Kapitel 31.

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„Bist du fertig?“, rief Justin von unten. 
„Ja“, schrie ich zurück und betrachtete mich nochmal im Spiegel. Ich hatte mich etwas schick gemacht, da ich jetzt zum ersten Mal, Los Angeles wirklich betrachten konnte. Deshalb trug ich ein weißes Kleid mit Spitze, welches ich extra mitgenommen hatte. Es reichte mir bis zu den Knien und betonte meine Figur. Dazu trug ich einfache, weiße Sneakers, hatte meine Haare offen gelassen und mein Makeup vertiefte meine grünen Augen. Ich wollte möglichst natürlich bleiben, da ich mich unwohl fühlte, wenn ich zu auf gestylt war. Ich lächelte in den Spiegel, nahm mir ein kleines Täschchen, wo ich mein Handy und Geld hineinpackte und ging dann auch schon eilig aus meinem Schlafzimmer. Als ich die große Treppe erreicht hatte, stand dort Justin schon ungeduldig und starrte auf seine goldene Rolex. Ich ging die Stufen runter und lächelte Justin an, als er sich zu mir umdrehte. 
„Wir können“, sprach ich. 
„Wow“, stammelte Justin und musterte mich gierig. 
„Du siehst wunderschön aus“. Ich lächelte und sah ihn verlegen an. 
„Du siehst auch nicht schlecht aus“, sagte ich etwas schüchtern. Justin trug eine graue, tiefsitzende Hose, dazu ein hellblaues T-Shirt, graue Supras und eine goldene Kette baumelte um seinen Hals. Er lächelte mich an und nahm mich dann freundschaftlich an der Hand. Justin führte uns zu seiner Haustür, öffnete sie, bevor er sich noch einen Autoschlüssel nahm und schloss sie dann hinter uns. 
„Das ist echt nicht nötig, dass wir Essen gehen müssen“, lachte ich und schwang unsere verhakten Finger hin und her. 
„Doch, das ist es. Ich denke nicht, dass du eine Woche nur von Spagetti leben möchtest“, meinte er. 
„Ich bin unkompliziert“, versicherte ich ihm. 
„So? Gut zu wissen“, murmelte Justin grinsend. Nachdem wir ein bisschen gelaufen waren, hielten wir schließlich vor einer Garage an. Justin tippte einen Code auf einen Touchscreen, der an der Wand der Garage außen hing und daraufhin piepte das Gerät und das Tor öffnete sich. Ich starrte auf das Auto, das umwerfend aussah. „Hast du ein neues Auto?“, fragte ich ihn staunend und ließ meinen Blick von dem Fahrzeug nicht ab. 
„Ne“, gab er von sich und ging auf das Auto zu. 
„Nur den silbernen umgefärbt“. 
„Nur“, lachte ich etwas spottend und berührte den schwarzen Wagen. 
„Gefällt er dir?“, fragte er mich. 
„Und wie“, murmelte ich nachdenklich, während Justin ihn aufschloss. Dann öffnete er seine Tür und stieg ein, während ich dasselbe tat und mich auf den gemütlichen Ledersitz fallen ließ. Justin startete den Motor und fuhr durch die freie Einfahrt bis zu dem weißen, großen Gitter, durch das wir auch bei unserer Ankunft gefahren waren und daraufhin wartete er ein bisschen, bis es sich von alleine öffnete und gelassen durchfuhr. 
„Und wo entführst du mich diesmal hin?“, fragte ich ihn neugierig und sah aus dem Fenster. 
„In die Pizzeria Mozza“, verriet mir Justin und fuhr um eine Kurve. (Die Pizzeria gibt es wirklich in Los Angeles (: ) 
„Dort gibt es wirklich die Besten. Kommen ganz frisch und heiß aus dem Steinofen“. 

Nachdem wir eine Weile gefahren waren, hielt Justin schließlich auf einem Parkplatz, neben dem Restaurant an und schaltete den Motor aus. 
„Bereit?“, fragte er mich und sah mir tief in die Augen. 
„Wozu?“, fragte ich ihn verwirrt und wusste nicht ganz, worauf er hinaus wollte. Justin gab mir dazu keine Antwort, sondern drückte mir nur meine Sonnenbrille in die Hand, worauf mir sofort ein Licht aufging. Oh nein, nicht schon wieder. 
„Hätte ich etwa doch meine Bodyguards anrufen sollen?“, fragte mich Justin unsicher, als er meinen trüben Blick wahrnahm. 
„Nein, ich hab doch dich an meiner Seite“, zwinkerte ich ihm zu, auch wenn ich ein unwohles Gefühl im Magen hatte.  Ich atmete nervös aus, setzte meine Sonnenbrille auf und öffnete ohne Justin vorzuwarnen, meine Beifahrertür. Da wir nicht gleich aus dem Auto ausgestiegen waren, als wir zum Parkplatz gefahren sind, hatten wir den Paps natürlich reichlich Zeit verschafft, sich um uns herum zu versammeln. Und so war das auch der Fall, zwar nicht so übel wie letztens vor Susie‘s Burger, aber dennoch waren sich nicht zu übersehen. Justin, der ebenfalls seine schwarze Sonnenbrille trug, ging um das Auto herum und reichte mir die Hand, die ich dankbar annahm. Morgen würde in der Zeitung natürlich stehen: „Justin Bieber händchenhaltend mit seiner neuen Freundin“, aber wir wussten beide, dass es nicht der Fall war und ließen uns davon nicht provozieren.  Ich schmieg mich näher an Justin und wir gingen kalt durch die Menschenmenge. Uns wurden wieder beschimpfende Sprüche an den Kopf geworfen, aber ich konzentrierte mich auf die Worte, die mir Moshe damals erklärt hatte:

„Lass dich niemals von den Menschen da draußen um den Finger wickeln. Sie rufen dir billige, verletzte Sprüche zu, damit du genau das machst, was du gerade versuchen wolltest – sie angreifen. Ignoriere sie und hab einen Tunnelblick“.  

Ich wiederholte die Worte immer wieder in meinem Kopf und ging ohne jegliche Mimik, mit Justin ins Lokal. Drin angekommen umhüllte mich sofort der leckere Pizzageruch und ich atmete erleichtert aus. Doch schon in der nächsten Sekunde wunderte ich mich, wieso plötzlich die ganzen Fotografen weg waren. 
„Wo sind sie?“, fragte ich Justin und runzelte die Stirn. Ohne zu erklären wen ich meinte, wusste es Justin bereits und antwortete mir darauf: 
„Das Gute in diesem Laden ist, dass hier sozusagen Paparazziverbot ist. Man kommt nur rein, wenn man einen Tisch bestellt hat. Und ich denke nicht, dass einer von den Pennern da draußen genug Kohle dazu hat“, grinste er, aber dennoch spannte er danach sofort sein Kiefer wieder an, als er an die Menschenmenge draußen dachte. Deswegen nahm ich meine Sonnenbrille ab, sah ihm besorgt in die Augen und streichelte seine Hand. 
„Hey Justin, mach dir um mich keine Sorgen“, murmelte ich leise, sodass nur wir es hören konnten. Bevor er etwas erwidern konnte, gab ich ihm einen strengen Blick der signalisieren sollte, dass ich es ernst meinte. Justin seufzte deswegen nur kraftlos und setzte ebenfalls seine Brille ab. 
„Mr Bieber, M’am, ihr Tisch ist dort drüben“, wand sich plötzlich ein Kellner zu uns und zeigte mit seinem Arm an einen freien Platz. Justin nickte dankend und ging mit mir an unseren Tisch, der mit einer weißen, zierlichen Spitzentischdecke gedeckt war, worauf sich ein paar rote Kerzen befanden und frische Rosenblätter den Tisch schmückten. 
„Wow, eine noble Pizzeria. Hätte nicht gedacht, dass es so etwas echt gibt“, scherzte ich und setzte mich auf eine Lederbank, nachdem ich Justins Hand losgelassen hatte. Der setzte sich gegenüber von mir und erwiderte lässig: 
„In LA ist alles möglich“. Danach bekamen wir sofort die Speisekarte und ich diskutierte mit Justin, dass es nicht möglich war, dass eine Pizza teuer sein konnte.

„Es geht einfach nicht, ist nicht möglich“, protestierte ich und wir beide kamen aus unserem Lachen nicht mehr heraus. 
„Ich meine man macht einen einfach Teig, schmiert Tomatensoße drauf und belegt ihn, mehr nicht“. Justin schüttelte lachend den Kopf und gab es auf mit mir zu diskutieren. 
„Und wieso stehen hier eigentlich keine Preise drauf!?“, rief ich entsetzt und warf lachend meine Arme nach oben. 
„Ist das ‘n Scherz oder so? Ich hab noch nie in meinem ganzen Leben eine Speisekarte in der Hand gehabt, die keine Preise besitzt“. Justin kramte verzweifelt ein Taschentuch aus seiner Hose und wischte sich damit die Tränen aus den Augen, die er wegen dem Lachflash bekam. Ich lachte mit ihm und klappte dann schließlich die Karte zu, da ich aufgab nach etwas billigem zu Suchen. Danach sah ich mich mit einem Lächeln um und mir gefror das Blut in den Adern als ich bemerkte, dass mich total viele Leute anstarrten. 
„Ich falle total auf“, flüsterte ich und mein Lächeln verschwand sofort aus meinem Gesicht. Mit einem bleichen Ausdruck drehte ich meinen Kopf wieder zu Justin, der nur die Schultern zuckte. 
„Ist doch egal“, meinte er und lächelte. Da ich erleichtert über seine Aussage war, zuckte ich kurz mit den Mundwinkeln und warf ihm einen dankenden Blick zu, da ich mich nicht mehr traute etwas zu sagen. Ist doch Schnuppe, du siehst die Menschen da eh nie wieder,  schaltete sich mein Bewusstsein ein und ließ mich entspannend hinter lehnen. 
„Ich nehm‘ eine Salat“, teilte ich Justin schließlich nach einigen Minuten mit, als ich noch einmal die Speisekarte durchsucht hatte. 
„Der kann ja wohl nicht so teuer sein“. Justin blickte zu mir hoch und lächelte stumm. 
„Kyla, ich lade dich ein. Du musst nicht darauf achten wie viel es kostet, such‘ dir aus was du willst“, sprach er  ernst. 
„Aber-“, ich wollte widersprechen doch Justin unterbrach mich. 
„Das ist für mich gar nichts, glaub mir“. Ich atmete besorgt aus und öffnete zum dritten Mal die Karte, um mir etwas herauszusuchen. Nach einer Weile kamen dann unsere Getränke, die wir schon vorher bestellt hatten. Justin bestellte einen Wein, doch ich verzichtete ganz auf Alkohol, da ich immer noch die schlechten Erfahrungen damit im Hinterkopf behielt. 
„Du bist doch erst 19“, merkte ich verwirrt an, als er an seinem Glas nippte. 
„Ja, aber das sehen die hier nicht so streng und ein Glas ist schon  mal drin“, erklärte er mir. 
„Willst du auch mal probieren?“, fragte er mich und reichte mir das Glas hin. Sollte ich oder sollte ich nicht? Ich war erst 17 und hatte eigentlich jetzt schon die Schnauze voll mit Alkohol. Aber dennoch fühlt es sich gut an, wenn die Flüssigkeit den Körper hinunterfließt – es erwärmt einen.  Ach wieso nicht? Ein Schluck wird die Welt jetzt nicht großartig verändern. Ich nickte dankend und nahm sein Glas, legte es an meine Lippen und schüttete einen Schluck in meinen Mund. Danach gab ich es ihm wieder und kostete den Wein. 
„Hm, schmeckt gar nicht schlecht“, stellte ich fest. 
„Schmeckt im ersten Moment irgendwie bitter, aber hat dann einen süßen Nachgeschmack“. 
„Stimmt“, gab mir Justin Recht und nippte nochmal an seinem Glas. Nachdem wir ein bisschen über unsere Familien gequatscht hatten, kam wieder ein Kellner und nahm unsere Bestellung auf. Ich bestellte natürlich eine Pizza, mit einem kleinen Salat als Beilage und Justin entschied sich ebenfalls für eine Pizza. Es dauerte nicht lange, da kamen auch schon unsere großen Teller und ich begutachtete sie gierig. 
„Man bin ich hungrig“, stellte ich fest und nahm ein Pizzastück in die Hand, in das ich sofort reinbiss. Auf meinem Teller lag eine Pizza mit viel Mozzarella, kleinen Schinkenwürfeln und Basilikumblättern. Justin hingegen entschied sich für den Klassiker: Salamipizza, die aber mit ein paar Champions belegt war. Aber ich musste zugeben, die Pizza sah nicht so aus wie eine, die man mal schnell nach Hause bestellte. Unsere Pizzen waren allgemein wirklich schöner angerichtet und sahen einfach leckerer aus. „Hmm“, zog ich das Wort in die Länge. 
„Die schmeckt ja richtig gut“. 
„Ja, das ist auch eines meiner Lieblingsrestaurants, aber das weißt du ja schon“, sagte Justin lächelnd und nahm einen weiteren Bissen seiner Pizza. 

Unsere Pizzen verschwanden schnell in unserem Bauch, da wir sehr hungrig waren und ich aß schließlich meinen Salat noch auf. 
„Das war wirklich sehr lecker“, stellte ich fest. 
„Danke, dass du mich mitgenommen hast“. 
„Immer wieder gern“, sprach Justin und lächelte mich an. 
„Aber glaub nicht, dass es das schon war“, sagte er geheimnisvoll und stand plötzlich auf. 
„Was hast du vor?“, fragte ich verwirrt. 
„Komm einfach mit“, befahl er mir und reichte mir seine Hand. Zögerlich nahm ich sie und stand auf. Justin führte mich durch das Restaurant und lief zu einem Flur, der nach wenigen Schritten endete. Als wir uns nach rechts drehten, tauchte eine Treppe vor uns auf, die wir hochgingen. Und als wir oben ankamen, blieb mir fast die Spucke weg. Vor uns erstreckte sich ein Saal, aus dem Musik ertönte, die ich vorher schon etwas wahrgenommen hatte. In dem Raum befanden sich ein paar Bars, ein DJ Pult und eine Tanzfläche. Viele Leute tanzten, lachten und hielten Cocktails in der Hand. Der Saal war wirklich wunderschön geschmückt. Lichterketten hingen über unsere Köpfe, Palmen in Töpfen und andere Pflanzen schmückten den Raum und die Tanzfläche leuchtete in bunten Farben. 
„Na komm“, forderte mich Justin auf und stellte sich plötzlich vor mich. 
„Wohin?“, fragte ich ihn und musste mir ein Lächeln verkneifen. 
„Weißt du noch als du damals in meiner Sweet aufgewacht bist und wir uns unterhalten haben?“, fragte er mich. 
„Ich hab dir gesagt, dass du gut tanzen kannst und ich dich mal sehen will, wenn du nicht betrunken bist“. 
„Das weißt du noch?“, wunderte ich mich, worauf Justin nickte. 
„Und jetzt wäre es der perfekte Zeitpunkt“, sprach er und sah mich erwartungsvoll an. Der Raum zog mich förmlich an und durch die Musik bekam ich total Lust zu tanzen. Ich fing an total zu grinsen und nickte, worauf Justin auch lächeln musste. Er nahm mich wieder an meiner Hand und zog mich quer durch den Raum, bis wir an der Tanzfläche stoppten. Und wie aufs Stichwort, spielte der DJ plötzlich einen Song, zu dem man perfekt tanzen konnte. Justin fing sofort an sich zu bewegen, worauf ich mir auch einen Schubs gab und leicht meine Taille bewegte. 
„Denk nicht daran, welche Tanzschritte du machst. Fühl einfach die Musik in dir, lass sie durch dich hindurchgleiten“, half mir Justin, als er sah dass ich ein bisschen Probleme hatte mich frei zu bewegen. Ich nickte und ließ mich von der Musik führen und mein Körper bewegte sich ganz alleine zu dem Rhythmus. Und ehe ich mich versah, waren wir beide in einen Tanz vertieft.

Jump into Love! -Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt