Dienstag - Zoey's Sicht
Ich denke, dass es mir bisher noch nie so schwergefallen ist, meinen Hintern aus meinem Bett zu bekommen und ihn in eine Hose zu stopfen.
Claire ist mit gestern keine Sekunde von der Seite gewichen, was mir eigentlich ziemlich guttat, aber wenn ich an die Schule dachte drehte sich mein Magen wieder um sich selbst. Ich sah in den Spiegel und fühlte mich sowas von nicht breit, die Schule heute zu betreten.
Wie sollte ich mich verhalten? Sollte ich so tun als wäre nie etwas passiert? Das ist fast unmöglich, weil es ja die ganze Schule mitbekommen hatte. Aiden hat sich nach seiner letzten Nachricht gar nicht mehr gemeldet. Ich will nicht sagen das es mich irgendwie enttäuschte, immerhin wollte ich, dass er mich in Ruhe lässt, aber ein kleiner Teil sehnte sich nach seiner Aufmerksamkeit.
Ich lief die Treppen nach unten, begrüßte nur kurz meinen Vater und lief auch schon raus, um zur Schule zu fahren. Was Logan gestern gemacht oder nicht gemacht hatte, wollte ich um ehrlich zu sein nicht wissen. Genervt startete ich mein Auto und drückte aufs Gas. Ich muss nur noch zwei Wochen überstehen, dann sind Ferien. Weihnachten stand vor der Tür und ich war mir nicht sicher, ob es dasselbe sein würde ohne meine Mutter. Vermutlich nicht. In der Schule angekommen ordnete ich noch einmal meine Gedanken, atmete noch einmal tief durch und öffnete schließlich meine Autotür. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das mich niemand beachtet hatte. Automatisch schweifte mein Blick zu der Stelle, wo die Gruppe von Jungs jeden Morgen standen und suchte unauffällig und doch hoffnungsvoll nach Aiden, aber er war nicht da. Vielleicht gut so. Mit einem rasenden Herzen, lief ich zum Gebäude und atmete erneut tief durch.
"Hallo Engelchen und einen schönen Guten Morgen!", begrüßte mich Claire und legte einen Arm um mich.
Ich lächelte leicht und erwiderte ein leises 'Guten Morgen.'
"Also, was hältst Du von ein wenig Shoppen und eine fette Pizza nachher? Auf meine Kosten. Ein wenig Ablenkung.", grinste sie und sah mich erwartungsvoll an.
Wir liefen ahnungslos durch den Flur und ich war nicht mal sicher, wo wir jetzt Unterricht hatten. Naja, das wird wohl gehen. Ich hatte wirklich keine Lust mich heute nochmal aufzurappeln, aber ein wenig Zeit mit Claire zu verbringen würde mir wohl guttun.
"Jolie, nehmen wir auch mit."
"Ja, okay geht klar."
"Außerdem geben wir heute unser bestes um kein Trübsal zu schieben, klar?"
"Ich gebe mein bestes, aber ich will nichts versprechen."
„Hast Du Aiden schon gesehen?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
Ich wusste, dass mir das nicht gelingen würde, aber ich würde wirklich mein Bestes geben. Wir liefen auf die kleine Gruppe zu, die sich unsere Klasse nannte und erst jetzt viel mir wieder ein, warum wir durch das ganze Schulgebäude gelaufen sind. Wir hatten heute in einem Computerraum, weil wir irgendeine Woche hatten. Jolie, Mason und Mary standen schon dort und schauten mich mit einem mitleidenden Blick an. Es nervte, dass die ganze Aktion irgendwie die ganze Schule mitbekommen hat. Können die nicht alle einfach gehen oder wenigsten so tun, als würden sie nicht so auffällig gucken? Ich weiß, sie meinen es nur gut, aber mir tut es nicht gut. Egal, ich lächelte sie stark an, gab jedem eine Umarmung bis auch schon der Lehrer kam und den Raum aufschloss. Ich ging als letztes rein, da mir das Gedränge einfach zu viel war.
Plötzlich spürte ich einen leichten Druck an meinem Handgelenk und wurde in der nächsten Sekunde auch schon mit einem heftigen Ruck nach hinten gezogen. Wütend drehte ich mich um und wollte der Person schon ins Gesicht schreien und fragen was das sollte, doch als ich mich umdrehte, verstummte ich.

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Perfect Idiot
Teen FictionWas soll man ohne Mutter machen? Ohne Freunde, die dir zur Seite stehen? Richtig, da hilft wohl nur ein Neustart. Zoey Brooks, 16, hatte sich ihr Leben wohl etwas anders vorgestellt. Nachdem ihre Mutter gestorben war, wusste sie nicht mehr weiter. G...