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Wer gab uns das Recht darüber zu urteilen was schön und was nicht schön ist? Und was noch viel wichtiger ist, wer gab uns das Recht, diesen gesellschaftlichen Stempel zu akzeptieren? Denn nichts auf dieser Welt ist wichtiger als die Schönheit, die in einem steckt selbst zu erkennen.
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4 Monate später

Abby's Perspektive

Unser Sohn war mittlerweile schon eine Woche alt und wir beiden durften endlich zu Louis nach Hause, da sämtliche Untersuchungen abgeschlossen waren. James war ein kerngesundes Kind, aber auf Grund dessen, dass er keinen Ton bei seiner Geburt von sich gegeben hatte, wollten die Ärzte sicher gehen, dass nichts passiert war.

Flashback

Ich war mittlerweile hochschwanger, aber die Parkers waren seit langem mal wieder in Los Angeles und wollten sich deshalb auf ein Meeting mit mir und Louis treffen, weshalb ich heute zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder die Firma betrat. Mein Bauch war mittlerweile kugelrund, sodass ich eine Schwangerschaft nicht mehr hab leugnen können, auch wenn ich das nie vor hatte. Wir setzten uns zusammen oben in den Konferenzraum und redeten miteinander. Immer wieder durchzogen mich krampfartige Schmerzen im Bauchbereich, doch ich machte mir da keine großen Gedanken, bis ich spürte wie es nass mein Bein hinunter lief und diese Schmerzen immer häufiger auftauchten.

"Louis?", schrie ich etwas verunsichert und spürte kurz darauf, dass ich die ganze Aufmerksamkeit des Raumes hatte. "Ist alles gut, Liebling?", wollte er wissen und wie auf Knopfdruck durchströmte mich wieder der Schmerz und ich schüttelte den Kopf. "Ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt?", erklärte ich und sofort stand ihm die Panik ins Gesicht geschrieben und keine fünf Minuten später saß ich bei ihm im Auto, auf dem Weg ins Krankenhaus. Mittlerweile war ich mir ziemlich sicher das die Krämpfe Wehen waren und unserer Sohn in den kommenden Stunden auf die Welt kommen würde.

Im Krankenhaus angekommen wurden wir sofort in den Kreissaal gebrachte, in dem eine Ärztin und Hebamme zu uns kamen. Die Ärztin untersuchte mich und bestätigte, dass es sich hierbei um Wehen handelte und James heute auf die Welt kommen würde. Louis hielt währenddessen die ganze Zeit meine Hand, obwohl ich ab und zu befürchtete ihm versehentlich dabei die Hand zu brechen. Als James Kopf zu sehen war, sollte er wie jedes gesunde Baby schreien, doch das tat er nicht. Das tat er nicht mal, als die Hebamme ihn hoch hielt und inspizierte.

Das war der schlimmste Moment meines Lebens, diese Angst, dass etwas mit meinem Kind nicht stimmte oder das es gar nicht am Leben war. In diesem Moment sind die schlimmsten Szenarien vor meinem inneren Auge abgelaufen, aber ich war einfach nicht fähig etwas zu fühlen, dafür war ich viel zu aufgewühlt. "Was ist mit ihm?", fragte jetzt auch Louis völlig mit den Nerven am Ende. "Warten Sie hier einen Augenblick", antwortete die Ärztin und ging einen Raum weiter, in den die Hebamme James zuvor gebracht hatte. "Glaubst du, dass er...?", ich konnte es einfach nicht aussprechen, weshalb ich die Frage offen ließ. "Ich weiß es nicht", seufzte Louis und wir beiden mussten sehr stark mit den Tränen kämpfen.

Knapp eine viertel Stunde später kam die Ärztin zurück, jedoch ohne James. "Mr. und Mrs. Coleman, machen Sie sich keine Sorgen Ihrem Sohn geht es gut, wir sind derzeit lediglich am forschen, warum er nicht geschrien hat, aber wir können Ihnen versichern, dass alles in bester Ordnung mit Ihrem Kind ist", sprach sie die erleichternden Worte aus, weshalb Louis und ich gemeinsam Freudentränen vergossen.

Flashback Ende

Und jetzt eine Woche später, konnte ich endlich meine Tasche packen und mich mit meinem Kleinen auf den Weg zu seinem Vater machen. James hörte mittlerweile gar nicht mehr auf zu schreien, weshalb ich die vergangene Woche kaum ein Auge zubekam. Louis kam immer wieder vorbei, eigentlich in jeder freien Minute, es war jedoch etwas ganz anderes endlich mit dem Kleinen zuhause zu sein. Wie aufs Stichwort tauchte er auf und nahm mir meine Tasche ab, damit ich James mit beiden Armen fest umschließen konnte.

Bereits auf dem Weg nach Hause schlief der Kleine und Louis und ich hatten endlich mal wieder einen kurzen Augenblick Zeit für uns alleine. "Wie geht es dir, Engel?", wollte er wissen und sofort entwich mir ein Gähnen. "Etwas müde, die letzte Woche war sehr anstrengend, aber sonst geht es mir bestens. Und wie geht es dir? Wie läuft es in der Firma?", antwortete ich. "Du fehlst an allen Ecken, aber sonst läuft in der Firma alles bestens. Ich habe euch sehr vermisst, weshalb es mir jetzt umso besser geht", erwiderte er, was mich zum strahlen brachte.

Kurz darauf kamen wir zuhause an und entschieden uns James zum ersten mal in sein Bett zu legen und uns anschließend mit einer Tasse Tee ins Wohnzimmer auf das Sofa zu setzen. "Du siehst fertig aus, Liebling", seufzte er und müde lehnte ich mich mit meinem Rücken an seine Brust. Ich merkte kaum wie ich innerhalb von Sekunden einschlief bis ich später durch James Geschrei wieder wach wurde.

Louis's Perspektive

"Was hältst du davon, dass wir morgen, wenn es schönes Wetter ist mit dem Kleinen auf den Spielplatz in den Park gehen und dort auch eine Runde mit ihm laufen?", fragte ich meine Frau, doch ich bekam keine Antwort. "Engel?", hakte ich nach, doch wieder war keine Reaktion vorhanden. Ich bewegte mich ein bisschen, sodass ich ihr Gesicht sehen konnte und da fiel mir auf, dass sie schlief. Gerade in dem Moment als ich sie wieder in meine Arme schließen wollte, schrie James und so machte ich mich schnell auf den Weg nach oben, zu seinem Bett.

Langsam nahm ich ihn aus seinem Bett und wippte leicht mit ihm auf meinem Arm hin und her, doch er hörte nicht auf zu schreien. Auch als ich ihm die Windeln wechselte und anschließend Schlaflieder vorsang hörte er einfach nicht auf zu schreien, was mich langsam zum verzweifeln brachte. Desto mehr er schrie umso mehr hatte ich das Gefühl meiner Rolle als Vater nicht gerecht zu werden, was mich innerlich sehr verletzte. "James, bitte höre auf zu schreien, bevor Mama wach wird", war mein letzter Versuch und plötzlich wurde er still.

Einen kurzen Augenblick später merkte ich jedoch, dass das nicht an mir lag, sondern an Abby, die beruhigend ihre zierliche Hand auf meine Schulter legte und anschließend James auf den Arm nahm, um ihn zu stillen. Wieso konnte ich ihn denn nicht beruhigen und ihr fiel das so einfach?!

In Love with my Boss?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt