Kapitel 49.

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Kaum, als ich in der Küche angelangt war, begrüßte mich meine Hündin Jacky schwanzwedelnd. 
„Jacky“. Sofort musste ich grinsen, als ich sie sah. Ich beugte mich zu ihr hinunter, legte meine Arme vorsichtig um sie und umarmte sie, so gut wie es ging. 
„Na wie geht’s dir? Freust du dich, dass ich wieder da bin?“. Darauf hechelte sie aufgeregt mit der Zunge und sah mir in meine Augen. 
„Das Essen ist fertig“. Ich hörte meinen Dad rufen, streichelte Jacky noch mal und ging dann zum Esstisch.
Während dem Essen vibrierte mein Handy. 
„Kyla“, seufzte meine Mum. 
„Leg das Teil beim Essen weg“. Ich stöhnte und verdrehte die Augen. 
„Ist ja gut“. Aber dennoch konnte ich nicht darauf verzichten, es herauszuholen. Als ich auf den Display sah, erkannte ich, dass ich eine SMS von Ben bekommen hatte. Ich öffnete sie und las, was darin stand: ‘Bitte melde dich wenn du wieder daheim bist‘. Daraufhin aß ich so schnell, wie ich konnte, damit ich meinem besten Freund sofort Bescheid geben konnte. Weil ich wusste, dass es ihm schlecht ging – wegen mir… 
„Schling doch nicht so“, ermahnte mich mein Dad. 
„Tu dies nicht, tu das nicht“, meckerte ich und stand auf, um den leeren Teller wegzubringen. 
„Kyla“, brummte meine Mum genervt und erwartete, dass ich mich wieder hinsetzte. Doch ich schüttelte den Kopf mit den Worten: 
„Freundschaftskrise, ich muss mit Ben reden“. Gerade als ich gehen wollte, zerrten mich die Worte meiner Mum zurück. 
„Kyla!“, schrie sie jetzt. Ich drehte mich genervt um und verschränkte die Arme vor der Brust. 
„Du bist gerade erst von einer Woche in Los Angeles mit Justin Bieber heimgekommen“, fing sie ihre Predigt an und ich hoffte, dass es nicht allzu lange dauern würde. 
„Das war eh schon ein Wunder, dass wir es dir erlaubt hatten. Weißt du, dieser Junge ist nämlich kein guter Umgang und nicht zu vergessen deine schulischen Leistungen…“, die nächsten Worte, nahm ich gar nicht mehr wahr, weil ich an Ben denken musste. Wie es ihm wohl ging? Klar, ich wäre auch zerstört wenn ich erfahren würde, dass der Junge, in den ich verliebt war, eine Freundin hätte. Aber was sollte ich tun? Ich konnte es einfach nicht jedem Recht machen. Und selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht. Weil ich einfach keine Gefühle für Ben hatte, so sehr ich es mir sogar manchmal wünschte. Er hatte es einfach verdient, ein Mädchen an seiner Seite zu haben. Was soll ich nur tun? 
„… und damit meine ich einfach, dass es genug ist. Hörst du?“, riss mich meine Mum aus den Gedanken. 
„Ja Mum“, stöhnte ich. 
„Deshalb sitzt du dich jetzt gefälligst mal hin und tust was für die Schule, verstanden?“. Ich nickte nur und verschwand dann so schnell wie möglich aus der Küche.Schulsachen? Pah, ich hatte gerade andere Probleme. Ohne in jeglicher Weise die Worte meiner Mum umzusetzen, griff ich nach dem Telefon und wählte Bens Nummer. Ich ging in mein Zimmer und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich mich der Gedanke erfasste, dass ich jetzt wieder ungestört in meinem Bett schlafen konnte, ohne dass mir die Pflicht, ins Studio zu gehen, einen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt wurde mir erst klar was es hieß, ein Superstar zu sein, wie anstrengend es eigentlich war. Doch anderseits freute ich mich auch nicht auf mein Bett, weil mich der Gedanke schmerzte, dass ich nicht neben Justin liegen konnte. Ich setzte mich also auf mein Bett und wartete geduldig das Tuten ab. 
„Jenna Adams?“ 
„Hi Jenna, hier ist Kyla“, begrüßte ich Bens Mum. 
„Oh Kyla! Wie schön etwas von dir zu hören. Ich hab mitbekommen, du warst eine Woche in Los Angeles! Und dann noch mit Justin Bieber! Ist das zu fassen?“ 
„Es war wundervoll, eine komplett neue Erfahrung“, teilte ich ihr mit. 
„Na das freut mich. Wie kam das eigentlich dazu, wenn ich fragen darf?“. Innerlich ließ ich einen tiefen Seufzer los, weil ich kaum Zeit hatte… Ich wollte jetzt einfach nur mit Ben sprechen und alles regeln. Aber da ich nicht anders konnte, und nicht unhöflich sein wollte, erzählte ich ihr die gleiche Story, welche ich meinen Eltern damals aufgetischt hatte. Nach etlichen Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, kam ich endlich zu meiner Frage: 
„Ich wollte eigentlich fragen, ob ich mit Ben reden kann“, sagte ich und hoffte, dass sie ihn mir gleich geben würde. 
„Oh na klar. Aber das trifft sich gerade schlecht, weil er duschen gehen wollte“ 
„Oh okay“. Ich strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und strich eine Falte der Bettdecke glatt. 
„Sag mal Jenna“, fing ich an. 
„Darf ich dich ehrlich fragen, wie es Ben geht?“ 
„Aber klar, du kannst mich alles fragen“, gab sie freundlich von sich. 
„Naja um ehrlich zu sein, geht es ihm meines Achtens nicht so gut in letzter Zeit. Ich weiß auch nicht warum, denn egal wann immer ich mit ihm reden will, meint er nur, dass es ihm gut ginge und dass nichts wäre. Dabei weiß ich ganz genau, wann es meinem Jungen schlecht geht und leider Gottes ist er nun schon in dem Alter, wo ich momentan nichts mehr zu sagen habe“ 
„Ich verstehe“, meinte ich nachdenklich. 
„Kyla!“, hörte ich eine Stimme von unten. 
„Telefonierst du etwa?!“ Verdammt. 
„Danke für die Auskunft Jenna. Meine Mum ruft gerade nach mir, deshalb muss ich jetzt auch schon auflegen“ „Natürlich, ich will dich nicht aufhalten. Sag Grace einen schönen Gruß von mir!“ 
„Klar mach ich, auf Wiedersehen“ 
„Ciao Kyla“. Und damit beendeten wir das Telefonat. 
„Kyla!“, hörte ich mal wieder die Stimme meiner Mum und so langsam verlor ich die letzten Nerven, die ich überhaupt noch besaß. 
„Verdammt was ist denn Mum?“, rief ich zurück und ging aus meinem Zimmer. Ich schrak zusammen, als sie vor mir stand. 
„Hast du telefoniert?“, wollte sie mit einem wütenden Ton von mir wissen. Ich biss auf meine Unterlippe und dachte mir, wenn sie eh schon sauer wäre, dann einfach mal raus mit der ganzen Wahrheit. Was soll’s ? Ohne ihr eine Antwort zu geben, ging ich schnell in mein Zimmer, steckte mein Handy und eine kleine Box ein, griff nach meiner Jacke und rauschte eiskalt an meiner Mum vorbei. 
„Was hast du vor junges Fräulein?“. Ich verbitterter Zorn spiegelte sich in ihrer Stimme wider. 
„Ich geh jetzt zu Ben“, erzählte ich ihr direkt. 
„Du bleibst schön hier!“ 
„Nein Mum, das bleibe ich nicht“. Ich stürmte die Treppen hinunter und schlüpfte schnell in meine Schuhe. 
„Weißt du mit wem du hier redest!?“ Ihre Stimme wurde immer lauter. Zeit um abzuhauen.  
„Ja, aber ich kann jetzt leider nicht zu Hause bleiben“, sprach ich ruhig und zog mir eine leichte Jacke über. Ich hatte meiner Mum die Sprache verschlagen, weil sie nichts mehr dazu sagte. Früher hätte ich mich ergeben und mich brav in mein Zimmer gesetzt, um zu lernen. Aber jetzt – jetzt wusste ich, dass sie mich einfach zu nichts zwingen konnte und manche Dinge musste man einfach tun. Stürmisch ging sie die Treppe hinunter und versuchte mich abzuhalten, aus der Tür zu gehen. 
„Lass mich los“, keifte ich sie an und schnappte mir den Haustürschlüssel. 
„Du bleibst da!“, schrie sie zornig. Jetzt konnte auch ich nicht mehr die Wut in meinem Körper behalten und augenblicklich brodelte sie aus mir heraus. 
„Was ist dein verdammtes Problem!?“ 
„Sprich nicht so mit mir!“ In ihren Augen blitzte Wut auf. 
„Du kommandierst mich mein ganzes Leben herum und es tut mir wirklich sehr Leid, aber ich muss jetzt echt gehen. Weil mich mein bester Freund braucht“ 
„Ben ist dir wichtiger als deine Familie, Kyla?“, fragte sie mich kopfschüttelnd. Darauf antwortete ich ihr einfach nicht und nutzte die Gelegenheit, um aus der Tür zu stürmen. 
„Kyla!“. Schnell ging ich den kleinen Weg entlang und öffnete das Gartentor, als meine Mum auch schon wieder zum Vorschein kam. 
,,Komm sofort ins Haus“, zischte sie mit solch einem Hass. 
„Nö“, gab ich frech von mir und schlug das Gartentor zu. 
„Ach ja und bevor ich’s vergesse“. Ich drehte mich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen, als ich die Worte ausspuckte: 
„Ich bin mit Justin zusammen“. Meiner Mum war blanker Schock ins Gesicht geschrieben und sie brachte kein Wort heraus, also fügte ich noch schnell hinzu: 
„Und wow… Der ist ja mal richtig gut im Bett“. Ich konnte ihr Gesicht danach nicht mehr definieren. Wut, Zorn, Hass, Abscheu, Scham, Unverständnis. All das konnte man in ihrem Gesicht erkennen und ich schätze, die Beschreibung war noch zu untertrieben. Ich schenkte ihr ein freches Grinsen, drehte mich um und rannte die Straße entlang.

Jump into Love! -Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt