„ Harry?!" rief ich durchs Haus mit dem Einkauf in den Händen. Ich runzelte die Stirn. Anscheinend war er noch nicht wieder da. Auch wenn sich wieder ein Grummeln in mir bildete, redete ich mir ein, dass mein Bauchgefühl sich täuschte.
Ich räumte den Einkauf aus und packte alles an den Ort, wo es hingehörte. Liam und Louis wollten noch kurz weg, weshalb sie mich hier absetzten und damit beauftragten schon mal alles auszuräumen.
Nachdem ich alles weggepackt hatte, hüpfte ich die Treppe hoch in das Badezimmer. Ich wollte unbedingt duschen.
Also streifte ich mir schnell die Klamotten vom Körper und huschte unter die Dusche.
Davon mal abgesehen, dass nur Herrenduschzeugs dort stand, was ein Wunder, rochen die Teile ganz gut. Ich nahm mir Shampoo und schäumte meine Haare damit ein. Nachdem ich auch meinen Körper gewaschen hatte, verließ ich die Dusche mit einem Handtuch.
Ich wickelte meine Haare ebenfalls in ein Handtuch und machte mir einen Turban. Ich zog mir frische Klamotten an und verließ das Bad. Da ich noch meine Sachen aus dem Schlafzimmer holen musste, betrat ich es und sammelte meine Wäsche zusammen. Dabei fiel mir ein zusammengefalteter Zettel auf dem frisch gemachten Bett auf. Eigentlich sollte es mich ja nichts angehen, aber meine Neugier siegte einfach. Ich schaute raus aus dem Fenster und stellte fest, dass die Jungs noch nicht zurück waren.
Ich faltete den Zettel auf und schaute auf die verschnörkelte Schrift.
Oben drüber stand in großen Lettern M I A drauf, weshalb ich mich beruhigte und mein schlechtes Gewissen abnahm.
Es tut mir leid, Mia. Wahrscheinlich bin ich schon weg, wenn du diesen Brief liest. Ich weiß, dass du traurig sein wirst und dass du weinen wirst, und ich hasse es, dass ich der Grund dafür bin, aber glaub mir es ist besser so.
Du hast etwas besseres als mich verdient. Du hast jemanden verdient, der dich bedienungslos liebt und alles für dich tut, der dich beschützt und der dir zur Seite steht, wenn es dir schlecht geht. Der dir ein besseres Leben, als ich bieten kann. Ein Leben ohne Angst zu haben, dass man umgebracht wird.
Außerdem tut es mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe, dass ich einfach so gegangen bin ohne mich von dir zu verabschieden. Aber ich könnte nicht gehen, wenn du weinst und mich bittest zu bleiben.
Louis und Liam werden sich um dich kümmern und mit dir wo anders hinziehen, wo es keine solcher Probleme mehr geben wird.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer es mir fällt dich alleine zu lassen, aber so wird dir nichts mehr passieren. Ich will nur das Beste für dich.
Ich liebe dich. Für immer.
Harry
In mir stürzte alles zusammen. Unkontrolliert liefen die Tränen über meine Wangen. Er hatte mich verlassen, er hatte mich alleine gelassen und nicht mal sich verabschiedet.
Ich ließ das Stück Papier sinken und schlug meine Hände vors Gesicht. Mein Körper fühlte sich unglaublich leer an. Als hätte jemand mir den letzten Lebensinhalt ausgesaugt und Harry mitgegeben. Ich spürte wieder dieses Ziehen in meinem Unterleib.
Die Liebe und die anschließende Trennung von dem Menschen, stehen sich so nahe, aber auf der anderen Seite auch wieder so fern. Wenn man jemanden liebt, dann so sehr, dass es weh tut. Dass man am liebsten nie wieder ohne diesen Menschen sein möchte. Dieses starke, unkontrollierbare Gefühl, das der jenige in dir erzeugt, ist unbeschreiblich schön, man möchte für immer daran festhalten.
Aber wenn man sich trennt ist es dasselbe bloß umgekehrt. Du spürst dieses Ziehen wieder, das deine Welt auseinander fallen lässt. Du kannst die Person nicht mehr haben, für die du dein Leben geben würdest. Du würdest Tausende von Kilometer zurück legen, du würdest alles machen, nur damit du diesen Menschen wieder haben kannst.
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The courage to trust again *ON HOLD*
FanfictionAls kleines Mädchen stellt man sich das Leben wunderschön vor. Man träumt davon später mal einen Prinzen zu heiraten und viele kleine süße Kinder zu bekommen. Doch Mia musste schon früh erfahren, dass das Leben kein Märchen ist. Viele kleine Nar...