Kapitel 30. "Wann ist das passiert und wieso weiß ich nichts davon?"
Matts POV:
Das laute klirren von zerberstenden Glas, ließ mich zusammenzucken. Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck hob mein Kumpel den Football auf, mit dem er gerade eine Bierfalsche von meinem Schreibtisch gefegt hatte. "Jungs.", lachte ich und schrieb kopfschüttelnd an meinem Lernzettel weiter. "Passt doch mal ein bisschen auf. Ich bin ja gleich fertig."
Mein Handy klingelte, unbekannte Nummer. "Mattias Taylor, Hallo?", fragte ich in den Hörer und wartete. "Hey, Matt. Ich bins, Mel." Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Wessen Handy ist das und wieso rufst du nicht von deinem an?", fragte ich verwirrt, da mir die Nummer defintiv noch nie unter die Augen gekommen war.
"Das ist das Handy von meinem Freund.", murmelte sie. Augenblicklich hielt ich in meiner Bewegung inne und ließ meinen Stift fallen. "Freund?", fragte ich und die Jungs hörten auf zu spielen. "Ja, Freund.", lachte sie und klang dabei ungewöhnlich euphorisch. "Wann ist das passiert und wieso weiß ich nichts davon?"
Wieder lachte sie. "Ich erzähl es dir, wenn ich wieder zu Hause bin. Das ersprart uns Komplikationen.", meinte sie schlicht und ich bekam ein mulmiges Gefühl. Ich schüttelte den Kopf. Eine miese Eigentschaft von mir, wenn ich telefonierte. "Nenn mir wenigstens den Namen, damit ich ihn auf Facebook stalken kann."
Sie seufzte. "Matt, bitte reagier nicht über, ich werde es dir erklären, wenn ich zu Hause bin.", jammerte sie. Was hatte meine Kleine jetzt schon wieder ausgefressen? "Der Name. Ich will wenigstens wie er heißt." Langsam wurde ich ungeduldig. Am Ende schleppte sie mir irgendeinen Punk von Londons Straßen an oder einen alten Kerl, der ihr Vater sein könnte.
"Liam Payne.", nuschelte sie. "Liam Payne?", wiederholte ich. Den Namen ich irgendwo schon mal gehört. "Alter, deine Schwester hat sich einen von dieser Boyband gekrallt.", brüllte mein Kumpel Jace. Verwirrt schaute ich ihn an. "Meine Schwester ist total der Fan von denen. Der Name von dem Kerl steht auf den Postern drauf.", meinte er schulterzuckend, als er meinem verwirrten Blick begegnete.
"Was für ne Boyband?", fragte ich nun wieder Mel. "One Direction.", sagte sie seufzend. "Süße, sag das nicht so abgeneigt.", hörte ich jemanden aus dem Hintergrund brüllen. "Dein Neuer?", lachte ich und ich wusste, dass sie nickte. Diese miese Eigenschaft hatten wir beide.
"Jop. Aber es geht um was ganz anderes." Ich hatte da schon so ne Vorahnung. "Hat Mom dich auch angerufen?", seufzte sie dann. "Ja.", sagte ich knapp. Sie erzählte mir von dem Gespräch mit ihr und ich stellte fest, dass wir ähnlich reagiert hatten.
Wärend sie das Telefonat mit "Fahr zur Hölle" beendet hatte, hatte ich mit einem "Leck mich" aufgelegt. Und während bei ihr das Handy dran glauben musste, war bei mir das Telefon in unserem Apparment zu Bruch gegegangen. Da sah man, wie ähnlich wir uns doch waren.
Ich wollte nicht darüber reden, weshalb ich schnell davon ablenkte.
"So Süße, und wie kam es dazu, dass du jetzt mit einer Berühmtheit zusammen bist?", fragte ich provozierend. "Matt, das hatten wir doch geklärt. Wir sollten eher mal darüber reden, was wir Mom und dem BABY machen.", zischte sie.
"Keine Ahnung.", seufzte ich. "Was soll man da machen. Wir studieren beide und ehrlichgesagt will ich auch kein kleines Kind an der Backe haben. Soll sie doch damit machen, was sie will, hat sie sich selbst zuzuschreiben.", murrte ich und sie gab bestätigende Laute von sich.
"Aber das Kind trägt doch keine Schuld.", meinte sie nun. Und sie hatte Recht. Natürlich konnten wir das Baby nicht für die Dummeheit unserer Eltern verantwortlich machen und es war nicht fair, dass es die Schuld an dem ganzen Dilemma tragen musste.
"Ja, wohl wahr. Aber was sollen wir denn sonst machen?", fragte ich sie und lehnte mich wieder in meinen Sessel. "Warten wir einfach mal ab, was passiert.", sagte sie dann und wieder hatte sie Recht. "Vielleicht kommen sie ja zur Vernunft." Ich bezweifelte das und ich hörte, dass sie das auch tat, doch etwas anderes blieb uns nicht wirklich übrig.
Nach weiteren zwanzig Minuten beendeten wir das Telefonat und ich schmiss mein Handy seufzend auf mein Bett. "So und jetzt will ich mir mal diesen Liam anschauen.", sagte ich zu meinen Jungs und sie gaben den Blick auf meinen Laptop frei.
"Schon erledigt.", grinsten sie und klickten einen Tab an. Der Typ sah verdammt gut aus, das musste man ihm lassen. Außerdem vertraten sie ganz ähnliche Interessen. Nur die Tatsach, dass seine Lieblingsfarbe doch tatsächlich Lila war zerstörte das Bild, aber Hey... jedem das Seine.
Ich konnte nachvollziehen, was sie an dem Kerl fand, doch ein Star? Das war irgendwie so gar nicht ihre Art. Klar, wo die Liebe hinfällt, doch das erschien mir alles ein wenig... unpassend. Ich meine, er war ja ständig auf Tour, stand im Rampenlicht und konnte nicht mal in Ruhe ins Kino gehen, ohne von hunderten von Fans belagert zu werden.
Ich hatte keine Ahnung, wie sie das aussahlten würde und vor allem: wie sie sich das vorstellte.
Und dann noch die Sache mit dem Baby. Ein Kind, das meine Eltern offensichtlich nicht wollten und deshlab verlangten, dass wir uns darum kümmern. Erst waren sie nie für uns da und dann, wenn sie ein Problem hatte, waren wir wieder gut genug für sie. Wieso kam ich mir verarscht vor?
An der Seite ist ein Bild von Matt, wie ich ihn mir in etwa vorgestellt habe :)
DU LIEST GERADE
Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam Payne
Fanfic"Mir ist aufgefallen, dass ich mich nie bei dir bedankt habe." "Wofür?" "Dafür, dass du mich auf dieses Konzert geschleift hast." Jeder Mensch hat seine Geschichte. Meine war bisher immer unspektakulär, nicht erzählenswert. Doch dann kam Liam, der m...