Ein leises Klopfen ließ mich aufschrecken und ich hob lauschend den Kopf.
„Ja?“, fragte ich mit zarter Stimme und starrte erwartungsvoll auf die Tür. Ich war schon einige Stunden in meinem Gästezimmer und verkroch mich unter der Bettdecke mit einem Buch. Ich war zu verwirrt um irgendetwas zu tun und außerdem hatte ich Angst, vor Justins erneuter Reaktion, wenn ich ihm wieder begegnen werde. Jemand drückte die Türklinke herunter und öffnete behutsam die Tür. Und kein anderer als Justin stand im Türrahmen.
„Komm doch rein“, bat ich ihn und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Er setzte sich auf die kleine Couch, die im Raum stand und starrte mit gesenktem Kopf auf den Boden. Ich kaute nervös auf meiner Lippe und legte schließlich mein Buch zur Seite. Dann widmete ich meinen Blick wieder Justin, der sich kaum hingesetzt hatte und schon wieder aufstand.
„Kyla“, murmelte er nervös, ohne mir einen Blick zu schenken. Schließlich hob er doch seinen Kopf und ließ seinen Blick über den Raum schweifen.
„Es tut mir Leid“, flüsterte er in die zaghafte Stille. Dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und sah mir mit seinen braun-goldenen Augen tief in meine. Sein Blick fesselte mich und ich schluckte einmal leise, bevor ich etwas sagte.
„Das muss es dir nicht“. Ich starrte auf meine Bettdecke, fummelte nervös daran herum und sprach weiter.
„Es war mein Fehler. Ich hätte es aufhalten sollen, dass wir uns küssen, ich wusste das bringt nur Ärger“. Justin wollte etwas erwidern doch ich hab meine Hand, als Zeichen, dass ich aussprechen wollte.
„Und es tut mir so Leid, dass ich es dir so herzlos eine Abfuhr erteilt habe. Es tut mir so Leid“. Die letzten Worte flüsterte ich nur noch, da ich kaum Kraft hatte zu sprechen.
„Kyla“, sprach Justin wieder und ging auf mich zu.
„Du musst dich nicht entschuldigen“. Er legte seine Hand auf meine und strich sanft über sie.
„Der Kuss war wunderschön“, murmelte er leise und ließ seinen Blick nicht von meinen Augen ab. Dann schluckte er einmal biss sich auf die Lippe und sah zur Seite.
„Es ist nur, dass du Recht hast“. Ich konnte in dem Moment nichts denken oder fühlen, ich wollte einfach nur nach seinen Worten lauschen.
„Es würde nur Ärger bringen und ich will dich da nicht mit reinziehen“. Dann drehte er seinen Kopf wieder zu mir und wisperte ein leises:
„Verstehst du?“. Ich nickte stumm, leckte mir kurz über die Lippe und hörte ihm weiter zu.
„Es ist nicht so einfach mit mir. Es mag vielleicht manchmal so aussehen, dass in meinem Leben alles perfekt sei und ich mir alles leisten kann. Aber der Schein trübt, weißt du? Man kann sich nicht alles kaufen, Geld ist nicht alles. Die Paparazzi werden dich Tag und Nacht verfolgen, du wirst nie mehr allein gelassen werden. Und ich möchte nicht, dass es dir schlecht geht. Es reicht schon, wenn es mir so geht“. Ich konnte nichts erwidern und nickte einfach nur wieder still und leise, da ich wusste, er hatte Recht und niemand könnte daran etwas ändern.
„Ich versteh dich“, sprach ich und mir lag plötzlich eine Frage auf der Zunge, die ich einfach aussprechen musste.
„Wieso hast du mich dann eigentlich geküsst, wenn du genau wusstest welche Folgen es mit sich ziehen wird?“. Erwartungsvoll sah ich ihn an und musterte sein makelloses Gesicht.
„Ich vermisse sie einfach“, antwortete er darauf.
„Selena?“, fragte ich ihn und in mir brodelte Eifersucht. Er schüttelte den Kopf.
„Ich hab dir schon gesagt, dass ich darüber hinweg bin, auch wenn das nicht so leicht war. Nein, ich vermisse die Liebe. Die Zuneigung, Zärtlichkeit, dieses Gefühl von vollkommener Zufriedenheit und das man stets lächeln kann wenn man daran denkt“. In mir erlosch wieder sofort das Gefühl von Eifersucht und ich sah in seine unschuldigen, braunen Augen.
„Und das konntest du mir geben“, flüsterte er mit einem kleinen Lächeln und strich wieder sanft über meine Hand. Ich bekam eine Gänsehaut und lächelte ihn schüchtern an. Und diesen Drang, ihn jetzt küssen zu wollen, herrschte nicht mehr in mir, was mich außerordentlich glücklich machte.
„Du bist ein wunderschönes, tolles Mädchen Kyla. Aber es ist besser so und du weißt das auch“, meinte er.
„Klar“, sprach ich mit einem Lächeln auf meinen Lippen und rutschte etwas vor, um ihn fest in meine Arme zu nehmen.
„Danke für den schönen Moment gestern“, sprach er noch leise und strich mir behutsam über mein Haar. Danach lösten wir uns wieder voneinander und sahen uns tief und durchdringlich an.
„Ich will die Stille jetzt zwar nicht unterbrechen, aber auf uns wartet noch ein Song, der fertig produziert werden muss und wenn wir das nicht bald schaffen, macht Scooter uns den Hintern heiß“, scherzte Justin nach einer Weile, worauf ich grinsen musste.
„Hätte ich ja fast vergessen“, gab ich ironisch von mir und zwinkerte ihm zu. Er nahm lächelnd meine Hand, half mir beim Aufstehen und ging mit mir dann händchenhaltend aus dem Zimmer.
Wir schrieben die Bridge des Songs, fertigten noch ein paar Details im Song an und probten noch den gesamten Tag. Wir blickten uns oft an und zwar nicht verliebt, sondern als gute Freunde. Ich sah ihn auf jeden Fall wie ein Freund für mich und er hoffentlich mich als gute Freundin, wobei ich nicht lange daran zweifelte, weil er es mir ja vorhin direkt gesagt hatte.
„Nein warte, beim Ende des Refrains könntest du noch ein bisschen mit den Tönen spielen, ungefähr so“, half mir Justin und sang mir seine Verbesserung vor.
„Ja, das klingt gut“, gab ich ihm Recht, als er fertig gesungen hatte und lächelte ihn an.
„Okay ich denke, wir haben dann den Song fertig geschrieben“, teilte mir Justin freudig mit. Ich strahlte und schloss ihn in eine Umarmung.
„Jetzt haben wir uns aber was verdient“, murmelte Justin, löste sich von unserer Umarmung und stand auf, um in die Küche zu gehen.
„Was habt ihr vor?“, fragte uns Cassidy plötzlich, als sie das Wohnzimmer betrat. Aber bevor Justin ihr darauf antworten konnte, fiel ich ihm ins Wort.
„Oh mein Gott Cassi. Wie siehst du denn aus?“, fragte ich sie verdutzt und musterte ihr Gesicht. Ihre Nase war rot angelaufen, sie hatte Augenringe, ihre Haut war blass und als ich sie ansah, schniefte sie ein paar Mal.
„Ich denke, mich hat’s erwischt“, sprach sie trüb und zugleich etwas sauer und ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Justin öffnete ihr einen Schrank, wohinter sich viele verschiedene Teesorten verborgten und sie nickte ihm dankend zu.
„Wieso? Wir sind hier in LA. Wie kannst du bei so einem warmen Wetter krank werden?“, fragte ich sie und musste schon etwas Lachen.
„Ich weiß nicht, vielleicht genau deswegen – wegen dem Klimawechsel“, sagte sie Schultern zuckend.
„Ach was“, widersprach ich ihrer Aussage.
„Das ist wahrscheinlich nur eine leichte Erkältung. Morgen bist du bestimmt wieder fit“. Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Jackentasche hervor, putzte ihre Nase und gab dann ein kurzes
„Hoffentlich“, von sich.
„Ich schick Scooter gleich mal das fertige Songblatt“, sprach Justin schließlich und drückte mir wieder mein Songbuch in die Hand, welches wir heute gebraucht hatten. Ich nahm es an und nickte ihm zustimmend. Danach verschwand er hinter einer Tür und ich setzte mich zu Cassi an einen Tisch.
„Sag mal, Kyla“, fing sie plötzlich an und schniefte.
„Hm?“
„Kann es sein dass du geheult hast, letztens?“, fragte sie mich und sah mich mit ernsten, geröteten Augen an. Ich riss meine Augen weit auf und sagte sofort:
„Was? Wieso sollte ich?“
„Liebeskummer?“, alberte sie und zwinkerte mir zu.
„Du spinnst doch vollkommen“, fauchte ich und drehte meinen Kopf zur Seite.
„Gib’s zu Schatz, du bist verliebt“, lallte sie, worauf ich auf ihre Schulter schlug.
„Und du bist nicht mehr ganz bei Sinne, du bist wohl wirklich krank“, zischte ich. „Kyla, ich hab dich gehört. Als ich ins Badezimmer gehen wollte, hab ich gestern ein leises Wimmern wahrgenommen und als ich zu deinem Zimmer gegangen bin und die Tür leicht geöffnet habe, lagst du heulend auf dem Bett“, erzählte sie mir.
„Du spionierst mir hinterher?“, fragte ich sie wütend. Sie zuckte mit den Schultern. „Das ist kein Spionieren, wir sind beste Freundinnen“, verteidigte sie sich und stand auf, um ihren Tee zu holen.
„Dir ist klar, dass Ben mein bester Freund ist“, erinnerte ich sie.
„Aber wir sind beste Freundinnen“, sprach sie wieder. Da hatte sie Recht und deswegen sah ich sie nur verdutzt an und mir fiel nichts mehr ein. Cassi nahm ihren Tee und lief Richtung Terrasse.
„Wo willst du hin?“, fragte ich sie schließlich und sah ihr hinterher.
„In den mega Garten? Ich ruh mich aus, damit ich morgen wieder einigermaßen fit bin“, erklärte sie mir.
„Das heißt, du kommst heut Abend nicht mit zum Essen?“, rief ihr Justin fragend hinterher, der gerade mit seinem Apple Laptop in die Küche kam.
„Nein, tut mir Leid. Macht euch ‘nen schönen Abend“, meinte sie und schenkte mir ein verschmitztes Lächeln, bevor sie die Glastür hinter sich zuzog.
„Wir gehen Essen?“, fragte ich ihn gespannt und musste lächelnd.
„Ja, das hatte ich geplant. Du hast mir damals dein Lieblingsrestaurant gezeigt, heute zeig ich dir meines in Los Angeles“, verriet er mir und lächelte mich an.
„Ich schick nur noch schnell die Scans an Scooter“, meinte er, stellte den Laptop auf den Tresen und setzte sich hin.
„Dann können wir los“. Ich nickte und sah aus dem Fenster, wo es schon draußen dämmerte. Mein Magen jaulte fast vor Hunger, da es schon abends war und ich nur eine Schüssel Cornflakes heute Morgen gegessen hatte.
„Find ich klasse“, sagte ich schließlich und strahlte ihn an, worauf er mir auch ein Lächeln schenkte.
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Jump into Love! -Justin Bieber Fanfiction
FanfictionKyla ist eher ein zurückhaltendes Mädchen, das nicht im Mittelpunkt steht. Da sie keine Lust auf Stress hat, gehorcht sie meistens ihren Eltern und hat deswegen keinerlei Verbindung mit Partys, Drogen oder Alkohol. Ihre Freundin Cassidy, nimmt sie d...