F O U R T E E N

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Unsere Lippen waren kurz davor aufeinander zu treffen, da klopfte es an der Tür. Unsere Köpfe schnellten auseinander. Ich lief knallrot an, Ryan ebenfalls. Er räusperte sich und sagte anschließend "Herein". Keine drei Sekunden später stand meine Mutter im Zimmer. Innerlich verfluchte ich sie. "Ich konnte nicht schlafen und ich habe mir Gedanken gemacht. Wegen dir und Vio. Also die kleine kann natürlich erstmal bei uns bleiben, aber ich muss wirklich mit dem Jugendamt reden, weil das ist wirklich Kindesentführung und dafür könnt ihr in den Knast kommen. Und nachdem die Sache mit diesem Kane war, möchte ich ungern wegen euch nochmal auf die Polizeiwache.", als sie seinen Namen aussprach, bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals. Ich fühlte mich immer noch elendig deswegen und würde mich am liebsten übergeben. "Und Ryan. Ich habe für dich ein Termin bei Frau Perls gemacht, die kennst du sicherlich noch von früher.", verwirrt sah ich zu Ryan. Wer war Frau Perls, ihren Namen hatte er nie erwähnt. Jede Farbe wich aus seinem Gesicht. "Nein. Ich werde nicht zu der gehen. Nein auf keinen Fall. Ich brauche keinen Psychologen. Mir gehts gut!", "Ryan, du schreist und weinst nachts, deine Vergangenheit lässt dich nicht in Ruhe, hab ich Recht?". "Können sie bitte gehen?", Ryan sprach leise,  aber verständlich. Meine Mutter hatte keine andere Wahl, sie musste gehen. Als ihre Schritte immer leiser wurden drehte Ryan sich zu mir. Er sah sehr wütend aus. 

"Was fällt dir eigentlich ein? Wir hatten eine Abmachung! Du erzählst deiner Mutter nichts von meinen Alpträumen und ich bring dich zu der Party.", er war wirklich wütend. "Aber Ry-", versuchte ich es, doch er ließ mich nicht aussprechen. "Ist schon okay. Ich verstehe. Zum Glück kam es eben nicht zu dem Kuss, generell ist es falsch, wenn wir uns Näher kommen. Geh jetzt einfach aus meinem Zimmer.", er stand auf und zog mich an der Hand zur Tür. Schneller als ich irgendetwas sagen konnte, schob er mich vor die Tür und schloss sie. Jetzt stand ich hier, im dunkeln. So ein mist. Vio stand plötzlich im Flur. "Habt ihr euch gestritten?", flüsterte sie. "Nein, nein alles okay. Willst du zu ihm?" "Ja, ich kann nicht schlafen.". Also ging ich von der Tür weg damit sie rein konnte.

Ich machte mich auf den Weg zur Terasse. Immer, wenn ich traurig war, nachdenken musste oder einfach mal allein sein wollte, setzte ich mich runter auf die kleine Terasse in unserem Garten. Ich hatte mir extra eine Hängematte gekauft und Kissen drauf gelegt. Als ich es mir gemütlich gemacht hatte packte ich mein Handy und meine Kopfhörer raus. Ich suchte den linken Kopfhörer und nachdem ich ihn dann endlich aus dem Knoten befreien konnte, steckte ich ihn mir ins Ohr. Um komplett abschalten zu können steckte ich mir auch den zweiten ins Ohr. Schon bald dröhnte mir die Musik in voller Lautstärke durch meinen Gehörgang. Nach etlichen Songs kam endlich mein Lieblingslied "Sunset Lover" von Petit Biscuit. Bei dem Lied konnte ich einfach nur abschalten und meinen Kopf frei bekommen.

Wir hatten im Garten ein paar Lichterketten aufgehängt, deswegen konnte ich das Blumenbeet genaustens sehen. Die rosanen, gelben und roten Rosen waren zu. Sie schliefen. Was ich auch eigentlich tun sollte, aber ich war nach der ganzen Aktion einfach kein Stück Müde. Kennt ihr das, wenn ihr euch im Kopf die verschiedensten Situationen ausmalt oder Konversationen führt, die so niemals geschehen werden? Genau das tue ich hier immer. An meinem Rückzugsort. Und so auch dieses mal. Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn ich nicht mit David zusammen wäre. Wie alles gelaufen wäre. Ich hätte Kane nicht beschuldigt und vielleicht würde zwischen mir und Ryan auch was laufen. Aber ich bin in den Fängen von David. Und wenn man vom Teufel spricht bekam ich eine Nachricht von ihm.

'Schatz, noch wach? Ich vermisse dich!' 'Bin im Garten, in der Hängematte, komm vorbei. Alle schlafen schon'

Eine halbe Stunde später stand David vor mir. Sofort machte ich ihm Platz und ließ ihn neben mich. Er strich vorsichtig über mein, mittlerweile blassem, blauen Auge. "Du weißt ich wollte das eigentlich nicht", hauchte er. "Natürlich weiß ich das", ich seufzte. Wieso musste denn alles nur so kompliziert sein? David nahm den einen Kopfhörer und ich den anderen. Er kommt oft hier her und wir liegen zusammen in meiner Hängematte und hören gemeinsam Musik. Und so kam es, dass ich gar nicht merkte wie David uns zudeckte und ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Ich wachte auf und lag noch in der Hängematte. Meine Augen mussten sich noch an das Sonnenlicht gewöhnen, deswegen blinzelte ich wie eine verrückte. Grade als ich aufstehen wollte um zu schauen wo David war, da kam der besagte aus der Terassentür mit einem Tablet voller Essen. Frühstück ans Bett, was ein Luxus. "Guten Morgen Babe", er gab mir einen langen, innigen Kuss. Sobald er neben mir saß, machte ich mich übers Essen her. Frisch gepresster Orangensaft, frische Brötchen mit Erdbeermarmelade, verschiedenes Obst und ein leckeres, noch warmes Croissant. Nachdem wir fertig waren mit Frühstücken, beschlossen wir duschen zu gehen und danach ein bisschen in der Stadt rumzugammeln. Natürlich gingen wir nicht zusammen duschen. Ich war zwar schon länger mit David zusammen, aber Sex war bei weitem noch kein Thema. Bei David fühlte ich mich so unsicher, hatte Angst ausgelacht zu werden, wenn ich nackt vor ihm liege. Ich fühle mich bei ihm einfach noch nicht bereit, was er erstaunlicher Weise auch akzeptierte und berücksichtigte. Das Klopfen an der Badezimmertür ließ mich in die Realität zurückkehren. "JA?", rief ich, damit man mich unter dem Prasseln des Wassers auch verstehen konnte. "Wie lange brauchst du noch? King Ryan lässt mich nicht in seinem Bad duschen.", mich machte die Bemerkung über Ryan ziemlich wütend. Also antwortete ich zickig "Gedulde dich doch und es ist Ryans gutes Recht, ist schließlich sein Zimmer, sein Bad. Er wohnt genauso hier wie ich!". Nun klopfte David nur noch stärker gegen die Tür. "Heilige Scheiße, seid wann verteidigst du diesen Straßenbengel?", er spuckte das letzte Wort abwertend raus. Nach weiteren 5 Minuten stellte ich das Wasser aus, wickelte mich in ein Handtuch ein, öffnete die Tür und stolzierte schweigend an David vorbei. Er wollte grade was sagen, da hob ich meine Hand und zeigte ihm somit, dass er den Mund halten sollte.

Fertig angezogen machte ich mich auf den Weg runter in die Eingangshalle- Dort lief ich Ryan über den Weg. Er ignorierte mich, schaute mich nicht mal an. Seine kleine Schwester, Vio, kam aus seinem Zimmer und als sie mich erblickte rannte sie los und umarmte mich stürmisch. "Hey Vio, na gut geschlafen?", fragte ich sie. "Naja, ich bin von Ryans schreien aufgewacht", flüsterte sie. Trotzdem war es noch laut genug, so dass Ryan es hörte. "Vio komm jetzt. Wir müssen gehen!", sagte er unfreundlich. Vio sah mich entschuldigend an und hopste weiter zu Ryan. Mich würde schon interessieren wo die beiden hingehen.



Es tut mir so leid Leute, dass es lange nicht weiter ging. Und ich wollte mich entschuldigen, dass (z.b im letzten Teil) so viele Rechtschreibfehler drin sind. Meistens passieren die, weil ich so schnell tippe oder dass ich schneller denke als das ich tippen kann haha. Schönes Wochenende und lasst doch mal Feedback da. Und eventuell konstruktive Kritik.


RYANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt