5. "Oh yeah, Baby!"

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Kapitel 5. "Oh yeah, Baby!"

Annies nervöses Zucken war beinahe unerträglich. Es war noch schlimmer, als gestern am Flughafen, da sie begonnen hatte immer wieder zu quieken. Wir waren noch im Aufzug und die Spiegel machten es mir unmöglich ihre Bewegungen zu ignorieren.

Allerdings konnte ich ihre Aufregung verstehen, immerhin vergötterte sie diese Jungs und würde sie gleich kennenlernen. Bei ihr lief nur selten etwas anderes als One Direction.

Während Annie wie immer Top gestylt war, mit aufwenigem Make - Up und figurbetonendem Outfit, war ich eher schlicht gekleidet und hatte mein Skateboard dabei. Ich trug eine einfache helle Jeans, ein schwarzes Top mit Batmanzeichen, den schwarzen Hoodie, den ich bis zu den Ellebogen hochgeschoben hatte, und meine schwarzen Nike Blazer mit weißem Haken.

Meine Haare trug ich offen, hatte aber die Kapuze wieder übergezogen. Meine Handgelenke waren bedeckt von Armbändern. Das Board lag in meiner Hand und eingeklemmt zwischen meinem Arm und meiner Hüfte.
(Mels Outfit:  http://www.polyvore.com/beim_konzert/set?id=107038786 )

Wie immer trug ich nur schwarzes Make - Up, kein Glitzer, kein Lipgloss, einfach nur Wimperntusche, Kajal und Eyeliner. "Ist alles okay, Süße?", fragte Annie mich, als sie meinen kritischen Blick bemerkte. "Klar.", sagte ich und das war die reinste Wahrheit. Ich hatte nur ein wenig andere Pläne für die Ferien gemacht.

Als die Türen des Aufzugs sich öffneten sprang ich auf das Board und fuhr durch die Lobby. Die Leute warfen mir fassungslose Blicke zu, was ich geflissentlich ignorierte. Wenn wir für das Hotel so viel zahlten, dann war es ja wohl nicht so schlimm, wenn ich ein bisschen durch die Halle rollte.

Annie hielt mir, nachdem ich nur zur Provokation noch ein paar Schlaufen gefahren war, wie immer die Tür auf und ich fuhr auf den Parkplatz, wo bereits unser Wagen wartete. Das Auto glich einer kleinen Limousine. 

"Ich fass es nicht. Ich treffe gleich One Direction.", flüsterte sie und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht rum. "Bitte sag mir nicht, dass du deswegen anfängst zu weinen..." Ihre Augen glitzerten tatsächlich. "Einfach unmöglich.", murmelte ich und lehnte mich in den Sitz zurück. Sie würde noch ihr ganzes Make - Up zerstören, wenn sie sich jetzt nicht zusammenreißen würde.

Die restliche Fahrt verlief relativ ruhig, da Annie versuchte nicht zu heulen und ich einfach nichts zu sagen hatte. Ich lehnte meinen Kopf gegen das kalte Glas der Scheibe und betrachtete den Regen, der sie in Strömen runterlief. Das schöne Wetter von heute Vormittag war wie weggeblasen.

Irgendwie fand ich es fies, dass ich die Jungs treffen würde, obwohl ich sie nicht mal kannte und andere keine Chance darauf hätten.

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Der Backstagebereich war recht gemütlich. Es war ein Tisch gedeckt, da die Jungs  vermutlich hungriger wären, als ich, wenn sie von der Bühne kommen würden. Über einen Bildschirm konnten wir das Konzert verfolgen, allerdings war ich anderweitig beschäftigt und Annie lief die ganze Zeit auf und ab.

Die Jungen sangen gerade ihren letzten Song, so viel hörte selbst ich. Tickets waren bei dem Treffen nicht dabei gewesen, da es nicht nur eine Stunde  ging, sondern bis sie zurück zu ihrem Hotel fahren würden.

Ich spielte schon seit zwei Stunden ein Ballerspiel auf meinem Handy und hatte mich dafür auf das Sofa gekuschelt, das mir ziemlich groß vorkam. Es war gigantisch um ehrlich zu sein, was wohl daran lag, dass da fünf Leute darauf passen sollten. Hatten die das extra hierher bringen lassen?

Mein Skateboard ruhte unter meinen Füßen und manchmal schob ich es hin und her, wenn ich gerade nicht so viel zu hatte und nach Opfern suchte, die ich abschießen konnte. Von der Musik bekam ich nicht sonderlich viel mit, da Annie die ganze Zeit vor sich hin murmelte, doch so schlecht klang es gar nicht mal. Nur eben nicht ganz mein Geschmack.

Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt