Der Fluch

248 11 5
                                    

"Kein Problem.",sagt Leen, "Linea hat etwas von einer Krankheit erzählt... was genau hat es damit auf sich?"
Erstaunt sehe ich zu wie das Lächeln förmlich aus Kirims Gesicht kippt und Schmerz in seine Augen tritt. "Die Krankheit ist anders als ihr sie euch vielleicht vorstellt. Eigentlich ist es eher ein Fluch. Wenn wir von ihr befallen werden, passiert das in jungen Jahren, zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr. Sie... stoppt den Alterungsprozess, zumindest den körperlichen... der Verstand ist klar, aber sie sind in dem Körper gefangen und können sich nur wie Kleinkinder verhalten. Mehr als 90 Prozent der Kinder hier müssten eigentlich schon erwachsen sein, manche sind, wenn man die Jahre zählt, so alt wie ich.
"Unmöglich", rufen Leen und ich wie aus einem Mund. Seine Lippen verzerren sich zu einer schmerzvollen Grimasse. "Ich wünschte es wäre so. Das gleiche hat Tsunade auch gesagt, sie meinte es wäre einfach nicht möglich und wir wollten und nur wichtig machen."
Mir schießt ein Gedanke durch den Kopf und ich wirbel zu Linea rum. "Woran erkennt man ob man von dem Fluch befallen ist?", frage ich sie.
"Man hört einfach auf zu altern. Ich zeige es dir.", antwortet sie mir.
Fragend lege ich den Kopf schief, da nimmt Linea mich an der Hand, zieht mich nach draußen zu einem Haus und klopft an die Tür. Eine Frau mittleren Alters mit den gleichen Augen wie die von Linea öffnet und starrt mich an. "Ich möchte ihr Sinan vorstellen, bitte, Mama.", sagt sie entschlossen. Daraufhin neigt die Frau den Kopf und lässt uns eintreten. Linea führt mich in das Haus, in dem es genauso dreckig ist wie ich es erwartet hatte. In einem Raum, ich nehme an es ist das Wohnzimmer, sitzt ein kleiner Junge mit dem Rücken zu uns. Wenn ich sein Alter schätzen würde... er sieht aus wie 2.
"Das ist mein Bruder." Linea schaut mich an. "Er ist mittlerweile 17."
Ich keuche erstaunt und gucke auf das kleine Kind. "Sinan, schau mal, ich habe Besuch mitgebracht!", ruft sie leise mit hoher Stimme.
Er dreht sich um und als ich die Augen sehe erstarre ich. Das sind nicht die Augen von einem Kleinkind, die Augen gehören zu einer fast erwachsenen Person. Sie sind stechend und intelligent, erfassen mich sofort. Aus seinem Mund hingegen kommen Babylaute und er klatscht begeistert mit den Händen.

Mir treten die Tränen in die Augen. Das ist einfach grausam...
"Und das bleibt für immer so?", schniefe ich. Linea nickt betreten und erklärt mir, dass bis jetzt niemand ein Heilmittel gefunden hat.
Da stürzt Leen durch die Tür: "Ich will es versuchen! Ich kann es schaffen, ganz sicher!"
Linea schaut sie mit einem schiefen Lächeln an. "Sogar Kabuto konnte nichts dagegen machen. Wieso solltest du es hinbekommen?, fragt sie mutlos.
Leicht verärgert schaut Leen sie an. Dann guckt sie zu mir und ich sehe, wie geschockt und entschlossen sie ist. Sie möchte ihnen genauso gerne helfen wie ich. Ich schließe kurz die Augen und schaue Leen zustimmend an.
Wir können es schaffen.
Zusammen.

Reise nach Konoha [Naruto FF] Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt