Samstag - Aidens Sicht
Etwas verwirrt nahm ich ihre Hand und zog sie auf die Beine.
"Wohin gehen wir?"
"Es ist eine wenig warm hier drinnen, findest du nicht?", sie schaute etwas peinlich berührt auf den Boden und wieder hob ich ihren Kopf ein Stück an.
Ich sah sie grinsend an und zog sie dann hinter mir her. Die Situation gerade war ziemlich komisch. Ich selbst bin ein wenig verwirrt. Warum hatte sie mich nicht geküsst? Habe ich Mundgeruch? Sie dachte vielleicht, dass es nur ihr peinlich gewesen war, aber mir war es genau so peinlich. Nur konnte ich besser damit umgehen. Mein Körper allerdings war immer noch auf einem der höchsten Grade die es im menschlichen Körper gibt. Keine Ahnung was los ist, aber dieses Mädchen brachte mich ziemlich ins Schwitzen. Wort wörtlich. Nur wenn ich wieder daran dachte fing mein Herz an zu-
Okay stopp Aiden, halt die Klappe. Sie ist doch nur ein Mädchen.
Nicht nur irgendein Mädchen, Kumpel. Sie ist die, die du möchtest.
Ich ignorierte die innere Stimme und widmete mich wieder voll und ganz Zoey. Selbst das mit der Gitarre war ziemlich ungewöhnlich. Ich spielte nie vor anderen, wenn es nicht meine Schwester oder meine Mutter war. Natürlich, früher habe ich auch im Unterricht gespielt, aber das war was anderes. Ich war klein und... ok nicht so wichtig. Und meine Brille sollte sie nicht zu Gesicht bekommen. Ich Trottel hatte sie liegen lassen. Übrigens trug Zoey sie und es machte sie noch um einiges schärfer. Immer noch hatte ich meine Hand mit ihrer verschränkt, als wir auf der Dachterrasse ankamen. Ok was heißt Dachterrasse. Es war eine kleine Fläche auf unserem Dach die eigentlich nicht zum Benutzen geeinigt war, aber das stört mich nicht. Schon vor ein paar Jahren hatte ich mir den Schlüssel von meinem Vater geklaut und ihn mir dann nachmachen lassen. Ich hatte es mir hier oben gemütlich gemacht. Ich hatte ein kleines Gitter angebaut, sodass man nicht sofort runterfällt und zwei größere Stühle mit einem kleinen Beistelltisch, den wir noch dahatten, hier hochgebracht.
Ich saß hier sehr oft mit Mia. Außerdem war die Aussicht von hier ziemlich schön. Da unser Haus nicht gerade so tief gebaut war, konnte man weit gucken. Abends war die Aussicht am besten. Wie gut, dass es schon dunkel war, sonst wäre die Aussicht heute nur halb so schön. Zoey und ich stellten uns an das Gitter und schauten runter. Okay, Zoey schaute sich um. Ich kannte das Ganze ja schon und schaute deswegen sie an.
"Wieso hast du sowas? "
"Ich weiß nicht."
Ihr Lächeln wurde breiter und ich sah, wie sie die frische Luft genoss. Die Brille, die sie immer noch auf ihrer kleinen Nase trug, schmückte ihr Gesicht noch mehr aus. Ihr langes braunes Haar wehte leicht im Wind. Wie konnte Gott nur so einen schönen Menschen erschaffen? Ich meine, diese braunen Augen und diese kleine, unwiderstehliche Statur und...ich höre mich schon an wie ein Mädchen.
"Du bist wunderschön.", rutschte es mir aus meinem Mund raus.
Sie drehte sich zu mir und hatte einen fragenden Blick.
"Das hier... wunderschön findest du nicht?", sagte ich schnell und zeigte auf die Aussicht.
"Ja.", lächelte sie leicht.
"Ich war früher ziemlich oft hier oben. Als Mia noch lebte haben wir hier fast jeden Abend verbracht. Danach bin ich nur noch selten hier oben gewesen.", gestand ich ihr ehrlich.
Schnell schoss ihr Kopf zu mir und nun war sie diejenige die mich von der Seite anguckte.
"Du warst mit Mia hier oben?"
Ich nickte leicht. Sie schaute wieder nach vorne und hatte einen fragenden, aber auch leicht lächelnden Blick aufgesetzt. Ich wusste, dass sie wissen wollte, wieso ich sie dann mit ihr hochgenommen habe.

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Perfect Idiot
Ficção AdolescenteWas soll man ohne Mutter machen? Ohne Freunde, die dir zur Seite stehen? Richtig, da hilft wohl nur ein Neustart. Zoey Brooks, 16, hatte sich ihr Leben wohl etwas anders vorgestellt. Nachdem ihre Mutter gestorben war, wusste sie nicht mehr weiter. G...