Kapitel 28.

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„Kyla“, flüsterte eine vertraute Stimme und ließ mich aus meinen Träumen erwachen. Ich öffnete die Augen und blinzelte ein paar Mal, bis ich scharf sehen konnte. Vor mir  stand Justin mit einem breiten Lächeln. 
„Justin?“, murmelte ich verschlafen. 
„Ja?“, fragte er mich ruhig. 
„Was ist los?“, wollte ich von ihm wissen und richtete mich auf. 
„Unser Abendessen ist fertig gekocht“, teilte er mir mit. 
„Spagetti?“, fragte ich lächelnd. 
„Ja, aber wenn du müde bist, dann kannst du auch einfach weiterschlafen“. Ich schüttelte meinen Kopf und erwiderte dann darauf: 
„Ich will doch nicht verpassen, wie du gekocht hast“, scherzte ich und grinste. 
„Na dann komm“, sagte er lächelnd und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie dankbar an und Justin zog mich aus meinem weichen Bett hoch. Doch als ich auf den Beinen stand, hob mich Justin plötzlich hoch. 
„Lass das!“, quiekte ich und musste Lachen. Aber er ließ nicht locker und fing jetzt auch noch an sich mit mir im Kreis zu drehen. 
„Justin!“, protestierte ich kichernd. Nach einer Weile, ließ mich Justin endlich wieder auf meine Beine und sah mir in die Augen. 
„Jetzt ist mir schwindelig“, schmollte ich, worauf er nur grinsen musste. 
„Na dann trag ich dich eben runter“, zwinkerte er mir zu. 
„Was?“, sprach ich und runzelte die Stirn. 
„Komm hoch“, forderte er mich auf und ging etwas in die Knie. Aber da ich so ein Angebot nicht abschlagen konnte, verdrehte ich meine Augen, gab schließlich nach und hüpfte auf seinen Rücken drauf. Justin umklammerte meine Beine und richtete sich auf. Doch anstatt normal zu laufen, fing er plötzlich in Mitte des Flures an zu rennen und ich musste mich beherrschen, mich gut festzuhalten. Wir lachten nur um die Wette und als wir an der Treppe ankamen, gab mir ein Gedanke. „Nein, Justin“, protestierte ich und bewegte mich wild. 
„Du rennst mir da nicht herunter“. Aber wie schon erwähnt, Justin war genauso stur wie meine liebe Freundin Cassidy und ohne zu Zögern, rannte er auch schon die Treppe hinunter. 
„Justiiiiin“, schrie ich und verzerrte seinen Namen, da die Treppenstufen mich total durchrüttelten. Auch wenn ich Angst hatte zu fallen wusste ich, dass Justin das nicht zulassen würde, da sein Griff fiel zu fest dazu war. Ich klammerte mich noch enger an ihn und konnte mir mein Lachen einfach nicht verkneifen, so ging es Justin genauso. Als wir endlich unten ankamen, ließ er mich vorsichtig runter und strahlte mich an. Mit einem Kichern gingen wir gemeinsam in die Küche, wo Cassi schon den Tisch deckte. 
„Na ihr zwei versteht euch ja gut“, zwinkerte sie mir zu. Ich sah sie vorwurfsvoll an und wechselte schnell das Thema. 
„Wo ist dein Schlafzimmer?“. Cassidy stellte einen weiteren Teller hin und antwortete dann darauf: 
„Ganz vorne am Anfang des Flures. Ich hab einen perfekten Blick auf Justins Garten“. Ich nickte wissend und nahm an dem fertig gedeckten Tisch Platz. Justin ging zum Küchenherd und nahm einen Topf, den er gleich hinstellte. Daraufhin folgte noch ein weiterer mit Nudeln und die Küche war von Spagettiduft erfüllt. 
„Das riecht total gut“, schwärmte ich. 
„Mal sehen wie’s schmeckt“, sagte Justin. Wir nahmen uns alle eine gute Portion und ich schwang meine Gabel, um sie in den Nudeln einzurollen. Daraufhin kostete ich zum ersten Mal Justins Essen – und ich war wirklich erstaunt. 
„Wow“, sagte ich kauend. 
„Das ist unfassbar gut!“, lobte ich ihn. Justin lächelte und nahm einen weiteren Happen von seinem selbstgemachten Essen. 
„Da muss ich Kyla Recht geben“, unterstütze Cassi meine Aussage. 
„Wo hast du gelernt so gut zu kochen?“, fragte ich ihn neugierig und starrte wieder auf meinen Teller, wo ich konzentriert Nudeln auf meine Gabel einrollte. 
„Meine Mum hat mir ein paar Kochtricks gezeigt“, verriet er uns. 
„Ich dachte deine Mum kann nicht so gut kochen?“, fragte Cassi ihn und schlürfte eine Nudel. 
„Cassi“, zischte ich und starrte sie wütend an. 
„Was?“, fragte sie unschuldig und zuckte mit den Schultern. 
„Ich hab das in einem Interview gelesen“. 
„Da hat Cassidy Recht“, lachte Justin plötzlich. 
„Meine Mum kann auch nicht gerade so perfekt kochen, aber manche Gerichte hat sie wirklich drauf“. Ich lächelte ihn an, worauf er mir auch ein Lächeln schenkte. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, murmelte ich grinsend, sodass es nur Justin verstehen konnte. Und so ging das, bis wir alle unsere Teller aufgegessen hatten – und Nachschlag nahmen. Justin und ich tauschten immer ein paar unauffällige Blicke und lächelten uns an, was mir immer wieder ein schönes Gefühl bereitete. Cassidy unterbrach immer die Stille und erzählte alles Mögliche, worauf ich und Justin einfach nur Lachen mussten. Nachdem wir fertig gegessen hatten, stand ich auf um die Teller in die Spülmaschine einzuräumen, aber Justin hielt mich mal wieder davon ab, was mich nicht mehr verwunderte. Ich musste den ganzen Abend schon über Grinsen, was war mit mir los? Aber ich war gut drauf und glücklich und das fand ich schön. 
„Setzt euch schon mal auf die Couch“, forderte Justin uns auf und wusch sich noch schnell die Hände. 
„Was? Wieso?“, fragte Cassi ihn lachend. 
„Meint ihr, ihr geht als meine Gäste jetzt einfach Schlafen?“, erklärte uns Justin mit einem Zwinkern. 
„Was hast du vor?“, fragte ich ihn neugierig. 
„Ich sorge für Unterhaltung“, verriet er uns.

„Willst du jetzt ne Stripshow einlegen, oder was?“, lachte Cassidy, als wir uns beide auf die große Couch niederließen – na ja, eine der vielen Sofas. Justin schüttelte schmunzelnd den Kopf, kam von der Küche ins Wohnzimmer und ging zu einem  eleganten Schrank, der neben dem großen Fernseher stand. Er öffnete ihn und mir blieb fast die Spucke weg, als ich den Inhalt sah. 
„Oh mein Gott“, stammelte ich. In dem Schrank waren massenweise DVDs verstaut. Fünfzig, Hundert, Tausend? 
„Das sind doch nicht viele“, verteidigte sich Justin. 
„Nicht viele!?“, kam Cassi zu Wort. 
„So viele werde ich niemals in meinem ganzen Leben besitzen. Dafür müsste ich jahrelang sparen“. Aber Justin zuckte nur unschuldig die Schultern und gab uns ein Zeichen, eine DVD rauszusuchen. Wir standen beide auf und blickten gespannt in den großen Schrank. Cassidy sah eher bei der Kategorie “Liebesfilme“ während ich meine Aufmerksamkeit mehr den Actionfilmen schenkte. Klar, ich mochte zwar auch Liebefilme und war auch eines von solchen Mädchen, die bei so was dahinschmolzen, aber würde ich jetzt einen Film ansehen, der perfekt ausgeht, würde ich weich werden und meine Schwäche würde sich in einem erneuten Kussangriff mit Justin auszahlen. Deswegen griff ich nach zwei DVDs: Fast & Forious 6, welchen ich zwar schon gesehen hatte, aber ihn trotzdem sehr gut fand und World’s End, der zum Teil auch eine Komödie war. Wie es aussah, fand Justin meine Auswahl auch gut und ging deswegen nochmal schnell in die Küche um Popcorn zu machen. Währenddessen legte ich World’s End ein und ließ mich danach mit Cassi gemütlich auf die Couch fallen. Der Fernseher war unbandig groß und ich dachte mir, ob ich das eigentlich noch ‘Fernseher‘ nennen durfte. Nach einer Weile kam Justin mit dem frisch gemachten Popcorn und setzte sich – neben mich. Dankend griff ich nach der Schüssel und schob etwas in meinen Mund, was die beiden auch taten. Der erste Film war total gut, doch manchmal, als etwas gruselige Szenen kamen,  hatte ich das Bedürfnis mich an Justin hinzukuscheln. Doch mein Verstand schaltete sich dann wieder ein und teilte mir mit, dass er nicht und niemals mein Freund sei.  Trotzdem spürte ich manchmal Blicke von Justin, die mich musterten und ich fragte mich die ganze Zeit wieso.
Es gab nur 2 Theorien: 
A: Ich war unglaublich hässlich und er dachte sich wohlmöglich gerade, wie man mich aufpeppen konnte oder B: Popcorn würde in meinem Gesicht hängen.  Die Kategorie C: Er fände mich niedlich  war zu einhundert Prozent ausgeschlossen und deshalb versuchte ich nicht ganz rot zu werden, da mich seine Blicke schier durchbohrten. Aber dennoch lachten wir alle drei viel und der Abend wurde immer besser. 
„Cassi?“, flüsterte ich nach einer Weile und stupste sie leicht an. Doch sie gab nur ein leises Geräusch von sich und legte ihren Kopf mit geschlossenen Augen auf die Lehne. 
„Willst du nicht schlafen?“, fragte ich sie kichernd. Sie schluckte verschlafen und öffnete ihre Augen. 
„Du hast Recht“, gab sie nach und legte ihre Kissen zur Seite. 
„Ich pack’s dann mal Leute. Macht nicht so lange“, riet sie uns, stand auf und ging verschlafen die Treppe hoch. Justin und ich riefen ihr beide noch ein kurzes “Gute Nacht“ zu und sahen dann den zweiten Film zu Ende, der nur noch wenige Minuten lief. 

„Bist du auch müde?“, fragte mich Justin, nachdem wir den Film fertig angesehen hatten. Ich nickte leicht und lehnte mich gemütlich hinter. 
„Ich könnte auch hier schlafen“, murmelte ich leise und kuschelte mich an das weiche Sofa. 
„Oder ich trag dich einfach hoch“, meinte er leise und hatte ein Grinsen auf den Lippen. 
„Schon wieder?“, fragte ich und musste leise Kichern. 
„Ist ein gutes Training“, scherzte er und zwinkerte mir zu. Ich sah ihn nicht überzeugend an, gab aber dann schließlich nach und schloss meine Augen. 
„Okay“. Ich spürte, wie Justin mich mit seinen Armen umgriff und mich schließlich hochhob. Ich musste etwas grinsen, da ich mir dachte : Was für ein Service. Da ich müde war und mir nichts weiter dabei dachte, kuschelte ich mich an Justins Brust, als er die Treppen hochstieg. Ich merkte wie sein Brustkorb plötzlich vibrierte, da er Lachen musste. Außerdem konnte ich sein Herz schlagen hören, was mich total beruhigte. Seine Brust war warm und ich fühlte mich geborgen in seinen Armen. Okay, ich war definitiv tot müde, sonst würde ich nicht so einen Schwachsinn schwafeln. Nachdem Justin den Flur entlanggelaufen war, hörte ich, wie er die Tür zu meinem Schlafzimmer öffnete und hineintrat. Dann legte er mich sanft auf mein Bett und ich öffnete zufrieden meine Augen. 
„Danke“, flüsterte ich müde und verschlafen und lächelte ihn an. 
„Nichts zu danken“, murmelte er leise und leckte sich über seine Lippen. Wir sahen uns in die Augen und ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, da mich sein Blick fesselte und in eine andere Welt schickte. Er sah erst lange Zeit in meine Augen und blickte dann kurz auf meine Lippen. Ich war müde, ich war nicht ganz bei Sinne und ich konnte mich nicht kontrollieren.  Plötzlich lehnte sich Justin zu mir vor und berührte sanft meine Wange, was brennende Spuren auf meiner Haut hinterließ. Er sah mich liebevoll an und öffnete leicht seine Lippen. Wir waren nur noch wenige Zentimeter entfernt und nur eine kleine Bewegung würde alles verändern. Ich hatte jetzt so sehr das Bedürfnis danach... Er strich über meine zarte Wange, was mir für eine Sekunde meinen Atem raubte. Und dann erlöste er mich endlich von den Qualen und überbrückte die letzten Millimeter. Er legte seine Lippen auf meine, was mich fast vor Schreck erfrieren ließ. Nein, nein, nein,  flüsterte mein Verstand. Doch mein Herz wisperte: Doch.  Und somit fielen wir zusammen in einen leidenschaftlichen Kuss, der so viel Gefühl besaß und ich schloss die Augen. Ich griff in seine Haare und kraulte sie leicht, während er den Griff um meine Wange verfestigte und die andere Hand an meine Taille legte. Da das nicht gerade die perfekte Pose zum Küssen war, ging er auf mein Bett – ohne den Kuss zu unterbrechen – und legte rechts und links seine Knie neben meinen Beinen. Man konnte aber auch genauso gut sagen, dass er sich fast auf mich drauf saß – aber er hob seinen Körper etwas an, damit ich keine Last auf mir hatte.  Ich vertiefte den Kuss und biss sanft auf seine Lippen, was ihn in den Kuss Stöhnen ließ. In mir brannte eine unbeschreibliche Leidenschaft, die mir den Verstand raubte. Ich öffnete meine Lippen, was er auch tat und wir verschmolzen tiefer als je in diesen Moment. Er ließ von meiner Wange ab und legte seine Hände auf meine Taille, damit er mich halten konnte und der Kuss noch inniger wurde – was eigentlich kaum noch möglich war. Meine Lippen bewegen sich mit seinen im Rhythmus und wir massierten sie uns gegenseitig. Es war so ein wunderschönes Gefühl, dieser Kuss. Ich wollte nicht denken, nichts sagen, nichts tun – einfach nur diesen Moment voll und ganz genießen und mir über nichts Sorgen machen. Noch nie hatte ich so empfunden wie jetzt. Es waren nicht nur seine Lippen, die mit meinen verschmolzen, nein es war einfach der Moment, wie er mich hielt und mich sanft küsste.
Das entfachte ein Feuer in mir.  Wir pressten unsere Körper aneinander, sodass kein Blatt mehr Platz hatte. Wir keuchten beide kurz gleichzeitig wegen Luftmangel auf und schnappten nach Sauerstoff. Dann legte Justin seine Lippen wieder auf meine und der innige Kuss ging weiter. Aber plötzlich kamen mir die Gedanken, die ich während des Kusses zurückhalten wollte:                   

Eine Beziehung mit Justin Bieber? Sie werden dich verfolgen.
Sie werden dich beleidigen.
Sein Erfolg wird wegen dir den Bach runterstürzen.
Dein Leben wird sich komplett verändern.
Du wirst dich verändern.
Du wirst Freunde verlieren.
Er ist ein Superstar – wann willst du ihn bitte treffen? 
Wie soll so eine Beziehung funktionieren? 
Du wirst kaputt gehen. 

Ich keuchte entsetzt auf, stieß ihn entsetzt von mir und drehte meinen Kopf zur Seite. Justin richtete sich nachdenklich auf, starrte in mein Gesicht und leckte sich verlegen über die Lippen, aber ich versuchte Blickkontakt zu vermeiden.Seine Hände lagen immer noch  an meiner Taille … 
„Kyla, was ist los?“, fragte Justin leise und in seiner Stimme merkte ich, dass er verletzt war, da ich einfach den Kuss unterbrochen hatte. Meine Augen brannten und ich wagte es nicht zu blinzeln, da sich Tränen ansammelten. 
„Kyla?“, flüsterte er besorgt. Er wollte seine Hand auf meine Wange legen, doch ich schlug sie ihm weg. 
„Geh einfach“, wisperte ich und starrte an die Wand. Ich wollte ihm nicht in die Augen sehen. Ohne nachzufragen, löste Justin den Griff um meine Taille und stand vom Bett auf. Unglücklicherweise lief mir gerade jetzt eine Träne die Wange hinunter, als er mich genau musterte. Ich wischte sie mir schnell weg und sah kurz zu Justin, der immer noch im Zimmer stand. 
„Wieso soll ich-“, doch ich unterbrach ihn 
„Justin“, jammerte ich schon fast, da ich kaum Kraft mehr hatte etwas zu Sagen. „Geh“, forderte ich ihn kurz auf und ich merkte, wie zerbrechlich meine Stimme klang. Er sagte nichts mehr, starrte mich einfach nur an und ging dann schließlich wie erstarrt zur Tür. Als er rausging und gerade dabei war die Tür zu schließen, blickte er mich noch einmal an und der Blick ließ meine Adern eingefrieren. Sein Blick war so unglaublich verletzlich, ein Schleier von Trauer und Schmerz verborgte sich in seinen Augen. Wenn man ihn so ansah dachte man, er würde aus Glas bestehen und ich wäre der Stein, der ihn zerschlug.  Dann schloss er leise die Tür und als er weg war, drehte ich mich sofort um und weinte in mein Kissen.

Jump into Love! -Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt