Kapitel 52.

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Montag, Montagnachmittag. 
Die Schule war vorbei und ich lag in meinem Bett, da ich nun einen großen Schritt wagen musste. Ich musste Justin die Wahrheit sagen und ihm gestehen, dass ich Ben geküsst hatte. Mein Handy lag auf meinen Knien und ich hatte zuletzt mit Justin gestern Abend geschrieben und ihm gesagt, dass ich gut angekommen sei. Wir schrieben noch eine Weile doch ich brachte es zu dem Zeitpunkt einfach nicht übers Herz ihm die Wahrheit zu erzählen. 
Als ich gegen späten Abend von Cassidy nach Hause kam, erwartete mich dort erst einmal eine riesen Portion Streit mit meinen Eltern. Meine Mum erteilte mir fürs Erste eine Woche Hausarrest, was sie sonst eigentlich nie zuvor getan hatte. Sie meinte es sei Zeit Konsequenzen zu ziehen, wenn ich weiter so ungezogen sei. Ich wollte ihr so gerne widersprechen und versuchen alles klar zu stellen, aber ich hielt mich dann doch zurück, weil ich keine Kraft für mehr Streit hatte.
Mit Ben war das Ganze auch nicht gerade besser.Als ich am Montagmorgen in den Physikkurs ging und mich neben ihm setzte, würdigte er mich keines Blickes, nicht einmal ein normales Hallo schenkte er mir.  Er war definitiv sauer auf mich. Im Großen und Ganzen ging mein Leben also gerade den Bach hinunter. Denn der Streit mit meinen Eltern und Ben reichte ja nicht aus, nein das Schicksal musste der beschissenen Situation ja noch das Sahnetüpfelchen geben. 
Als ich mich heute Morgen an den Esstisch setzte und Frühstück einnahm, schlug mein Dad direkt vor meiner Nase die Zeitung auf und was gibt es schöneres, als mich und Justin auf dem Titelbild zu sehen? Und dazu noch eine perfekte Schlagzeile, die einen einfach super in den Tag starten lässt! Nun ja... Jedenfalls stand in dem Bericht, dass Superstar Justin Bieber anscheinend mit mir - küssend - gesichtet worden sei. Natürlich grübelte ich sofort nach. Aber mir fiel nicht ein, wann wir in der Öffentlichkeit Zärtlichkeit ausgetauscht hätten. Wir hatten immer aufgepasst und waren immer vorsichtig, bei dem was wir außerhalb seines Hauses taten. Da frägt man sich doch - wieso? Wieso schreiben manche Leute so einen Mist, der überhaupt nicht stimmte? 
Ganz einfach: Weil sie Volltrottel waren und geldgierig bis zum geht nicht mehr. Die Paps konnten ganz einfach nicht mehr abwarten, bis wir 'ausversehen' Beweise lieferten, die ihrer These mit Justins neuer Freundin Recht gaben. Also erfanden sie schlicht und einfach irgendwelche Storys und 'nähere Freunde zu ihnen bestätigten unsere Vermutung' klatschten sie ganz einfach in den Artikel, dass er wahrheitsgetreu wirkte. Super. Super, dachte ich mir an diesem wunderschönen Morgen. Mit meiner Familie lief alles schief, mit meinem besten Freund und jetzt auch noch das mit Justin. Ich hatte keine Kraft mehr, das alles mitmachen zu müssen. Scooter war bestimmt sehr wütend, dass jetzt schon darüber spekuliert wurde. Denn mithilfe des Songs, welchen Justin und ich aufgenommen hatten, sollten die Schlagzeilen verschwinden. Wahrscheinlich arbeitete Justins Team auf Hochtouren, damit der Song schleunigst erschien, sodass es mit den negativen Artikeln endlich aufhörte. 
Ich ließ einen tiefen Seufzer los, als ich an all die Geschehnisse dachte. Aber dennoch blieb mir der Anruf mit Justin nicht erspart. Ich hatte solch eine Angst, ihm das jetzt gestehen zu müssen. Was wäre, wenn er nun Schluss machte? Was würde aus dem Song werde, aus der Liebesromanze, welche die ganzen Artikel wegradieren sollte? Wie würden all die Menschen jetzt darauf reagieren? Aber ich konnte ihm das alles nicht verschweigen. Das schlechte Gewissen brachte mich um und so konnte ich einfach nicht weitermachen auch wenn das hieß, dass die Beziehung zerbrach. Ich hatte eine schlaflose Nacht, weil mich die Gedanken so sehr plagten. Also nahm ich meinen ganzen Mut und wählte Justins Nummer. Jedes Piepen erhöhte meinen Herzschlag, weil ich sehr aufgeregt war und so Angst davor hatte. 
„Baby", hörte ich Justins sanfte Stimme, als er abhob. 
„Hey Justin", begrüßte ich ihn. 
„Wie geht es dir?", wollte er liebevoll von mir wissen. 
„Gut", antwortete ich zögernd darauf. Doch bevor Justin etwas sagen konnte, unterbrach ich ihn. 
„Nein, mir geht es eigentlich nicht gut"
„Was ist los?", fragte er mich besorgt. 
„Wenn es wegen der Entfernung liegt Kyla... Mir geht es nicht anders. Ich vermisse dich so sehr und sehne mich nach deiner Nähe. Ich könnte einfach zu dir herüberfliegen, wenn es dir so schlecht geht, denn ich halte es ehrlich gesagt auch nicht mehr aus". Ich musste bei seinen Worten lächeln. Wir waren vielleicht gerade mal einen Tag auseinander und schon ging es ihm schlecht ohne mich. Wow... 
„Nein Justin, es ist etwas anderes", gestand ich ihm und seufzte. „Was Baby?". Seine liebvolle Art brachte mich noch um. 
„Justin, ich habe so Angst es dir zu sagen" 
„Was ist los Kyla!?", meint er leicht ungeduldig. 
„Gott ich hab so verdammt Angst". Mal wieder konnten sich meine Tränen nicht kontrollieren und auf mein Bett landeten sie einzeln. 
„Baby, was ist los?", wollte er sanft von mir wissen. 
„Ich fühle mich so schrecklich Justin. Aber bitte, bitte denk daran, dass ich nur dich liebe. Nur dich", fuhr ich fort. Justin sprach am anderen Ende nichts mehr, Zeit um es ihm zu sagen. 
„Ich habe Ben geküsst", brachte ich heraus. 
„Ich fühle mich so miest, es tut mir so Leid. Ich wollte das alles gar nicht, die Situation war zu dem Zeitpunkt so bedrängend und hatte mich so verwirrt, dass sich das so ergab. Aber Justin". Ich holte tief Luft und sprach dann: 
„Ich hab abgebrochen, weil sich das alles nicht richtig angefühlt hat. Ich wollte das alles gar nicht. Könnte ich es rückgängig machen, würde ich nicht zögern. Ich hab das Küssen abgebrochen, weil ich dich liebe, Justin. Du bist der einzige Mensch auf dieser Welt, der einzige Junge, der solche Gefühle in mir verursacht. Ich liebe dich so sehr und ich will dich nicht verlieren". Die Tränen flossen über mein Gesicht und ich versuchte angestrengt nicht zu schluchzen. 
„Wieso?", ertönte Justins traurige Stimme an der anderen Leitung. 
„Es tut mir so Leid". Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und schluchzte fürchterlich. Mein ganzer Körper zitterte und ich fürchtete mich so davor, dass er jetzt Schluss machen würde. 
„Weißt du wie ich mich jetzt fühle, Kyla?", sprach Justin und als er meinen Namen sagte, ließ er mein Herz höher schlagen. 
„Wieso tust du so etwas?" Ich sagte nichts mehr, sondern lauschte einfach nur seiner Stimme und seinen Worten, da ich keine Kraft mehr hatte, etwas zu sagen. 
„Weißt du wie scheiße es mir jetzt geht? Du erzählst mir mal kurz am Telefon, dass du mit einem anderen Kerl rumgemacht hast!?". Seine Stimme wurde nicht lauter, aber ich konnte deutlich die Wut heraushören. 
„Scheiße", krächzte er und ich nahm wahr, dass er auflegte. 
„Justin!", keuchte ich und sah tränenüberströmt auf mein Handy. Doch er hatte aufgelegt. 
„Oh Gott", flüsterte ich, mein Atem beschleunigte sich und in mir stieg blanke Angst auf. Ich schmiss mein Handy weg, legte mich auf mein Bett und heulte in mein Kissen. Ich weinte den ganzen Schmerz aus mir heraus. 

Jump into Love! -Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt