29. "Hast was gut bei mir."

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Kapitel 29. "Hast was gut bei mir."

Mels POV:

*Flashback*

Mein Klingelton unterbrach unser Gespräch und ich warf einen kurzen Blick auf das Display. Mom. "Entschuldigt mich kurz.", flüsterte ich und verschwand in die Küche, wo ich den grünen Hörer in die Mitte des Handy schob"Melanie Taylor hier. Hallo?", fragte ich, aus reiner Gewohnheit. "Hey Schatz, ich bin es.", hörte ich die kräftige Stimme meiner Mutter. Sie versuchte erfreut zu klingen. "Oh, hey.", lächelte ich und setze mich auf die Theke.

"Mel, du weißt, dass wir dich lieben, oder?" Sie ließ mir keine Zeit zu antworten. Doch vielleicht war das gar nicht so schlecht, denn darüber hätte ich erst mal nachdenken müssen. "Und es tut uns wirklich weh, allerdings haben wir einen dringenden Anruf erhalten. Dein Dad und ich müssen nach Afrika. Dort bricht gerade eine Krankheit aus und sie brauchen so viele helfende Hände, wie es nur geht. Ich habe dort bereits einige Klienten, die ich vertreten muss. Wir haben keine Wahl. Es tut mir Leid.", meinte meine Mutter etwas bedrückt.

Ich hatte es erwartet, es war nichts neues. Doch ich hatte gehofft, dass sie es mir wenigstens persönlich sagen würden. Hatten sie mich deshalb noch eine Woche weggeschickt? Damit ich nicht da war, wenn sie New York verließen? Wenn sie sich verabschieden müssten, bevor sie ein Jahr oder länger verschwinden würden? "Schatz?", fragte sie etwas ungeduldig. Die Bedrückheit war von nicht sonderlich langer Dauer gewesen. "Ehm, ja, das hatte ich mir schon gedacht."

"Sollen wir versuchen es zu verschieben?" Als ob sie das tun würde. "Nein, nein, das ist schon okay, wirklich.", sagte ich schnell. "Geht es dir gut? Bist du sicher, dass es okay für dich ist?" Ich seufzte, was für eine dumme Frage. "Ich bin es gewohnt, mach dir um mich keine Sorgen."

Meine Mutter überlegte kurz, dann begann sie erneut. "Wir werden wohl leider schon weg sein, bevor du zurück kommst.", nuschelte sie dann. Ich hatte also Recht gehabt. Wir würden uns nicht noch einmal sehen, bevor sie verschwanden und Matt und mich wieder zurückließen. "Oh, ehm, ja... dann ist es eben so. Schade, aber kann man nicht ändern. Warum denn so früh?" Eigentlich wollte ich es  gar nicht wissen.

"Melanie, diese Krankheit breitet sich so schnell aus. Die Situation ist schon seit Jahren kritisch, doch nun gerät alles außer Konrtolle. Wir können nicht länger warten. Wir müssen jetzt reagieren, sonst ist es zu spät, Schatz, verstehst du?"

Obwohl sie es nicht sah nickte ich. Da sprach die Anwältin, knallhart und nicht um den heißen Brei herum. "Ja, das ist nachvollziehbar.", seufzte ich und sprang von der Theke. "Schön, dass du das verstehst.", meinte sie und ich nickte erneut. "Ach Schatz, da wäre noch etwas. Ich bin schwanger." Perplex hielt ich die Luft an und starrte zornig auf einen Punkt an der Wand. Knallhart, wie gesagt. "Das kommt jetzt wahrscheinlich etwas plötzlich, doch es ist nun mal so."

Freute sie sich überhaupt? Dass ich nicht begeistert war, war verständlich, doch ihre Stimme klang immer noch genauso emotionslos, wie eben. Nicht normal...

Ich ballte meine freie Hand zur Faust und lockerte sie wieder. Die Worte meines Trainers schossen mir in den Kopf. "Behalte die Kontrolle, du bist stärker, als dein Zorn." Ich atmete tief durch. "Das Problem ist, dass ich hier unmöglich für ein Kind sorgen kann. Also wirst du dich darum kümmern."

Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, was sie von mir verlangte. Hatte sie das wirklich gesagt? Wollte sie mir wirklich ihr Kind in die Arme drücken, als wäre es eines der vielen Geschenke? Sie konnte es einfach nicht ernst meinen.

Doch je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass sie nicht scherzte. Dass das ihr ernst war. Dass sie mir tatsächlich ihr Kind dalassen wollte. Wie würde es zu mir kommen? Mit einem Paket verschickt? Von Anfrika nach New York mit ein paar Flaschen Milch, die es sich am besten selbst geben würde? In der Hoffnung es würde auf dem Weg verrecken?

Meine Eltern - und vor allem meine Mutter - hatten sich schon einiges erlaubt, doch das sprengte jegliche Grenzen. Das brachte alles zum einstürzen, die Ruinen zum fallen. "Fahr zur Hölle.", zischte ich und legte auf. Nun war es mir unmöglich meine Wut zu kontrollieren und ich schmiss mein Handy auf den Boden. Mit Tränen in den Augen stürmte ich aus der Küche und dann ausder Suite.

*Flashback Ende*

Nachdem ich Zayn alles erzählt hatte, seufzte er. "Das ist...scheiße.", sagte er dann und ich lachte kurz auf. "Ja." Der Sturm über unseren Köpfen war schlimmer geworden und meine Haare peitschen mir ins Gesicht, der Regen wirkte wie kleine Stiche auf der Haut. "Weißt du, was mich am Meisten stört?", fragte ich und er sah mich erwartungsvoll an.

"Dass sie noch ein Kind bekommen, obwohl sie zu Hause schon zwei haben, für die sie nie da waren. Und dann erwartet sie im ernst, dass ich für einen Fehler von ihnen sorge. Ich meine, Hallo? Ich muss mich mit zwei Studiengängen rumschlagen und sie denkt ich habe Zeit für ein Baby, für das sie keine Zeit haben."

Zayn nickte. "Das ist echt schlimm." Ja, das war es. "Ich werde Matt anrufen.", seufzte ich und ließ nur eine Sekunde später den Kopf hängen. "Aber davor werde ich mir wohl ein neues Handy kaufen müssen." Ich zog meine Augenbrauen hoch und ließ sie wieder sinken. "Fuck!"

Zayn stand auf und reichte mir seine Hand. "Danke, Zayn." Der Arme fror schrecklich, weil er eine Stunde bei diesem Sauwetter mit mir hier oben saß und mir bei meinen Problemen zuhörte, die ihn kaum interessieren konnten, in Anbracht dessen, dass wir uns nur wenige Tage kannten. "Hast was gut bei mir.", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Topfnass platze ich wieder in die Suite rein und alle Blicke waren auf mich gerichtet. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte Liam und legte sein Handy ab mit dem er gerade noch hatte telefonieren wollen. "Und wo ist dein Handy? Ich hab tausend mal versucht dich anzurufen." Ich deute auf den Couchtisch. Er riss die Augen auf. "Lange Geschichte, erzähl ich dir später. Darf ich mal meinen Bruder anrufen?", wischte ich das Thema Handy beiseite und er reichte mir seines. "Klar."

Ich verschwand in sein Zimmer und wählte die Nummer meines Bruders. Wir hatten Einiges zu bresprechen.

Oh yeahy, schon über 1k Reads, danke ihr Fluffys *-* Danke, danke, danke , das ist so toll ^-^ 

Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt