Kapitel 74

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Eine Woche Später – Mittwoch - Zoey's Sicht

In einer Woche ist Weihnachten und ich fühlte mich nicht bereit dafür. Ich lief durch die Stadt und suchte diverse Geschenke für meine Familie und Freunde. Mein Gott, wieso war das so voll? Wer hat an einem Mittwochnachmittag bitte nicht besseres zu tun, als einkaufen zu gehen. Ich schaute auf mein Handy. Eine Nachricht von Claire.

Claire: Vergiss Aiden einfach, er ist es nicht Wert. Blöder Penner.

Ich reagierte nicht. Was mit Aiden ist? Ich ertrage es so gut es mir möglich ist. Ich habe ihn die letzten Tage kaum gesehen, was vielleicht gut ist oder auch nicht. Er schreibt mir ständig, führt aber Monologe, was alles nicht gerade einfacher machte. Ich wusste ich müsse irgendwann mit ihm sprechen, ob ich wollte oder nicht.

Ich vermisse ihn, aber ich brauchte einfach diese Zeit. Zurzeit siegte der Schmerz. Ich lief durch alle möglichen Geschäfte, bis ich schließlich ein Gutschein für ein Wochenende auf einem Schiff für meinen Vater im Sommer gekauft habe, ein Buch von Nicolas Sparks für Jolie, Claire's Lieblings Make-up und jetzt brauchte ich nur noch etwas für meinen Bruder und Jonas. Ich lief in eine kleine Parfümerie und hoffte, dort etwas Schönes zu finden. Ich begrüßte freundlich die Mitarbeiter und lief direkt in jemanden rein.

"Oh, tut mir leid.", sagte eine mir bekannte Stimme.

"Dylan. Was machst Du hier? Ich dachte Du hast keine Zeit heute."

Dylan ist in den letzten Tagen viel für mich da gewesen, fast in jeder freien Minute. Er hat mich auf andere Gedanken gebracht, mich ein wenig aus meinem Trott geholt. Er hat jeden meiner Wut- und Tränenausbrüche mitgemacht und hat sich jedes Wort über Aiden angehört, ohne zu zögern. Deswegen lächelte ich auch breit als er vor mir stand.

"Erwischt. Nein, warte, streng genommen habe ich auch keine Zeit. Ich muss Weihnachtsgeschenke kaufen und Du konntest nicht mitkommen, aus bestimmten Gründen, die ich Dir nicht verraten werde.", rechtfertigte er sich und zog mich in eine Umarmung.

Ich zog seinen Geruch ein und der Duft erinnerte mich an Aiden. Verfluche dieses Parfum.

"Tja, aus der Nummer kommst Du nicht mehr raus.", lachte ich und er löste sich von mir, „Und was treibt dich hierher?", fragte ich und wedelte in der Luft rum, um auf den Laden aufmerksam zu machen.

"Meine Mum, die ein Lieblingsparfüm hat und ich ein Geschenk zu Weihnachten brauche. Standardgeschenk, ich bin ziemlich unkreativ."

"Kenn ich. Ich bin auch auf der Suche."

"Sehr gut dann hast du bestimmt gleich auch noch Lust auf einen heißen Crêpe mit Nutella richtig? Natürlich hat sie das.", meinte er und tippte mir mit seinem Finger auf die Nase und ich stimmte zu.

"Also...schieß los."

"Was meinst Du?"

"Was ist heute, ohne mich, aufregendes passiert?", fragte er neugierig.

"Ach so klar, ich war Fallschirm springen, Bungee-Jumping und ich habe den Nobelpreis gewonnen."

"Aufregend.", freute er sich. "Wie geht's dir Heute?"

Er fragte mich jeden Tag wie es mir geht, mit dem Hinweis, ich solle nicht Lügen, weil er es eh rausbekommen würde, also machte ich mir auch nicht die Mühe. Wir kamen jetzt an einem Crêpe-Stand an und bestellten uns zwei.

"Ich habe heute noch nicht geheult, also alles Gut."

„Ich bin so stolz auf Dich.", lachte er sarkastisch. „Und jetzt ernsthaft."

Ich schlucke den leichten Kloß in meinem Hals hinunter.

„Er hat mir geschrieben heute Morgen. Er will mit mir reden. Ich habe nichts gesagt. Es ist schwer."

Perfect IdiotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt