-graue Decke aber interessanter. "Aber hörmal, wie sprichst du denn mit mir?" sie rüttelte an meinem Arm "Jetzt schau mich mal an!", ihre Stimme klang wütend. Ich hingegen antwortete nur genervt:"Ich habe heute ein Gespräch mit Ryan gehabt", alleine bei dem Gedanken an das Gespräch zog sich alles in mir zusammen und am liebsten würde ich einfach nur schreien und mein Kissen zerreißen. Ich atmete tief ein und wieder aus und fing dann an zu erzählen. "Der Prozess wird über Monate gehen und da kann es passieren, dass er in eine andere Familie gesteckt wird. Weg von hier. Weit weg." Ich fühlte mich unglaublich schlecht, weil eigentlich ja alles meine Schuld war. "Das kann doch nicht wahr sein", meine Mutter fasste sich an den Kopf und schüttelte ihn. Ohne ein weiteres Wort ging sie wieder aus meinem Zimmer raus. Sobald die Tür wieder zu war, kamen die ersten Tränen. Alles musste ich vermasseln. Sofort griff ich zu meinem Handy und rief meine beste Freundin an. Doch sie drückte mich weg. Was sollte das? Sie ging doch immer ran und wenn sie mal keine Zeit hatte sagte sie es mir schnell und legte wieder auf. Vielleicht war das ja nur ausversehen. Also probierte ich es nochmal, doch auch dieses mal drückte sie mich weg. Natürlich machte ich mir sorgen und schrieb ihr und fragte was los sei. Wieder bekam ich keine Antwort.
Die Sommerferien waren vorbei und heute war der erste Schultag im neuen Schuljahr. Wie ich erfahren habe "musste" Cassy in einen anderen Stadtteil ziehen weswegen sie auch auf eine andere Schule ging. Es wunderte mich sehr, weil sie nie freiwillig aus diesem Ort gehen würde. Sie liebt diesen Ort und diese Umgebung, sie hat hier ihre Freunde, zu denen ich anscheinend nicht mehr dazu gehöre, denn ich habe das mit dem wegziehen nicht von ihr erfahren. Ryan ist auch nicht mehr hier, weil er tatsächlich in eine andere Familie gekommen ist. Und meine Mutter hat wirklich wieder ein Pflegekind angeschleppt. Tyler, 18, stur und arrogant. Und ich dachte es könnte nicht schlimmer kommen, nein wir sind ab jetzt auch noch in der selben Klasse. Tyler hat sich schon sehr beliebt auf der Schule gemacht, denn er hängt mit den ganzen Tussen ab. Besser gesagt sie kleben an seinem Arsch. Kein Wunder, er sieht auch echt verboten gut aus. Aber er ist so eingebildet, er kommt jeden Morgen mit lautem knattern mit seinem Motorrad an. Echt nervig und natürlich kommen die ganzen naiven Mädels sofort angerannt und hängen wieder an seiner Schulter. Jetzt gerade knutscht er mit einer braunhaarigen Schönheit rum. Gestern war es die blonde, die jetzt eifersüchtig zu den beiden küssenden rüber schaut. Die arme! Auf einmal treffen Tylers und mein Blick sich. Während er noch mit der braunhaarigen rummacht. Angewiedert verzog ich das Gesicht und ging ins Schulgebäude. Sofort ging ich zu meinem Klassenzimmer und setzte mich auf meinen Platz. Ich starrte die graue Betonwand an und träumte vor mich hin, bis sich irgendjemand vor mich stellte. Nicht nur irgendjemand, nein, es war ausgerechnet Tyler! Augenrollend wandte ich den Kopf in Richtung Fenster. "Ey Schwester, wieso bist du immer so genervt, wenn ich in deiner Nähe bin oder mit dir reden möchte?", fragte er mich leicht gereizt. "1. Bist du nicht mein Bruder, also nenn mich nicht Schwester und 2. weil du ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch bist und immer wenn du den Mund aufmachst nur Scheiße raus kommt!", gab ich bissig zurück. Schützend hielt er seine Hände vor's Gesicht. "Okay beruhig dich Teufel! Wollte dir nur sagen, dass ich früher aushabe, aber trotzdem auf dich warte um dich mitzunehmen". Bevor ich auch nur ansatzweise wiedersprechen konnte und ihm an den Kopf werfen konnte, dass ich nur über meine Leiche auf sein drecks Motorrad steigen würde, ging er auch schon auf seinen Platz.
Der Unterricht war eigentlich recht angenehm. Die Klasse, beziehungsweise Tyler, hat so viel Mist gebaut, dass wir alle einen ordentlich langen Text abschreiben mussten. Jeder war wütend oder genervt, nur ich war ihm ausnahmsweise mal dankbar. Abschreiben gefällt mir viel besser, da kann ich super entspannen und bin nicht so gestresst, weil ich Angst haben muss dran genommen zu werden ohne das ich mich melde und die Antwort weiß. Also schrieb ich diesen langen Text über Elefanten und ihre Lebensweise ab. Ich wurde fast fertig mit dem Text. Die anderen aus der Klasse kamen teilweise nicht mal bis zur Hälfte.
Ich ging mal ausnahmsweise glücklich aus der Schule raus. Gemütlich schlenderte ich zu Tyler's Motorrad, wo ich ihn komischerweise nicht auffand. Sein Motorrad stand noch, aber von ihm war weit und breit keine Spur zu sehen. Schreie, tiefe Männerschreie machten mich Aufmerksam. Es klang wie zwei kämpfende Männer. So naiv und blöd wie ich natürlich war folgte ich den Schreien und landete hinter der Turnhalle, wo ich Tyler und einen deutlich älteren Mann endeckte. Die beiden rauften sich und schlugen aufeinander ein. Wie eingefroren stand ich einfach nur da und beobachtete das Spektakel. Mein Herz raste, aber ich war nicht in der Lage um zu handeln. Meine Beine waren auf dem Boden festgeklebt, keine Chance mich in irgendeiner Weise zu bewegen. Ich zitterte am ganzen Körper und als ich sah, dass der ältere Mann ein Messer zückte, wurde mein Atem schneller, so dass man Angst haben musste ich würde Hyperventilieren. Ein schriller, lauter Schrei ließ mich aus meiner Trance erwachen. Tyler und der Typ wirbelten zu mir rum und starrten mich an. Ich war geschockt und als ich merkte, dass der Schrei von mir kam, überrollte mich so eine gewaltige Furcht. "Was machst du hier?", zischte Tyler wütend, doch in seiner Stimme war ein Hauch von Angst und Unsicherheit zu erkennen. Ob er Angst um mich hatte oder wegen der Situation war mir unklar. Ich wusste nur, dass wir hier schleunigst verschwinden sollten, denn in den Fremden kam wieder Bewegung rein. Er schwang sein Messer und hätte Tyler in dem Moment nicht sofort reagiert und wäre in meine Richtung gesprungen, hätte ihm das Messer in der Schulter gesteckt. "Los renn! Renn zu meinem Motorrad! Ich komm gleich nach!", schrie er mich an. Ich zögerte. Ich wollte Tyler nicht hier lassen. Wer weiß zu was der Mann noch imstande war. Doch als Tyler mich leicht schubste rannte ich doch los und hoffte einfach, er komme auch gleich nach.
SOOO nach gefühlt 8 Jahren ein neuer Teil! NEWS: Ich habe meinen Qualifizierten Realschulabschluss und habe seit einem Monat eine Ausbildung als medizinische Fachangestellte angefangen. Aber da ich jetzt im Moment krank bin und nichts zutun habe und ich einen Gedankenfluss hatte, habe ich weiter geschrieben und es sogar über 1000 Wörter geschafft. Schönen Abend noch und vielleicht bis zum nächsten Teil
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RYAN
RomanceTessa hätte nie gedacht, dass sie einmal so Probleme mit dem Pflegejungen bekommen würde, den ihre Mutter bei ihnen aufgenommen hat. Ryan wird zu einem echten Problemfall. Tessa ist die einzige die ihm näher kommen darf. Ryan vertraut ihr. Doch di...