Kapitel 46. "Du hast den Artikel gesehen?"
Heute war der 20. April. Also war Bruder - und - Schwester - Tag, so wie jeden dritten Sonntag des Monats. Dazu kam, dass heute Matts 21 Geburtstag war. Das war der erste Tag seit Wochen, den ich nicht - gar nicht - mit Annie verbringen würde. Normalerweise war ich, seitdem sie sich selbst Verletzte noch öfter, mindest drei Stunden pro Tag bei ihr.
Ihre Depressionen waren schlimmer geworden. Mit jedem Kommentar ein bisschen. Und es gab viele. Sie ging kaum noch raus, nur zum College morgens, und nachmittags, um wieder nach Hause zu gehen. Ihr Leben fand hauptsächlich in ihrem Zimmer statt. Sprechen tat sie nur sehr wenig, meistens leistete ich ihr einfach nur Gesellschaft, damit sie nicht so alleine war.
Es wurde einfach nicht besser. Es wurden immer mehr Schnitte, die ihre blasse Haut zierten, jedes Mal sah sie mich entschuldigend an, sagte mir, dass es ihr Leid tat und, dass sie versuchte es nicht mehr zu tun. Und jeder Versuch schlug fehlt. Zu einem Psychologen wollte sie nicht gehen, da es ihr unangenehm war. Sie wollte es selber regeln.
Und die Schlagzeilen um meine Wenigkeit wurden auch nicht weniger, so wie ich gehofft hatte. Nein, es wurden immer mehr. Auf Twitter kam jetzt wieder diese nervige Hosensache hoch. Ja, ich trug weder Röcke noch Kleider, das hatte ich mehrfach klargestellt, doch die Fans schienen sich damit nicht abfinden zu können. Und auch die Sache im Restaurant hatte natürlich für Aufregung gesorgt. Zu Emma hatte ich nach wie vor Kontakt, sie war ein aufrichtig nettes Mädchen, das einfach jemanden brauchte.
"Also, mein Großer, worauf hast du Bock?", fragte ich meinen Bruder und schaute zu ihm hoch. "Bowlen?" Seufeznd nickte ich. Ich war verdammt schlecht im Bowling. "War nur ein Scherz, Schwesterchen. Ich weiß, dass du es nicht magst. Wie siehts aus mit Go Kart fahren?"
Das gefiel mir schon besser. "Auf geht's.", lachte ich und klatsche motiviert in die Hände. Ich holte noch schnell meinen Anzug dafür aus dem Kleiderschrank, sowie den Helm, stopfte beides in eine große Sporttasche von Nike und ging wieder ins Wohnzimmer, wo ich auf Matt wartete, der nur kurz nach mir kam.
Zusammen fuhren wir mit dem Aufzug ins Parkhaus und stiegen in meinen Wagen, weil es sein Geburtstag war fuhr ich und er durfte sich zurücklehnen. Es gab eine ziemlich coole Go Kart Bahn außerhalb von New York, etwa eine Stunde Fahrt.
Wir standen gerade an der letzten Ampel, die die Kreuzung, die wir überqueren wollten, um auf die abgelegeneren Straßen zu kommen, in Ordnung hielt, als ein anderer Sportwagen neben mir zum Stehen kam.
Der Faherer ließ das Fenster runter und sah zu mir rüber. Ich sah, was er wollte. Ein Rennen. Also fuhr ich mein Fenster ebenfalls runter sah ihn spöttisch an. Er schien ein wenig verwundert, als er mich - ein Mädchen - am Steuer sah, jedoch fing er sich gleich wieder. "Lust auf ein Rennen?" Er ließ seinen Motor aufheulen, sein Kumpel neben ihm lachte.
Ich warf einen Blick rüber zu Matt, der ganz begeistert schien. Auf diesen Straßen fuhr sowieso niemand, die Gefahr dieses illegalen Spielchens wäre also recht gering. Natürlich war ich mir der Rechtslage bewusst - immerhin studierte ich Jura - doch ich war trotzdem jung und dumm in manchen Fällen offensichtlich auch leichtsinnig.
"Klar.", erwiderte ich und setzte meine Sonnenbrille ab. "Wir brauchen noch einen Einsatz.", fügte ich hinzu. Der Junge grinste. "Und an was denkst du, Süße?" Meine Augenbraue wanderte in die Höhe. "Wenn ihr verliert, dann dürfen wir euch so oft Loser auf den Körper schreiben wie wir wollen." Sie waren einverstanden. "Und solltet ihr verlieren darf ich euch die Haare abrasieren."
Ich schluckte. Nicht meine Haare! "Perfekt. Bei grün geht es los." Die Ampel schaltete und ich trat aufs Gaspedal noch während ich die Jungs anschaute. Lachend beschleunigte ich noch mehr, der Wagen der Typen folgte mir sofort. Ich trat das Gaspedal durch, der Fuß am Bremspedal war allerdings schon bereit für die erste Kurve, die gleich kommen würde. Ich kannte die Strecke auswenig. Gleich käme eine Linkskurzve, eher groß, dann eine Rechtskurve und zwar ziemlich schwarf.
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Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam Payne
Fanfic"Mir ist aufgefallen, dass ich mich nie bei dir bedankt habe." "Wofür?" "Dafür, dass du mich auf dieses Konzert geschleift hast." Jeder Mensch hat seine Geschichte. Meine war bisher immer unspektakulär, nicht erzählenswert. Doch dann kam Liam, der m...