Was passiert ist, ist passiert

1.4K 80 3
                                    

Die Sonne strahlte mir unangenehm ins Gesicht. Ich zog die Decke über meinen Kopf und murmelte "Ich sollte das Bett woanders hinstellen oder diese verfluchte Sonne soll wegziehn!". Widerwillig stand ich auf und zog mich recht langsam an. Leise und langsam lief ich die Treppen hinunter zur Küche. Ich holte mir eine Schüssel Müsli und fing an zu essen. Im Haus war es ruhig. Sehr ruhig. Daran musste ich mich gewöhnen. Nie mehr lautes Gelächter, nie mehr schöne Spielabende, nie mehr jemanden mit Mehl bewerfen, nie mehr jemand der mir abends eine Geschichte vorliest, nie mehr...

Unbewusst liefen mir Tränen über die Wangen die direkt in mein Müsli ihren Weg fanden. Sofort wischte ich sie weg und meinte "Hör auf zu heulen Yuno! Du bist stark! Weinen ist etwas für Schwache und du bist nicht schwach!". So munterte ich mich selbst auf und ass mein Müsli fertig. Ich lief ins Wohnzimmer, schnappte mir dort ein Buch über allgemeine Jutsu die jeder beherrschen sollte und setzte mich nach draussen ins Gras um es zu studieren. Ich las es mir tausendmal durch doch ich verstand es einfach nicht. "Wer soll das bitte verstehen, wenn das so kompliziert geschrieben wurde!?" fragte ich mich wütend und schmiss das Buch weg. Ich legte mich ins Gras und bestaunte die Wolken. "Im nächsten Leben will ich eine Wolke sein, da kann ich völlig unbeschwert durch die Lüfte fliegen, habe keine Sorgen und kann die Welt bereisen. Leider wird das wahrscheinlich Wunschdenken sein. Es gibt immerhin kein Leben nach dem Tod, vermute ich zumindest"

Irgendwann schlief ich ein und träumte von der Zeit als ich noch eine Familie hatte. Durch ein Gemecker schreckte ich hoch und sah panisch um mich. Ich sah vor mir einen Mann. Er war etwa 30 Jahre alt, hatte honigblonde Haare und dunkelgrüne Augen. Sofort ging ich in Angriffsmodus über und wollte ihn angreifen. Er jedoch überwältigte mich in nicht mal einer Minute und meinte "Nicht so hastig Prinzesschen". Er grinste mich nur an und ich fragte ihn fauchend "Wer bist du?". "Ich? Ich bin ein alter Freund von Masao" antwortete er mir. Mit grossen Augen schaute ich ihn an und biss mir danach auf die Unterlippe. "Weisst du wo er ist? Er meinte zwar, dass er hier wohnen würde, jedoch hab ich ihn nicht gefunden" meinte er. Nebenbei liess der Braunhaarige mich los. "Du...bist ein bisschen zu spät gekommen" murmelte ich und sah schuldbewusst zu Boden. Verwirrt sah er mich an. "Er ist tot, wie auch seine Frau" wisperte ich und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. "Wer bist du eigentlich, Prinzesschen?" fragte er mich. "Die Tochter der beiden" sagte ich ihm. Seine Augen weiteten sich.

Im nächsten Moment wurde ich schon in eine feste Umarmung geschlossen. "Gott, hätte ich früher von alle dem gewusst, wäre ich schon viel eher gekommen" meinte er zu mir. Ich kämpfte dagegen an zu weinen. Der braunhaarige strich mir jedoch beruhigend über den Rücken und flüsterte mir ins Ohr "Du kannst ruhig weinen. Es ist nicht schlimm". Kurz darauf sickerte schon die erste Träne. Daraus wurden immer mehr und ich vergrub mein Gesicht in der Halsbeuge des Mannes den ich erst vor ein paar Minuten kenne gelernt hatte. Nach einer ziemlich langen Weile lösten wir die Umarmung und ich wischte mir noch die letzten Tränen weg. Ich schniefte einmal kurz noch und sah nun wieder zu dem Braunhaarigen der das Buch durchlas.

Wir sassen nun gemeinsam auf der Wiese und schwiegen kurz. "Wie heisst du eigentlich?" fragte ich ihn. Er grinste mich an und meinte "Ich heisse Moku und du?". "Yuno". Er hatte noch immer das Buch in seinen Fingern und ich fragte ihn "Verstehst du wie man dieses Jutsu ausführt?". Er schüttelte belustigt den Kopf und meinte "Ich hab kein Talent für Jutsus und so ein Zeugs. Ich bin eher so ein Typ der viel lieber Verreist, neue Landschaften entdeckt und neue Leute kennenlernt". Interessiert sah ich ihn an. "Wo warst du den schon überall?" fragte ich ihn. Er lächelte leicht und fing an zu erzählen "Ich war schon in fast jedem Dorf. Einmal länger und einmal nicht so lang. Es ist wunderschön in den Dörfern. Jedes Dorf hat seine eigene Spezialität und ist auf seine eigene Art und Weise einzigartig. Zum Beispiel Yukigakure. Überall liegt Schnee im Winter wo das Auge nur reicht. Es ist ziemlich kalt, aber doch einzigartig. Ich bin dort etwa ein halbes Jahr geblieben. Es ist zwar klein, aber fein. Die Leute waren sehr freundlich. Gleich danach war ich in Sunagakure. Die Umstellung von Kälte auf Wärme hat mich so einiges gekostet. Nicht einfach sowas. Es ist aber schön". Als er mir das erzählte schaute er nur verträumt in den Himmel.

"Hast du den überall Freunde gefunden?" harkte ich weiter nach. Er nickte und meinte "Ich habe in jedem Dorf Freunde gefunden und einige sehen mich schon als Familienmitglied an. Es war immer wieder schwer mich von ihnen zu trennen, aber ich geh die meisten immer wieder besuchen". Er legte sich nun hin und betrachtete den Himmel. "Aber willst du nicht irgendwann dich irgendwo niederlassen und dort für immer wohnen bleiben?" fragte ich ihn. Er schloss die Augen und meinte "Ja, irgendwann kommt die Zeit, da werde ich mich in einem Dorf niederlassen und mich immer wieder an die alten Zeiten erinnern". Ich musste auch leicht Lächeln und sagte ihm "Irgendwann, wenn ich grösser bin, werde ich dich wiederfinden und dir von meinen Abenteuern erzählen". "Das ist dann wohl ein Versprechen" meinte er. "Ja, dass ist es" murmelte ich und schaute auch in den Himmel der anfing sich leicht rot-orange zu färben.

Wir schwiegen eine Weile, bis Moku mich etwas fragte "Wie sind die beiden gestorben?". Ich zögerte leicht und murmelte "Sie wurden beide umgebracht, jedoch bin ich dem Mörder nicht mal böse". "Wieso bist du ihm nicht böse?" fragte er mich leicht geschockt. Ich antwortete traurig, aber mit einem leichten Lächeln im Gesicht "Weil ich die Wahrheit kenne und ich genauso gehandelt hätte wie er". Er musste nun auch leicht schmunzeln. "Für dein Alter bist du ziemlich Erwachsen, Yuno" meinte er. Ich erwiderte darauf nichts. "Hast du eigentlich Freunde?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf und meinte "Hier im Dorf gibt es keine Kinder in meinem Alter. Deswegen habe ich die meiste Zeit trainiert". "Du musst es hart gehabt haben in deiner Vergangenheit" murmelte er eher zu sich selbst. Ich stand auf und meinte "Was geschehen ist, ist geschehen. Ich hab Hunger, willst du auch was essen?". Er nickte nur und ich lief ins Haus hinein in die Küche. Dort machte ich für zwei Personen Nudeln und ein wenig Sauce. Nach etwa 20 Minute sassen wir am Tisch und assen. "Lebst du hier allein?" fragte er. Ich nickte da ich gerade am kauen war.

Wir schwiegen während des gesamten Essen. Als ich den Abwasch machte, schaute sich Moku ein wenig um. Der Abwasch war erledigt und ich hatte mich gewundert wieso ich nichts gehört hatte, also suchte ich den Grünäugigen. Ich hatte ihn schnell gefunden. Er sass in Wohnzimmer auf einem Sessel und hatte ein Familienalbum auf dem Schoss. Ich lief zu ihm und setzte mich auf eine der Lehnen und schaute mir ebenfalls die Fotos an. Auf jedem Foto wurde immer gelächelt, jedoch wurden die Personen immer weniger... bis gar keine Fotos mehr drin waren. Moku schloss das Buch und liess es auf seinem Schoss. Wir schwiegen nun. Ich spürte wie er mich mitleidig ansah. Ich konnte sowas nicht ertragen also sagte ich sofort zu ihm "Hör auf mich so mitleidig anzugucken. Was passiert ist, ist passiert. Du kannst nichts mehr daran ändern, ebenso wenig wie ich etwas daran ändern kann". Er seufzte nur und versorgte das Buch wieder im Regal. Ich stand ebenfalls auf und meinte zu ihm "Ich geh jetzt schlafen. Du kannst es dir hier irgendwo gemütlich machen. Gute Nacht". Ich lief nach oben in mein Zimmer und zog mich um. Erschöpft liess ich mich auf mein Bett fallen und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen wachte ich von alleine auf. Die Sonne strahlte mir entgegen, ich ignorierte dies jedoch. Ich lief nach unten und schaute mich nach Moku um. Ich fand ihn aber nicht. Ich durchsuchte das ganze Haus und stellte es auf den Kopf. Am Schluss fand ich einen Zettel auf dem stand, dass er weiter musste und wir uns bestimmt wieder sehen. Er meinte auch noch das, wenn ich ihn wiederfinden sollte, ich ihm alles erzählen soll was ich erlebt hatte. Am Schluss schrieb er noch hin das er mich lieb hab. Da musste ich automatisch Lächeln und wieder kullerte mir eine Träne runter. Ich wischte diese weg und machte mir zuerst mal wieder ein ordentliches Frühstück. Ich konnte es kaum erwarten Moku wieder zu finden und ihm alles zu erzählen.

Ich öffnete meine Augen und merkte das ich nicht mehr auf dem Baum lag sondern in einem Bett. Verschlafen rieb ich mir die Augen und musste prompt an Moku denken. Sofort lächelte ich leicht. Ich stand auf und musterte meine Umgebung. Ich war in einem Hotelzimmer. Ich öffnete den Balkon um ein wenig frische Luft zu schnappen. Es war anscheinend Abend, da der Himmel sich schon verfärbte und die Sonne dabei war unterzugehen. Ich blieb etwa 10 Minute da stehen und seufzte dann. Ich lief wieder ins Hotelzimmer und bemerkte das Jiraya an der Wand sass und mich beobachtete. Anscheinend kam er erst gerade herein. "Ich hab immer noch einige Fragen an dich, Yuno" meinte er. Ich seufzte wieder und setzte mich vor ihn hin und fragte ihn "Was willst du wissen?"

---------------------------------------------------------------------------------
Was habt ihr eigentlich so für Vorsätze für 2017? Würde mich mal interessieren.
Ich hab keine. Mir ist nichts in den Sinn gekommen :D

Hoffe euch hat das Kapitel wie immer gefallen und joa.
Bis dann!
Eure Tonja :)


Yuno, Teufelskind oder Gotteskind?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt