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Abby's Perspektive

"David?", wimmerte ich und umfasste sein Gesicht mit meinen Händen. Ich beäugte jede seiner Bewegungen ganz genau, so als ob ich jede Sekunde aus diesem Traum aufwachen könnte. Aber es war kein Traum, denn jetzt fiel er mir in die Arme und drückte mich so fest, als würde sein Leben davon abhängen.

"Ja kleines, ich hab dich so vermisst. Du bist so groß geworden", antwortete er und dabei stiegen mir Tränen in die Augen, aber keine aus Trauen, sondern welche aus Freude. "Wie hast du mich gefunden? Und wo warst du? Du hast mich einfach mit ihnen alleine gelassen, wie konntest du nur?", fragte ich und meine Freude verwandelte sich in Wut. Mir liefen die Tränen wie Wasserfälle aus den Augen und ich begann wie verrückt auf seiner Brust herum zu trommeln.

Er hielt meine Handgelenke fest und erst jetzt erkannt ich die Tränen die sich in seinen eisblauen Augen bildeten. "Abby ich hätte dich niemals allein bei Ihnen gelassen, aber ich hatte keine Wahl. Mom und Dad haben mich nie so geliebt wie dich und als sie dann in dir das perfekte Kind gesehen haben, haben sie mich auf eine Militär Akademie geschickt. Ich wusste, dass sie dir nicht die Wahrheit sagen würden und ich hab dich bis heute überall gesucht."

Unsere Eltern waren Monster, wie konnte man seinen Kindern nur so etwas antuen, ich habe meinen Bruder geliebt. Ich trat ein Stück zur Seite und zeigte ihm mit einer einladenden Handbewegung, dass er herein kommen sollte. "Und wie hast du mich gefunden?", fragte ich ihn voller Neugier.

"Naja ich bin zu Mom und Dad gefragt, aber wie erwartet haben sie mir nichts über dich erzählt und dann hab ich angefangen über dich zu recherchieren. Als ich kurz davor war die Hoffnung aufzugeben, fand ich diesen Zeitungsartikel, in dem du auf einem Ball mit einem gewissen Mr. Coleman warst und so hab ich dich dann schlussendlich auch gefunden", sagte er.

"Kleines glaub mir, ich habe dich jeden Tag vermisst und wenn du nichts dagegen hättest würde ich gerne die verlorene Bruder-Schwesterzeit nachholen", fügte er hinzu. Ich sprang ihm in die Arme und begann erneut zu schluchzen. Mehr als ein Nicken bekam ich nicht zu standen, denn ich war einfach immer noch so geschockt davon, meinen Bruder nach all den Jahren wieder zu sehen.

Er hat sich stark verändert, seine Haare waren nicht mehr blond sondern pechschwarz. Von dem süßen kleinen Jungen war keine Spur mehr. Stattdessen hatte er markante Wangenknochen, Muskeln am ganzen Körper und sah aus wie aus einem Modelkatalog gedruckt. Das einzige woran man erkannte, dass ich mit diesem Adonis verwandt war, waren seine stahlblauen Augen.

"Erzähl mir, was hast du die letzten Jahre gemacht?", fragte ich ihn, nachdem ich mich beruhigt hatte. "Mit 16 bin ich von der Schule geflogen und hab dann bei Tante Milly gewohnt, weil sie Mom und Dad dafür, dass sie mich einfach weggeschickt hatten, auch verabscheute. Sie hat mich auf eine örtliche High School geschickt und anschließend hab ich bei Onkel Frank in der Firma angefangen, die ich auch bald übernehmen werde und du?", erzählte er

"Nachdem du weg warst, sind unsere Erzeuger nur noch schlimmer geworden. Ich durfte nichts mehr. Nach der Schule musste ich sofort nach Hause und lernen, das war aber auch der Grund dafür, dass ich meinen Abschluss als Jahrgangsbeste gemacht hatte. Alle Colleges boten mir Stipendien und Mom und Dad führten ihren üblichen Psychologie- und Medizinkrieg und als ich mich für keins von beiden entschieden hatte, wurde ich zum 2. verstoßenen Kind", sagte ich und lachte verächtlich.

"Nach meinem Wirtschafts- und Medien Studium, bewarb ich mich dann bei Coleman Industries und bekam meinen Traumjob und jetzt sind wir hier", fügte ich hinzu. Wir unterhielten uns noch eine Weile bis wir am Abend anfingen Disney Filme zu schauen, die wir schon als Kind geliebt hatten.

"Es ist spät, ich sollte langsam gehen", sagte David und erst dann blickte ich seit heute Mittag das erste mal wieder auf die Uhr. "Oh verdammt es ist schon 02:00 Uhr, ich muss um 08:00 Uhr bei der Arbeit sein", sagte ich. Gemeinsam liefen wir zu meiner Wohnungstür und mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich von mir. Kurz bevor ich die Tür schloss, drehte er sich nochmal um und sagte "ich hol dich morgen in der Mittagspause zum Essen ab, keine Widerrede." Und nach einem Nicken meinerseits, schloss ich die Tür und ließ mich in mein Bett fallen.
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Erst mal wollte ich mich entschuldigen, dass so lange kein Update kam,  ich werd in Zukunft wieder jeden Wochenende ein Kapitel updaten.🙊Außerdem wollte ich euch Danke sagen für die unglaublichen 15,5k Reads, das ist der Wahnsinn, ihr wisst nicht wie sehr mich das freut. 😍❤️
Und auch Danke für die ganzen Votes und Kommentare, das macht mich echt glücklich, weil ich nie mit so vielen lieben Kommentaren und so vielen Lesern gerechnet hätte. Deshalb 1000 mal Danke.😍😍

LG Julia❤️

In Love with my Boss?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt