Vor langer, langer Zeit

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Plötzlich hörte ich eine männliche Stimme neben mir "Tut mir leid, aber das hier ist kein Traum sondern die bittere Realität". Sofort schreckte ich hoch und sah direkt in zwei warme blaue Augen. Ein Junge mit einem schneeweisen Kimono sass neben mir. Seine grauen Haare wehten ein wenig im Wind. "Wer bist du?", fragte ich. "Mein Name ist Shiro und du?", fragte er und sah mich warm an. "Ich bin Yuno. Yuno Kagami", antwortete ich. Kurz öffnete er verblüfft seine Augen, doch dies legte sich gleich wieder. "Wohnst du hier ganz allein?", fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf und meinte "Einige Kinder leben hier noch. Kommt raus. Sie tut euch nichts!". Nun kam eine Horde kleiner Kinder auf mich zu mit den verschiedensten Kimonos. Mir fiel aber auf, dass keiner von ihnen schwarz trug. Nur freundliche Töne. Nur ich hatte einen schwarzen an.

"Nee-chan gehts dir wieder gut? Du hast vor ein paar Tagen richtig schlimm ausgesehen!", meinte ein Kind und sah mich besorgt an. Ich lächelte sie freundlich an und sagte beruhigend "Du musst dir keine Sorgen um mich machen, mir gehts besser, da ich eure lachenden Gesichter sehe". Alle Kinder erfreute dies noch mehr und lächelten noch breiter. Ich wurde gleich überrannt von ihren Umarmungen. Shiro schien es wohl zu geniessen, dass die Kinder so viel Spass mit mir hatten.

Irgendwann reichte es ihm aber auch "So Kids habt ihr nicht noch einige Hausaufgaben auf? Und was ist mit euren täglichen Pflichten?". So ziemlich alle stöhnten genervt auf und riefen "Haaai!" und waren schon weg. "Wie wärs mit einer Tasse Tee?", fragte er mich. Ich nickte und wir liefen in sein Zimmer.

Das Zimmer war deutlich grösser als meins und hatte auch mehr Dinge drin. Regale war voll mit Büchern, auf dem Schreibtisch lagen überall Blätter mit Unterrichtsstoff drin und auch einige Zeichnungen hingen an den Wänden. Mitten im Zimmer stand noch ein kleiner Tisch. Ich setzte mich auf den Boden und Shiro tat es mir gleich nur gegenüber von mir. "Kaori wird uns gleich einen Tee bringen", informierte er mich. Ich nickte nur und betrachtete das Zimmer ein wenig genauer. Irgendwann kam ein kleines braunhaariges Mädchen zu uns und servierte den Tee. Mir fiel sofort die Brandwunde an ihrer Hand auf. Sie grinste breit, verbeugte sich und ging wieder.

"Du hast wohl ihre Brandnarbe gesehen", meinte er beiläufig. Ich nickte nur ein wenig geschockt. "Ich werde dir später alles erklären, aber jetzt interessiert es mich warum du in mitten eines Waldes verletzt gelegen hast, obwohl weit und breit kein einziges Dorf ist", fing er an. Ich nippte an dem Tee, sah raus und fing an zu erzählen "Ich habe einen schweren Kampf hinter mir. Zusammen mit einem ehemaligen Teammitglied habe ich Danzou den neuen Hokage umgebracht. Es war nicht einfach. Kurz darauf kam noch das gesamte andere Team und wir fingen an zu kämpfen. Es war nicht einfach, aber irgendwie musste ich dadurch. Dabei wurde ich verletzt und musste natürlich sofort aus dieser Situation raus, damit es nicht noch schlimmer werden konnte. Also teleportierte ich mich da hin, wo mich mein Gefühl hin geleitet hat". Er nickte verständlich und meinte "Dein Leben war wohl nicht einfach". Ich sah traurig und verletzt raus. "Es war bis jetzt die reinste Hölle", murmelte ich.

"Erzähl mir, was alles passierte in deinem Leben. Von deiner Geburt bis jetzt", forderte Shiro mich auf. Ich nickte und fing an meine Geschichte zu erzählen. Ich liess kein einziges Detail raus. Ich hatte das Gefühl, man konnte ihm trauen. Er zeigte keine Reaktion als ich sagte, dass ich mein Dorf verraten habe, meine Eltern umgebracht und viele Menschen mit meinem Verhalten verletzt hatte. Er hörte mir nur zu und sagte nichts. Als ich endlich zu Ende gesprochen hatte, meinte er "Du bist wirklich durch die Hölle gegangen. Mein Beileid". "Schon gut. Ich bin es gewohnt immer wieder verletzt zu werden. Ich frage mich nur, wann ich endlich glücklich sein darf". "Die Zeit wird kommen in der du dich einfach fallen lassen kannst, bei der richtigen Person", sagte er zu mir. "Ja, schon aber wann? Langsam kann ich alles nichts mehr ertragen", murmelte ich und starrte meinen Tee an. Mitleidig sah er mich an und meinte "Ich erzähle dir jetzt die Geschichte dieses Hauses und was es mit den Kindern auf sich hat".

Yuno, Teufelskind oder Gotteskind?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt