Kapitel 20. "Tut er nicht, glaub mir."
Mels POV:
Die Zeit verstrich. Je länger wir da saßen, desto schwieriger fiel es uns neue Aufgaben zu stellen. Letztenendes hatte keine mehr Lust und wir teilten alle restlichen Shots unterienander auf. Der Alkohl ging so schnell ins Blut über, dass es nicht lange dauerte, bis wir alle betrunken waren und nicht mehr wusste, was wir taten.
Niemand war noch bei klarem Verstand, wir blieben einfach liegen. Jemand machte das Licht aus, nur die Lichter, der Stadt unterbrachen die Dunkelheit. Schnell schliefen die ersten ein. Niall atmete geräuschvoll ein und aus. Harry murmelte unverständliche Dinge, Annie schnarchte leise. Ich schlief als eine der letzten ein.
Wo genau ich war, wusste ich nicht. Irgendwo auf dem Boden. Nicht weit von mir entfernt lag jemand, sein Atem schlug gegen meine Schulter. Genervt drehte ich mich zur Seite, stieß aber gegen einen anderen. Da ich es nicht schaffte aufzustehen - vermutlich würde ich auf jemanden drauftreten - versuchte ich mich so hinzulegen, dass ich Abstand zwischen beiden Körpern hatte.
Als ich aufwachte hatte ich höllische Kopfschmerzen. Doch sie wurden von etwas übertönt. Dem Kribbeln, das durch meinen Körper huschte. Vorsichtig schlug ich die Augen auf und starrte auf eine nackte Brust.
Das Sonnenlicht stach in meinen Augen und ich musste heftig blinzeln, um mich an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen.
Vorsichtig schaute ich hoch und sah in Liams Gesicht. Auch er schien gerade aufgewacht zu sein. "Oh mein Gott, sorry!", sagte ich und wollte von ihm wegrücken doch er hielt mich fest umschlungen. "Wenn du jetzt gehst, dann wird mir kalt.", murmelte er und ich entspannte mich.
"Okay.", flüsterte ich und schloss noch einmal die Augen.
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"Die beiden sehen so süß aus.", flüsterte jemand und ich sah ein grelles Licht hinter meinen geschlossenen Augen. Sofort öffnete ich sie und sah, wie fünf Personen auf mich herunterblickten. Mit einer Hand fuhr ich mir durchs Gesicht und richtete mich auf.
Liam neben mir seufzte. "Was ist denn los?", murrte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Hab ich was verpasst?" Zayn lachte. "Ne, nur, dass du die ganze Nacht neben Mel geschlafen hast." Er zwinkerte ihm zu. Was ging denn jetzt ab?
Als ich aufstand wurden die Kopfschmerzen stärker, doch Annie reichte mir eine Tablette und ein Glas Wasser. Dankend nahm ich beides entgegen und schluckte sie runter. "Wie viel Uhr ist es?", fragte ich und schaute in die Runde.
"Halb zwei.", seufzte Niall. "Und wann seit ihr aufgestanden?" Sie überlegten kurz. "So vor ner halben Stunde. Und wir haben Hunger." Ich nickte. Ja, den hatte ich auch. Und ich brauchte Kaffee, dringend!
Schnell huschte ich in die Suite von Annie und mir. Dort schälte ich mich aus den alten Klamotten, die nach Alkohol und Schweiß rochen, und schlüpfte in eine helle Jeans, ein beige gestreiftes langes Shirt und darunter ein schwarzes Top. Meine Füße steckte ich in schwarze Adidas Schuhe.
Meine Haar band ich zu einem schnellen Zopf mit ein bisschen geflochtenem zusammen, damit es gewollt aussah und man nicht bemerkte, dass mein Frisur gerade noch zum verrecken scheiße ausgesehen hatte.
(Mels Outfit: http://www.polyvore.com/kapitel_20/set?id=107145208 )
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Zusammen stiegen wir in den Aufzug und fuhren zur Speiseetage. Kurz davor öffneten sich die Türen und der Manager - Simon, wie sie mir erzählt hatten - der Jungs kam herein und deutete auf Harry. "Oh, du steckst in großen Schwierigkeiten, mein Junge.", zischte er, anscheinend hatte er mich noch nicht wahrgenommen. Er wollte gerade wieder ansetzten, als ich ihn unterbrach.
"Ihnen auch einen schönen guten Morgen, Mr Cowell. ", sagte ich freundlich und er schaute mich an. "Ehm... j-ja... guten Morgen.", stammelte er unsicher und Harry schaute mich verwundert an. Ich zuckte nur mit den Schultern.
An der richtigen Etage angekommen, stieg Simon aus, flüsterte Harry noch ein "Mit dir bin ich noch nicht fertig " zu und schien dann gar nicht schnell genug zu von uns wegkommen zu wollen. Als er außer Sichtweite war, fiel Harry vor mir auf die Knie. "Du musst in meiner Nähe bleiben, sonst macht der mich kalt.", jammerte er. Ich tätscheldte nur seinen Kopf und nickte.
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Ich wollte mich gerade mit meinem Teller auf einen Stuhl setzten, als Louis mich sacht zur Seite drückte und sich darauf fallen ließ. Kopfschüttelnd ging ich zum nächsten Platz, doch auf den stürzte sich Annie. Irgendetwas lief hier hinter meinem Rücken, das spürte ich.
Also setzte ich mich neben Liam auf die Bank und als seine Arm meinen streifte, spürte ich wieder dieses Kribbeln. "Sag mal, was war gerade mit Simon los?", fragte nun wieder Harry und schaute mich an. "Ich hab ihm letztens mal meine Meinung gesagt, mehr nicht.", sagte ich schulterzuckend.
Zayn begann zu lachen. "Er hat sich vor Angst fast in die Hose gemacht.", presste er hervor und ich verdrehte die Augen. "Übertreib mal nicht.", nuschelte ich und warf ihm einen warnenden Blick zu. "Tut er nicht, glaub mir.", grinste Louis.
"So hab ich ihn noch nie erlebt. Ich sag dir, mit dir an unserer Seite können wir endlich mal wieder so richtige Scheiße bauen." Lachend schüttelte cih den Kopf. "Ihr seid ja komplett bescheuert. Aber nur so aus Neugierde... habt ihr denn Angst vor ihm?"
Betrenenes Schweigen herrschte. "Ihr wollt mich wohl verarschen? Mal im Ernst, der Typ ist null zum Fürchten. Ihr solltet mal meinen Trainer sehen. DER kann einem Angst machen. Nein, nicht weil er n Kilo Muskeln auf jedem Arm und er ziemlich viele Tattoos hat und einfach scheiß groß ist... der kann einen einschüchtern mit einem einzigen Blick. Und zwar so, dass du am liebsten wegrennen würdest. Wenn der sich mal aufregt, dann würdest du am liebsten anfangen zu heulen und dir selbst in den Kopf schießen, um das enden zu lassen.
Glaub mir, und ich stand nur daneben, als er jemanden angeschrien hat. Mir sind die Tränen gekommen und ich konnte den ganzen Tag über nicht mehr reden, weil ich so nen Schiss hatte. Das hat fast schon an Wahnsinn gegrenzt."
Ich schüttelte mich, um den Gedanken daran zu vertreiben. "Du hast schon Recht, aber das mit Simon ist was anderes.", meinte Niall und ich warf ihm einen fragenden Blick zu.
"Er ist eigentlich total cool, super nett und auch, wie ein Vater für uns. Er hat so viel für One Direction getan, dass wir ihm niemals genug dafür danken können. Allerdings steht er unter einem riesigen Druck.
Sobald wir scheiße bauen und das in den Medien ist und dann auch noch ein schlechtes Licht auf uns wirft, bekommt er das ab. Er muss sich um das alles kümmern und in letzter Zeit wird es alles sehr viel.
Wir können schon nachvollziehen, dass er so wütend ist und seinen Frust oft an uns auslässt. Aber er hat so viel für unsere Karriere gemacht und hilft uns immer wieder aus der Patsche, dass wir einfach nichts sagen, verstehst du?", versuchte mir Liam ruhig zu erklären, damit ist das Thema beendet.
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Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam Payne
Fanfic"Mir ist aufgefallen, dass ich mich nie bei dir bedankt habe." "Wofür?" "Dafür, dass du mich auf dieses Konzert geschleift hast." Jeder Mensch hat seine Geschichte. Meine war bisher immer unspektakulär, nicht erzählenswert. Doch dann kam Liam, der m...