57. "Typisch Mel..."

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57. "Typisch Mel..."

Countdown 1. - Die Mädels

"Okay, im Ernst jetzt. Ich will wissen, wo wir hingehen.", motzte ich genervt, während die drei immer noch geheimnisvoll schwiegen. 

"Nein, Mel. Es solle eine Überraschung werden.", erklärte Jess und ich hatte langsam die Schnauze voll von Überraschungen. Das Wetter heute war ziemlich scheiße, typisch für April eben. Die Sonne kam nur schwer durch dichte Wolkendecke durch, die immer wieder Schnee vom Himmel kommen lies.

"Was soll das eigentlich für ein Junggeselliinnenabschied werden, wenn nicht mal was saufen kann. Ehrlich, das ist super unnötig.", schnaubte ich.

"Kannst du nicht einfacher mal froh sein Mutter zu werden?" Perrie war langsam sauer auf mich. Sie wollte auch Kinder haben und fand es schade, dass ich ständig so abgeneigt war.

"Ja, doch. Nein... ich weiß nicht. Ich bin das einfach nicht, Perrie. Ich bin keine Mutter. Ich bin eine dumme zwanzigjährige, die durch ihre Wohnung skatet und Videospiele spielt. Die so laut Metal hört, dass man es noch mehrere Stockwerke weiter unten hört. Die bescheuerte Wetten abschließt und Autorennen auf der Autobahn fährt. Und die jeden Abend etwas zu essen bestellt, wegen nicht vorhandener Kochkünste. Ich bin vieles, aber keine Mutter."

Nun blieben wir stehen. "Jetzt hör mir mal zu. Einiges davon mag ja vielleicht stimmen, aber du bist auch die, die jetzt schon im letzten Jahr Jura studiert. Die es immer schafft einen zum Lachen zu bringen. Die immer für einen da ist und eine Lösung für so ziemlich jedes Problem hat. Die ihrem Freund zum Geburtstag einen Song geschrieben hat. Die ihre Freunde so sehr liebt. Die ihren Bruder so sehr liebt. Die immer optimistisch bleibt und die niemals die Hoffnung aufgibt. Wenn es jemand schaffen kann, dann du."

Ohne mich noch einmal anzusehen ging sie weiter und ich fühlte mich ziemlich scheiße. "Perrie!" Sie blieb nicht stehen, also rannte ich ihr hinterher. Um sie zum Stehen zu bringen umarmte ich sie. "Es tut mir Leid. Du hast Recht."

Seufzend erwiderte sie die Umarmung. "Kommt schon ihr beiden. Lasst uns gehen."

Wir liefen also weiter und beschleunigten unsere Schritte. Vor einem riesigen Babymarkt blieben wir stehen. "Das ist mal ne andere Art zu shoppen.", lachte ich, während ich das kleine Kind mit feuerroten Wangen betrachtete, das an die Wand geklebt war.

"Ich weiß doch noch gar nicht, was es wird.", meinte ich, als wir ins Warme traten.

Die Klamotten, die ich sah waren einfach nur unglaublich niedlich. "Na und?" Jess zuckte mit den Schultern. "Dein Kind wird doch keine geschlechtsspezifischen Klamotten tragen.", seufzte Niki kopfschüttelnd und ich nickte. "Wo du Recht hast, hast du Recht."

Wir liefen durch die Gänge und immer mehr Kleidung wanderte in unseren Einkaufswagen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass auch coole Klamotten für so kleine Kinder gab und nicht nur diese hässlichen Babyrosanen - oder blauen - Strampler, die besser aussahen, wenn sie ordentlich vollgekotzt waren.

Für die ersten Monate kauften wir hauptsächlich schlichte Sachen. Für die Zeit in denen mein Kind - wie seltsam das noch klang - das Laufen lernen und dann immer weniger wachsen würde, suchten wir dann eher besondere Sachen aus.

Zum Beispiel eine graue Jeansjacke, die einer, die Liam hatte, ziemlich ähnlich sah oder ein Batmanshirt. Außerdem gab es diese Original schwarzweißen Vans zum reinschlüpfen und an denen konnte ich einfach nicht vorbeilaufen, genau wie an dem flauschigen Bärchenonzie.

Die Mädels kauften auch noch ein paar Sachen, die sie mir nicht zeigen wollten.

Als wir mit der Kleidung durch waren ging es zu den Spielsachen. Das erste, was ich in den Wagen legte war ein Skateboard. Immerhin wollte ich auf das Fahren nicht verzichten und ich würde es meinem Kind definitiv beibringen.

"Ew, das ist voll widerlich.", jammerte ich, als ich ein Buch durchblätterte, das verschiedene Arten der Geburt beschrieb. Bei der Wassergeburt hatte ich dann etwas zu genau gelesen, klappte das - dafür, dass es von diesem Thema handelte sehr dicke - Buch zu und legte es zurück ins Regal. 

"In was für einer Farbe willst du das Kinderzimmer streichen?", fragte Jess und deutete auf die Farbtöpfe in rosa und blau.

"Sie weiß doch noch gar nicht, was es wird.", meinte Perrie und schüttelte den Kopf.

"Ich weiß ja nicht mal, ob es überhaupt ein Kinderzimmer geben wird. Denn ich habe keine Ahnung, ob Liam und ich überhaupt zusammenziehen können, weil ich nicht weiß, was mit einer neuen Tour ist. Außerdem haben wir doch schon festgestellt, dass dieses ganze geschlechtsorientierte Zeug unnötig ist, wenn ich die Mutter des Kindes bin."

Die Farbe ließen wir also aus und gingen weiter zu den Möbeln. "Ich kann das doch nicht alles ohne Liam machen. Er weiß nicht mal, dass er Vater wird, dann will ich wenigstens, dass er dann bei ein paar Sachen dabei ist."

Wir gingen zur Kasse und bezahlten das ganze Zeug und Niki, Perrie und Jess bestanden darauf, dass ich mich wieder ins Auto setzte, damit sie die Sachen, die sie noch gekauft hatten bezahlen könnten, ohne, dass ich etwas sehen würde. 

Im heutigen Vine tanzten wir durch den Schnee und lachten in die Kamera. Darunter schrieb ich: Countdown 1. Seid gespannt :D

Schon seit dem ersten Video wurde heftig diskutiert, sowohl in den Kommentaren, als auch auf Twitter, was dieser Countdown wohl zu bedeuten hatte. Davon, dass ich Suizid begehen wollte, bis zur Bekanntgabe unserer Trennung war eigentlich alles dabei. Auch, dass wir heiraten würden. 

 "Weißt du schon, wie du es nennen möchtest?", fragte Niki und ich schüttelte den Kopf. "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Und wirklich darüber nachgedacht habe ich auch nicht, immerhin weiß ich das noch nicht so lange. Aber ich habe überlegt, dass es mit K anfangen soll."

Jess verzog das Gesicht. "Wieso denn mit K?" 

Ich lachte. "Naja, oder mit N. Die Erklärung ist ganz einfach. Liam und Mel. L... M... N. Oder eben K... L... M..." 

"Achso du meinst, dass es nach dem Alphabet geht?" Ich nickte bestätigend. "Und was schwebt dir da vor?", fragte Perrie und ich zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht, vielleicht mag Liam die Idee auch gar nicht. Oh Mann, ich weiß ja nicht mal, wie ich ihm das überhaupt sagen soll. Ich denke darüber sollte ich mir eher Gedanken machen als darüber, dass ich noch einen Namen brauche. Den kann ich zur Not auch bei der Geburt rauspressen."

Jess schüttelte heftig den Kopf. "Nein, nein, nein. Auf GAR KEINEN FALL. So etwas muss sorgfältig überlegt sein. Du wirst deinem Kind keinen Scheiß - Vornamen geben, so wie ich einen bekommen habe. Jessamyn. Ich meine... Hallo? Meine Mutter hatte ja damals keine Ahnung, was sie damit angerichtet hatte. Und dann bin ich auch noch mit dem Zweitnamen Ozeana gestraft. Ne. Dein Kind bekommt einen coolen Namen!"

Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Nasenlöcher geweitet. "Ganz ruhig Rotschopf, ist in Ordnung. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Aber es bekommt auf jeden Fall einen Zweitnamen. Wenn ich sauer bin kann ich dann immer den vollen Namen aussprechen und das klingt alles viel dramatischer.", zwinkerte ich und grinste in die Runde.

"Typisch Mel..."

"Heute gehst du früh ins Bett. Immerhin musst wunderschön aussehen, wenn du morgen vor Liam trittst."

Ab morgen würde ich eine verheiratete Frau sein.

SORRY! Dieses Kapitel war eins der langweiligsten, das ich je geschrieben habe. Ich würde direkt sagen, dass es schlecht war, aber nicht sonderlich spannend. Im nächsten kommt dann die Miam Hochzeit und ich freu mich schon total darauf es zu schreiben. 

Und es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich bin gerade in Prag - schöne Stadt :)


Und alles begann mit diesem Konzert... | Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt