RYAN

S E V E NT E E N

David parkte in einer Parklücke, die direkt vor dem Eingang des Restaurants war, damit meine Mutter und ich nicht so weit laufen mussten. Deswegen hatte er sich extra in die, eigentlich viel zu enge Parklücke gequetscht, weswegen wir uns alle aus dem Kofferraum befreien durften, da wir sonst sein und die anderen Autos beschädigt hätten. Wenn meine Mutter dabei war, war er total nett, doch sobald sie weg ist kommt der Teufel wieder aus ihm raus. Wären David und ich alleine Essen gegangen hätte er mich weder eingeladen, noch hätte er Rücksicht auf mich genommen und wäre zu einer breiten Parklücke eine Straße weiter gefahren.

Erst zog er einen Stuhl zurück damit sich meine Mutter setzen konnte, dann einen für mich.  "Mutter, was willst du essen?", fragte er sie und eine unglaubliche Wut machte sich in mir breit. Mutter äffte ich in meinem Kopf nach. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, was David und meine Mutter nicht sehen konnten, weil ich sie unter der Tischdecke verbarg. "Ich hätte gerne eine Kartoffelcremesuppe und dazu ein Sportlersalat.", bestellte meine Mutter. Immer, wenn David uns einlud gingen wir in ein Restaurant mit deutscher Küche. So hatte er weniger heimweh und wir konnten immer wieder mehr von seinem Herkunftsland kennenlernen. Nun war ich an der Reihe mit bestellen. Da ich schnell hier weg wollte, ließ ich die Vorspeise einfach aus und bestellte mir direkt die Hauptspeise. "Ich hätte gerne Filet vom Iberico-Schwein", ich lächelte den Kellner an und erntete einen wütenden Blick von David.

Mama und David unterhielten sich stundenlang und ich träumte in der Luft herum. Das laute Quietschen eines Stuhles der über den Boden schabte, ließ mich aufschrecken. David schaute mich auffordernd an und erst dann verstand ich, dass wir gingen. Meine Mutter schlief auf der Autofahrt, weil es schon spät war. "Ich habe gesehen wie du mit dem Kellner geflirtet hast.", er wurde wütend und seine Hand die wieder auf meinem Oberschenkel lagen spannte sich an. Sein Griff wurde fester und ich musste mich beherrschen nicht vor Schmerzen laut aufzuschreien. "Du tust mir weh!", zischte ich ihn an. "Wenn du mit dem Kellner flirtest, tut mir das auch weh", spottete er. "Kann doch gar nicht sein! Ich bin dir doch scheiß egal. Wie du mich behandelst, zu was du mich zwingst und wie du mich immer nennst. Als wäre ich ein Stück dreck!", meine Stimme war leise, aber bestimmend. David zog seine Hand von meinem Schoß. Ein gefährliches knurren kam von ihm. "Dieses Gespräch ist noch lange nicht vorbei", sagte er nach einer Weile. Die restliche Fahrt ging schweigend vorbei. "Willst du noch mit rein kommen, schätzchen?", verschlafen blickte meine Mutter ihn an. "Nein danke, du bist ganz schön Müde und auch ich werde jetzt mal ins Bett gehen.", seine Stimme war ruhig und er lächelte sie an. "Gute Nacht Hase", meine Mutter gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging dann ins Haus.

Jetzt waren wir also nur noch zu zweit, "Was meintest du damit vorhin. Damit, dass ich dich zu Dingen zwinge?", Davids Stimme war unsicher. So langsam, aber sicher machte sich der Gedanke in mir breit, dass David krank war. Irgendeine psychische Krankheit. Vielleicht eine Bipolare Störung? Allein bei dem Gedanken wurde mir schlecht und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Ist alles okay, babe?, er strich mir über die Wange, nur fühlte es sich um Welten nicht mehr so schön an, wie am Anfang unserer Beziehung und es fühlte sich erst recht nicht so schön an wie bei Ryan. Sofort sprangen meine Gedanken zu ihm um. Ob er wohl im Haus war? Oder vielleicht bei seinem Vater? Ich machte mir extreme Sorgen um ihn. Schuldgefühle plagten mich. Mein Atem wurde schneller und mein Kopf drohte zu explodieren. Davids ruhige Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ich glaube wir reden Morgeen darüber. Geh jetzt erstmal schlafen. Ich ruf dich an", mit einem Kuss verabschiedete er sich und ohne etwas zu sagen stieg ich aus.

Von Ryan und Vio war weit und breit keine Spur. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Was für ein anstrengender Tag. Ich war kurz vorm einschlafen, da klopfte es an meiner Tür. Da meine Hoffnung, dass es Ryan sein könnte, so groß war rief ich direkt "Herein". Doch leider war es nur meine Mutter. Ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. "Was ist passiert Mama?"

Ja hiiii, hier bin ich wieder.  Da es 2 Kapitel an einem Tag sind, ist dieses hier kürzer. Was denkt ihr ist passiert? Hatte David einen Autounfall? Ist er tot oder im Krankenhaus? Oder ist was mit Ryan oder mit Vio? Oder doch lieber etwas mit Tessas Vater? Schreibt es in die Kommentare meine Freunde :D