21. "So ein Angebot kann man nicht abschlagen."

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Kapitel 21. "So ein Angebot kann man nicht abschlagen."

Der heutige Tag wurde zum Gammeltag erklärt. Okay, das waren die anderen Tage irgendwie auch gewesen, doch heute taten wir wirklich gar nichts. Die meiste Zeit verbrachten wir im Zimmer der Jungs und redeten. Es war unglaublich, dass uns die Themen noch nicht ausgegangen waren.

Manchmal rappelten wir uns auf und zwei von uns holten noch mehr essen oder wir ließen uns etwas aufs Zimmer bringen. Alle warfen sich ständig irgendwelche Blicke zu und wieder hatte ich da dieses Gefühl, dass hier etwas hinter meinem Rücken ablief.

Gegen Nachmittag verschwand Harry mit Annie auf sein Zimmer und ich wollte gar nicht wissen, was die beiden darin machten. Und während wir so nichts taten, fiel mir etwas ein. Etwas verdammt Wichtiges. Meine Freunde.

Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und griff hektisch nach meinem Handy. Ich hatte mich kein einziges Mal gemeldet, seitdem ich hier war.

Sofort wählte ich Bens Nummer, die Jungs schauten mich verwirrt an. "Es tut mir Leid, Benny. Verzeihst du mir?", winselte ich in den Hörer, nachdem er abgenommen hatte. "Jaja. Wie heißt er?", fragte er und ich konnte mir gerade bildlich vorstellen, wie er bei sich auf dem Bett saß und an seiner X-Box zockte, das Handy eingeklemmt zwischen Ohr und Schulter.

"Drück mal auf Pause, Ben.", seufzte ich und er stöhnte auf. "Du kennst mich zu gut, Süße.", murmelte er und ich lachte amüsiert. "Ja, dafinitiv." Und ich meinte das ernst. Ich wusste ALLES! Grund dafür war unsere Blutsbruderschaft. Er musste mir alles erzählen.

Allerdings waren oft andere Personen anwesend, wenn wir uns über wichtige Dinge unterhileten, also hatten wir mal einige Codewörter ausgemacht. Eine Portion (Essen), zum Beispiel, stand für ein Mädchen oder einen Jungen - je nachdem - und der/die wurde dann im gleichen Genre umschrieben. Und genau dieses Codewort benutze ich, da die Leute um die es ging gerade neben mir saßen und interessiert zuhörten.

"Problem, Ben. Es gibt fünf Portionen, alle äußerst lecker. Und eine davon ist unbeschreiblich köstlich, wenn du verstehst, was ich meine, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich sie essen soll. Ich meine, ist das nicht noch ein bisschen voreilig?", jammerte ich. Die Jungs schauten mich an, als wäre ich geisteskrank. Naja, das war ich vielleicht auch.

"Name?", lachte Ben. "Sag mal Liam, was hatte ich noch mal zum Frühstück? Ach ja und Ben: mach jetzt aus!" Wieder stöhnte er. "Hübscher Name.", meinte er. Liam wollte mir gerade antworten,  doch ich unterbrach ihn. "Hat sich geklärt, danke."

"Mach dich ran.", befahl mein bester Kumpel. "Und vor allem: Schick mir ein Bild!" Ich lachte. Ja klar, warum nicht? "Gib einfach bei Google ein und klick auf den ersten Eintrag.", meinte ich. Ja, ich hatte seinen Namen geooglet? NA UND?! Dann bin ich halt ein Stalker. 

Ich hatte es ja auch nicht übertrieben, aber ich wollte mal schauen wie er früher aussah und ich sag nur: Süß! Er war ja so knuffig und hatte so ne Justin Bieber Frisur, wie Louis auch. Ich bin fast aus dem Bett gefallen. Na gut, ich bin aus dem Bett gefallen.

"Ulala.", pfiff Ben in den Hörer. "Nicht schlecht, Sweetie. Du hast einen super Geschmack." Ich lachte. "Ehm, hallo?! Weißt du doch." Die Blicke, die mir die Jungs zuwarfen waren einfach nur göttlich. Durcheinander waren sie ja schnell mal, doch das, was sie jetzt ausstrahlten, war der Ausdruck purer Verwirrung.

"Okay, dann lass ich dich mal mit deinen Leckerbissen alleine. Und schick mir ein Foto von denen mit dir.", schrieb er vor und legte dann auf. "Ich dich auch.", grummelte ich ins Nichts und nahm mein Handy vom Ohr. Arschloch!

"Wer war das?", fragte Liam und schaute mich etwas verwundert. "Mein Kumpel Ben.", sagte ich und setzte mich neben sie. Kurz darauf blendete uns das Licht des Blitzes. "Wow, was wird das?", fragte Louis und wuschelte sich durch die Haare.

Bevor einer der Jungs das Foto - ich sag nur genial - löschen konnte, sendete ich es an meinen Kumpel, der mir sofort einen Grinsesmiley zurückschickte. "Zeig mal her!", schrie Zayn und riss mir mein Handy aus der Hand.

Kurz darauf landete ein Kissen in meinem Gesicht und ich sprang erschreckt auf. "Sag mal spinnst du, Zayn?", kreischte ich und schlug zurück. So entsand eine wilde Kissenschlacht - ohne Federn, das wäre viel zu klischeehaft - und wir lagen kurz darauf alle schwer atmend auf dem Boden.

Ich war schon fast eingeschlafen, als ich die Jungs wieder hörte. "Ich bring sie grad ins Bett.", sagte eine mir sehr bekannte und angenehme Stimme und ich wurde von zwei starken Armen hochgehoben. "Ich trag das Bettzeug.", meinte Zayn und ich hörte ihn hinterhertrotten.

Sanft wurde ich auf einem weichen Bett abgelegt und sank in die kuschelige Matratze. "Ich geh dann mal aufs Sofa.", seufzte Liam und deckte mich zu. Zayn lachte. "Du bist so süß, Liam. Jetzt leg dich doch neben sie."

Er atmete laut aus. "Quatsch. Das kommt schon ein bisschen verzweifelt." Okay, das reichte mir. "Tut es nicht und jetzt leg dich endlich neben mich.", nuschelte ich und tastete nach ihm, da ich wusste, dass er sich auf die Bettkante gesetzte hatte.

Als ich sein Handgelenk gefunden hatte, zog ich leicht daran. "So ein Angebot kann man nicht abschlagen.", sagte Zayn, vermutlich zwinkerd, und ging. Die Tür fiel mit einem leisen Klicken ins Schloss. Liam saß noch immer da und regte sich nicht.

"Kommst du jetzt oder soll ich gehen?", fragte ich leise, da ich ja überhaupt nicht wusste, ob es für IHN okay war neben mir zu liegen. Er lachte. "Als ob." Und dann legte er sich neben mich und obwohl wir uns nicht berührten, spürte ich die Wärme, die er ausstrahlte.

Es passiert automatisch, dass wir uns immer näher kamen und ich irgendwann an seine Brust gekuschelt war. Und es fühlte sich so verdammt gut an, richtig, als würde ich genau hierher gehören. "Was machst du nur mit mir, Mel?", murmelte Liam eher zu sich selbst, als zu mir.

Waaas? Schon 570 Reads?! UND 91 Votes? Im Ernst? Danke *-* Ihr seid so toll, danke, danke, danke ^-^

Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt