Kapitel 73

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Aiden's Sicht

Der dröhnende Schmerz in meinem Kopf war kaum auszuhalten und jetzt hat mich mein blöder Musiklehrer auch noch hierhergebeten. Wird Zoey auch hier sein? Ich hoffe, das dauert nicht allzu lange, sonst drehe ich wohl möglich komplett am Rad. Ich habe die letzte Nacht kein Auge zubekommen. Ich komme einfach nicht klar. Wie soll ich bloß damit leben, nicht zu wissen wie es Zoey geht oder was sie macht? Ich habe sie heute nicht einmal auf den Fluren entdeckt. Wie soll ich das aushalten, sie nicht zu küssen? Wie soll ich es ohne sie aushalten? Ohne ihre blöden Sprüche? Ohne ihr Lachen? Ich starrte auf den grauen, hässlichen Boden unseres Musikraumes und wartete darauf, dass mein Lehrer endlich auftauchte. Keine zwei Minuten später hörte ich auch schon wieder, wie die Türklinke heruntergedrückt wurde und mein Lehrer in den Raum tritt. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich zu ihm hochschaute.

Plötzlich roch ich einen süßen Duft, den ich nur allzu gut kannte. Ich drehte meinen Kopf so schnell wie möglich zur Tür und sah sie dort stehen. Durch meinen Körper fuhr ein leichter Schmerz, als ich ihre glasigen Augen sah. Ich schluckte schwer und sah ihr ins Gesicht. Sie wischte sich schnell ihre Tränen aus den Augen und setzte ein Lächeln auf. Ich brachte es einfach nicht übers Herz, mein Blick von ihr zu nehmen und folgte jedem ihrer Schritte, den sie näher auf mich zu kam. Ich will mich auf sie stürzen und ihr sagen, wie leid es mir tut und das ich ein Idiot bin. Sie drehte ihren Rücken zu mir und schaute gerade heraus zu unserem Lehrer und hörte aufmerksam zu. Um ehrlich zu sein bekam ich kein Wort mit, von dem was er sagte. Ich achtete auf die leise Atmung von Zoey, betrachtete ihre glatten Haare und konnte von der Seite ihre leichten Augenringe erkennen. Alles in einem war sie wie immer wunderschön. Ich blickte an ihr herunter und würde im Moment nichts lieber tun, als meine Arme um sie zu schwingen. Plötzlich drehte sich ihr Kopf leicht zu mir und trug ein leichtes und trauriges Lächeln. Sie lächelte. Zu mir? Warum? Plötzlich wurde ich nervös und meine Hände fingen erneut an zu schwitzen. Ich war verwirrt. Ich sollte, nein ich muss was sagen. Das kann es nicht gewesen sein.

"...gut also nächste Woche Freitag um 19:00 Uhr. In der Aula. Danke, dass ihr Beide mitmacht, ohne euch wären wir aufgeschmissen.", sagte mein Lehrer abschließend.

Ich nickte kurz und sah dann zu wie Zoey schnell und ohne weiteres aufsehen den Raum verließ. In einer kurzen Starre gefangen saß ich da und sah ihr einfach nur hinterher bis meine Beine mich hinter ihr herschleppten. Ich fing an leicht zu rennen, damit ich sie nicht verpasste und lief auf den Parkplatz.

"Zoey...!", rief ich mehr oder weniger und war mir nicht sicher, ob sie es gehört hatte.

Ich lief noch ein Stück und blieb dann stehen. Zoey's Schritte verlangsamten sich, bis sie schließlich zum Stehen kam. Zwischen uns lagen jetzt nur ein paar Meter und mein Herz fing an stark zu pochen. Sie drehte sich langsam um und starrte mich an. Sie biss sich ein wenig auf die Lippen und ich war, erneut, nicht in der Lage mich zu bewegen. Sie sah mich fragend an, ich öffnete meinen Mund aber kein Wort kam raus. Was sollte ich auch sagen? Tut mir leid, dass du den größten Arsch des Universums zum Freund hast? Sie drehte sich langsam wieder um, rollte mit den Augen und lief ein Stück weiter, was mich wiederum dazu veranlasste meine Beine in Bewegung zu setzten.

"Zoey! Warte kurz...bitte.", sagte ich erneut und stand jetzt nun so gut wie hinter ihr.

Sie blieb stehen, allerdings mit dem Rücken zu mir. Ich griff langsam an ihr Handgelenk und aus welchem Grund auch immer, ließ es zu. Ich schluckte schwer.

"Hör mir zu, ich weiß das Du das vielleicht nicht hören willst und dass das vermutlich auch nicht der richtige Augenblick ist, aber es tut mir wirklich unendlich leid. Ich hatte nie gewollt, dass du verletzt wirst. Ich bin dumm gewesen, das ich am Anfang so dachte. Ich weiß auch, dass es dafür keine Entschuldigung gibt, weil es einfach wirklich eine verdammt, beschissene Nummer war und ich würde alles dafür geben, um das Rückgängig machen zu können. Das versichere ich Dir.", sagte ich zur ihr und meinte jedes meiner Worte genauso wie ich sie sagte.

Perfect IdiotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt