49. "Ich liebe dich, meine Schwester."
Mels POV:
Mit zitternden Händen nahm ich den dicken Umschlag aus dem Paket heraus. Für Mel, stand in ordentlicher Schrift auf der Vorderseite drauf, der andere war für Matt. Das letzte Mal, dass ich etwas von meineb Eltern gehört hatte war bereits über ein halbes Jahr her, es war Mitte Oktober.
Ich mühte mich den Umschlag zu öffnen und zog einige Bögen weißes Papier heraus, das handschriftlich beschrieben war.
Liebste Melanie,
ich weiß, dass es vielleicht ein bisschen viel zu spät ist, sich bei dir zu entschuldigen und auch, dass ich es nur schriftlich mache, ist nicht wirklich die Art, wie ich sie wertschätze, doch ich möchte die folgenden Worte loswerden und bitte dich sie aufmerksam zu lesen.
Hier in Afrika hat man nicht wirklich viele Möglichkeiten, jedenfalls nicht dort, wo deine Mutter und ich sind, deshalb habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Und mir ist hier einiges klar geworden. Viele Dinge haben mich selbst erschreckt. Sie betreffen alle deinen Bruder und dich und ich bin nicht stolz darauf, denn die Erkenntnis, die mich getroffen hat, war hart.
Wir waren nicht für euch da. So unerklärlich das auch klingt, dies ist mir jetzt erst bewusst geworden. Ihr habt eure Maske so gut ausgebaut, dass ich nie wirklich hinter die Fassade geschaut habe. Ich habe euch jedes Lächlen abgekauft, jedes Lachen. Erst im Nachhinein merke ich, wie falsch alle diese kleinen Dinge waren.
Unsere Arbeit hat uns von euch distanziert, das hätte ich nicht zulassen dürfen, denn es lag nie in unserem Interesse euch in irgendeiner Art zu verletzten. Auch, wenn wir es nicht sonderlich oft ausgedrückt und euch gesagt oder gezeigt haben: wir lieben euch.
Wir waren schon so weit von euch beiden entfernt, dass es nur noch die teuren Geschenke gab, die uns irgendwie, auf absurde Weise, miteinander verbunden haben. So sollten Eltern keinesfalls zu ihren Kindern stehen, dessen bin ich mir nun bewusst.
Mel, ich habe dir so viel zu sagen und es tut mir Leid, dass ich das nicht persönlich tue, du hättest ein Gespräch von Angeschicht zu Angesicht mehr als nur verdient, doch das ist mir momentan die einzige Möglichkeit wirklich Kontakt zu dir aufzunehmen. Außerdem kannst du mich so nicht unterbrechen.
Es gibt Tage im Leben, an denen man alleine ist und über die Dinge nachdenkt, die man in der Vergangenheit falsch gemacht hat. Der größte Fehler meines Lebens war es, euch nicht die Liebe zu schenken, die ihr verdient habt.
Denn du musst wissen, wir lieben euch, mit jeder Faser unseres Körpers, doch es fällt uns schwer diese Gefühle zu zeigen. Ich dachte immer den Draht zu dir gehabt zu haben, stundenlang haben wir Schach gespielt und du hast mir über die Zeit erzählt in der wir abwesend waren, doch du hast mir kein einziges Mal deine Gefühle offenbart, erst jetzt realisiere ich das.
Ich denke ich weiß nun wie du dich fühlst und ich hätte wirklich gerne Ordnung in dieses unermessliche Chaos gebracht. Ich dachte ich wüsse alles, was ein Vater wissen muss, doch ich habe mich getäuscht. Ich wusste gar nichts.
Ich kenne meine eigene Tochter nicht. Ich weiß nicht, was von dem, was ich einst als Wahrheit aufgenommen habe, wirklich wahr ist. Und es tut mir weh zu wissen, dass du mir fremd bist.
Wir waren oft hart und haben euch gemaßregelt, euch Dinge verboten, die wir für schlecht empfanden und damit dafür gesorgt, dass ihr uns immer weiter von euch wegstoßt. Was für ein Dummkopf ich doch war zu glauben, dass wir euch Gutes tun.
DU LIEST GERADE
Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam Payne
Fanfiction"Mir ist aufgefallen, dass ich mich nie bei dir bedankt habe." "Wofür?" "Dafür, dass du mich auf dieses Konzert geschleift hast." Jeder Mensch hat seine Geschichte. Meine war bisher immer unspektakulär, nicht erzählenswert. Doch dann kam Liam, der m...