T W E L V E

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" Sein Name ist Kane Allister"


"Gut, sind sie sich sicher, dass das alles so passiert ist wie sie es mir eben erzählt haben? Denn eine Falschaussage kann mit einer Freiheitsstrafe von 3 Monaten bis 5 Jahren bestraft werden!" Ich musste schwer schlucken, dennoch antwortete ich mit einem "Ja, ich bin mir zu 100% sicher"

"Ich bin so stolz auf dich. Es war bestimmt nicht leicht diese Anzeige zu tätigen!", sagte David, als meine Mutter, Ryan, er und ich gemeinsam in der Küche saßen. "Ja super schwer", gab Ryan ironisch von sich und verschwand. "Schatz, mach dir nichts drauß, der hat bestimmt nur schlechte Laune", meine Mutter gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand auch aus der Küche. Nun waren David und ich alleine. Sofort zog er seinen Arm von meinen Schultern und sein Blick wechselte von lieb und sorgenvoll zu kalt und genervt. "Na geht doch. Nur musst du jetzt dafür sorgen, dass Ryan sein Maul hält!", er kam mir immer näher. "Hast du mich verstanden", es klang wie das zischen einer Schlange. Ich konnte nur nicken. Was war nur in ihn gefahren. Er machte mir nur noch Angst, so war er noch nie. "Jetzt komm wir fahren Essen"

Nachdem wir gegessen hatten, holte David die Rechnung. 50$. David hatte sich ein sehr nobles Restaurant ausgesucht. "Oh scheiße, schatz ich hab mein Geld vergessen, du musst zahlen". Also gab ich dem Kellner das Geld und packte meine Sachen zusammen. Leicht genervt ging ich zum Auto und wartete bis David aufschloss. "Ich bin müde, fahr mich bitte nach Hause", bat ich ihn. "NEIN! Ich habe noch was anderes geplant! Ich fahre dich nicht nach Hause!", und damit schloss er die Türen zu und fuhr los.  "David, was ist los mit dir? Ich habe Angst. Bitte fahr mich nach Hause", ich war den Tränen nahe. "Natürlich mein Spatz", plötzlich war er total liebevoll und fuhr mich wirklich nach Hause.

Schnell stieg ich aus. Ich gab ihm kein Abschiedskuss, keine Umarmung, nichts. Ich rannte einfach so schnell es ging ins Haus rein. Vielleicht hatte Ryan ja recht. Vielleicht ist David wirklich nichts für mich. Mein Handy brummte. David.

Mein schatz es tut mir wirklich schrecklich leid, ich liebe dich so unendlich sehr, ich wollte dich einfach nur nicht gehen lassen. Gute Nacht. Ich liebe dich. -D

Das stand drinnen. Schnell verwarf ich meine Gedanken über das was Ryan gesagt hatte. David war gut zu mir, er war mein Freund und würde es auch für immer bleiben. Ich liebte ihn. Über alles. Ich schrieb zurück und machte mich auf den Weg ins Badezimmer um mich zu Duschen und Bettfertig zu machen.

"David nicht! Bitte lass mich. Ich liebe dich doch, ich habe das nicht verdient. Bitte!!", David war über mich gebäugt und versuchte mich zu küssen. Ich wollte es nicht. Er war viel zu Grob und er tat mir weh. Seine Hände waren um meine Arme gekrampft und er drückte mich ins Bett. Er zog mir mein Shirt aus und fing an meine Brüste zu massieren. "LASS DAS  BITTE", schrie ich immer wieder, doch er hörte nicht auf. Hinter David stand plötzlich Kane. "Kane hilf mir bitte", brachte ich weinend hervor. "Du hast mich beschuldigt. Ich werde vielleicht in den Knast kommen. Ich helfe dir nicht. Du hast mich beschuldigt. Du hast mich beschuldigt. Du hast mich beschuldigt", er widerholte das immer wieder und irgendwann schrie er es. Ich hielt alles nicht mehr aus. David versuchte mich zu vergewaltigen, Kane schrie mich an. Plötzlich befand ich mich im Badezimmer. Kane schrie immer noch und David hämmerte gegen die verschlossene Tür. Aus meinem Schränkchen holte ich eine Klinge raus. Ich wollte meinem Leben ein Ende setzen. Ich hatte es nicht verdient zu Leben. Kane bekam wegen mir eine Strafe, ich hatte Angst vor meinem eigenen Freund. Es wurde mir alles einfach nur zu viel. Grade als ich durchziehen wollte, nahm jemand meine Hand. Es war Ryans Hand. "Tu das nicht, meine wundervolle Tess. Ich bin für dich da, ich werde immer für dich da sein. Ich liebe dich"  "Ich dich doch eigentlich auch", schluchzte ich. Unsere Gesichter kamen sich immer näher und unsere Lippen waren Millimeter voneinander entfernt, da kam David reingestürmt und stach mit einem Küchenmesser auf Ryan ein. Dann sah er mich an und sagte: "Beschuldige Kane!", ich wollte es nicht, nicht schon wieder, doch mein Mund bewegte sich wie von selbst. "Kane war es. Kane war es. Kane war es.", sagte ich immer und immer wieder. Kane sprang auf mich und fing an mich zu würgen.

Schreiend wachte ich auf. Scheiße, was war das nur für ein Traum. Ich hatte einen riesen Fehler gemacht, aber wenn ich jetzt zur Polizei gehen würde und meine Aussage rückgängig machen würde, dann hätte ich ein großes Problem mit David. Ryan kam ins Zimmer. "Was ist los?" "Nur schlecht geträumt, du kannst wieder gehen". Er verschwand wieder und als ich auf die Uhr blickte sah ich, dass es bereits 8 Uhr morgens war. Da ich wegen dem Traum geschwitzt hatte, beschloss ich mich duschen zu gehen. Die nasse Wärme strömte auf mich herab und umhülte mich. Wie ich es liebte zu duschen. Da konnte man so gut nachdenken. Ich benutzte mein Lieblingsduschgel, wusch  meine Haare, benutze Haarspülung und stieg dann aus der Dusche. Als ich fertig angezogen war überschminkte ich mein blaues Auge und ging zur Treppe um in die Küche zu gelangen. Doch als ich an der Treppe angekommen war hörte ich im Eingangsbereich eine mir nur zu gut bekannte Stimme. Als ich die Treppe runter ging sah ich ihn da stehen. Kane. Er drehte sich zu mir um und sah mir genau in die Augen. Ich erkannte in ihnen Wut, Ärger, aber auch trauer und enttäuschung. Schnell schaute ich weg, ich schämte mich zutiefst. Ryan blickte mich auch an. Die beiden hatten sich anscheinend grade Unterhalten. "Tessa, ich bin sehr enttäuscht von dir", dann verabschiedete er sich von Ryan und verschwand. Ryan sah mich angewidert an und ging ins Wohnzimmer. Wieso ließen sie mich noch schlechter fühlen,als ich es eh schon tat.  Mir blieb nichts anderes übrig, als einfach abzuwarten und jetzt frühstücken zu gehen.

Grade als ich ins Wohnzimmer wollte, hörte ich wie Ryan schon wieder am Telefon mit jemanden stritt. Dann stürmte er an mir vorbei, aus der Haustüre raus zu seinem Auto. Ich hechtete ihm hinterher und setzte mich einfach zu ihm auf den Beifahrersitz. "Was willst du, steig wieder aus!", schnauzte er mich an. "Nein, ich bin für dich da, weil ich weiß das du auch für mich da bist, obwohl du sauer und enttäuscht von mir bist wegen der Kane Sache. Ich lasse dich aber nicht alleine". "Na gut, halt aber bitte die ganze Zeit über den Mund",  dann fuhr er mit einem unglaublichen Tempo davon.



Naaaa, was glaubt ihr? Wo will Ryan hin? Und was wird noch aus der Kane Sache?

RYANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt